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„Kommunikation und der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen sind das A und O meiner Arbeit“

TUC-Absolvent Ingo Gebhardt leitet das kleinste, zugleich jüngste und erste internationale Gymnasium der Stadt Chemnitz

Am 21. August 2023 startet das Internationale Stefan-Heym-Gymnasium in Chemnitz ins neue Schuljahr. Ingo Gebhardt, der das jüngste Gymnasium der Stadt unweit des Schloßteiches seit 2022 leitet, freut sich, dass nun noch mehr Leben in das historische Gemäuer der ehemaligen Papier- und Kartonagenfabrik „Robert Winckler“ an der Seumestraße einzieht. „Während im vergangenen Jahr noch 17 Schülerinnen und Schüler der ersten fünften Klasse bei uns lernten, wird sich die Zahl nun verdreifachen, da 42 Mädchen und Jungen hinzukommen“, blickt Gebhardt voraus. Ausgelegt ist das Stefan-Heym-Gymnasium für einen zweizügigen Betrieb mit insgesamt etwa 400 Schülerinnen und Schülern. „Das bedeutet, in einer Klasse der Stufen 5 bis 12 können bis zu 25 Kinder lernen“, erklärt der Schulleiter, auf den damit künftig auch mehr Arbeit zukommt: „Stundenplanung, Unterricht sowie Gespräche mit Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern – all das muss unter einen Hut gebracht werden. Kommunikation und der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen sind das A und O meiner Arbeit.“

Der 43-Jährige, der von 1999 bis 2005 an der Technischen Universität Chemnitz (TUC) Pädagogik studierte, kam nach dem Studium über berufliche Stationen in Sachsen und an seiner Heimatuniversität zum Schulträger, dem privaten Bildungsdienstleister F+U Sachsen. Neben dem Abitur kann an der nach dem weltbekannten Chemnitzer Autor Stefan Heym benannten Schule mit sprachlichem Profil auch ein weltweit anerkannter internationaler Abschluss (International Baccalaureate) erworben werden. „Es war und ist sehr spannend, das Gymnasium mit vielen Ideen und Gestaltungsspielräumen mit aufzubauen“, so der Chemnitzer. „Dabei konnte ich auf viele Erfahrungen aus meinem Studium und aus meinen Berufsjahren an der TU Chemnitz zurückgreifen“, ergänzt er. Jetzt könne er endlich die theoretischen Grundlagen, die ihm an der Professur Berufs- und Wirtschaftspädagogik von Prof. Dr. Volker Bank vermittelt wurden, in die Schulpraxis umsetzen.

Auch Improvisationstalent war im vergangenen Jahr beim Schulstart gefragt: „Da die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen waren, haben wir die erste Woche gleich für eine Fahrt ins Schullandheim im Chemnitzer Küchwald genutzt. Das kam bei allen Beteiligten so gut an, dass wir das jetzt zu Beginn jedes Schuljahres wiederholen werden und es nun erneut für eine Kennenlernfahrt ansteuern.“

Derzeit plant Gebhardt den Unterricht mit 14 Lehrerinnen und Lehrern, wovon jedoch kaum einer eine Vollzeitstelle hat. Viele arbeiten noch an anderen Einrichtungen desselben Bildungsträgers. Er selbst ist nicht nur Schulleiter, im Alltag ist er auch Sportlehrer und Klassenlehrer des ersten Fünfer-Jahrganges. „Einige meiner ehemaligen Fünftklässler werden nun Patinnen und Paten der Schülerinnen und Schüler, die jetzt neu ans Gymnasium kommen. Auf diese Erfahrung freue ich mich sehr“, so Gebhardt. Fest im Schulkonzept verankert seien Internationalität und Diversität. Englisch werde künftig als Unterrichtssprache in ausgewählten Fächern immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Die Kinder sollen bei uns kulturelle Vielfalt als Normalität erleben und dadurch in ihrer persönlichen Entwicklung gestärkt werden“, sagt Gebhardt. Aber auch Freiräume für eine sportliche Betätigung im Schulalltag seien vorgesehen. Wichtig ist Gebhardt auch, dass sich die Schülerinnen und Schüler im Sinne des Namensgebers der Schule mit dem Zeitgeschehen kritisch – etwa im Rahmen von Projekttagen – auseinandersetzen können.

In Zukunft möchte Gebhardt noch intensiver mit der TUC zusammenarbeiten. Bereits vor einigen Monaten hatte das Gymnasium im Rahmen der Mitmach-Ausstellung „Mathematik & Technik erleben“ Kontakt zum Kreativzentrum der TUC. Weitere Berührungspunkte ergaben sich durch das Projekt „RADerFAHREN“ der Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (Leitung: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold). Dieses Vorhaben adressiert vor allem Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bereich der lokalen urbanen Mobilität und stellt die Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung von Kindern im Alter von circa zehn Jahren sowie deren Erziehungsberechtigten und Lehrerinnen und Lehrern an Grund- und weiterführenden Schulen in Chemnitz in den Mittelpunkt. Künftig will Gebhardt auch auf die zahlreichen Angebote des „Schülerportals“ der TUC zurückgreifen, darunter die Schüler- und Studierendenwerkstatt der Fakultät für Maschinenbau, das Schülerlabor „Wunderland Physik“ und der Service der Universitätsbibliothek. „Von Vorteil ist, dass ich mit vielen Bereichen der Universität gut vernetzt bin“, so der Schulleiter.

Mario Steinebach
14.08.2023

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