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Viele Service-Angebote verbessern die digitale Barrierefreiheit

Inklusions- und Barrierefreiheitsteam der TU Chemnitz zieht positive Zwischenbilanz bei der Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit an der Universität

Vor einem Jahr, am 23. September 2020, endete die Frist zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Implementierung barrierefreier Webseiten von öffentlichen Einrichtungen. Für die Technische Universität Chemnitz ist das Thema „Digitale Barrierefreiheit“ aber schon seit mehreren Jahren ein Thema mit Priorität. Dazu gehört neben der Umsetzung barrierefreier Webseiten und Dokumente auch die Einsetzung eines zentralen Webkoordinators für digitale Barrierefreiheit, umfangreiche Inhouse-Schulungen sowie eine wöchentliche Online-Sprechstunde zum Thema „Web und barrierefreie Dokumente“.

Umfangreiche Umsetzung barrierefreier Webseiten und Dokumente

Im Jahr 2020 konnte die Universität für das Erreichen von mehr Barrierefreiheit im digitalen Raum umfangreiche Sondermittel aus der Zuweisung „Inklusion an Hochschulen“ des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) nutzen. Aus dieser Zuweisung flossen allein drei Viertel in die Umsetzung barrierefreier Webseiten und Dokumente. Die Mittel wurden unter anderem für Lizenzen, Personalkosten, Schulungs- und Beratungsaufträge genutzt. Einige Beispiele sind die Beschaffung von Adobe Acrobat Professional DC-Lizenzen, da nur damit PDF-Dokumente nachträglich barrierefrei gestaltet werden können. Darüber hinaus konnten Hilfskräfte in vielen Strukturbereichen zur barrierefreien Gestaltung von Webseiten und Dokumente eingesetzt werden. Zahlreiche Lehrunterlagen, Informationsmaterialien und Webseiten wurden ebenfalls barrierefrei gestaltet. Auch eine externe Beratung zur Prüfung von Dokumenten der TU Chemnitz auf Barrierefreiheit half bei der weiteren Optimierung.

Federführend für dieses Thema war Dr. Daniela Menzel, Koordinatorin für Inklusion an der TU Chemnitz und Leiterin der Arbeitsgruppe „Barrierefreie Internetauftritte und Dokumente“. Die AG setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Strukturbereiche der Universität zusammen. Sie tagt seit 2020 regelmäßig zum Stand und zu konkreten Herausforderungen bei der Umsetzung von mehr Barrierefreiheit sowie zur Kommunikation rund um dieses Thema.

Positives Feedback bescheinigt besonderes Engagement für Inklusion und Barrierefreiheit auch im sächsischen Hochschulvergleich

Durch positive Rückmeldungen im Rahmen von Vernetzungsveranstaltungen weiß das Inklusions- und Barrierefreiheitsteam der TU Chemnitz um Dr. Daniela Menzel und Dr. Uwe Dombeck, dass die TU im sächsischen Hochschulvergleich mit großem Engagement bereits viel in Sachen Barrierefreiheit bewegt hat. So wurde selbstverständlich eine Erklärung zur Barrierefreiheit zum 04.09.2020 in die Webseiten integriert und diese am 24.02.2021 erstmals aktualisiert. Dazu gehören weiterhin die Einsetzung eines zentralen Webkoordinators für digitale Barrierefreiheit und umfangreiche Inhouse-Schulungen. Dombeck verstärkt seit November 2020 das Web-Team des Universitätsrechenzentrums, das bereits seit 2015 an der barrierefreien Umsetzung des Web-Bereichs der TU arbeitet. Zu Dombecks Aufgaben zählen die Verbesserung der Barrierefreiheit von Webseiten durch Unterstützung der Anwenderinnen und Anwender. Hinzu kommen die Prüfung und Erstellung von standardkonformen PDF-Dokumenten sowie die Erstellung von Evaluationen, Dokumentationen, Checklisten und Anleitungen im Bereich der digitalen Barrierefreiheit.

Der erste Prüfbericht der sächsischen Überwachungsstelle benennt als häufigste Fehler auf Webseiten fehlende Alternativtexte für grafische Bedienelemente, unzureichende Tastaturbedienbarkeit und Farbkontraste sowie nicht semantisch im HTML- Quelltext korrekt ausgezeichnete Strukturen und Elemente. „Die Webseiten der TU Chemnitz sind aber hier gut aufgestellt und wir haben diese Anforderungen gemeinsam mit den vielen Webautorinnen und Webautoren im Blick“, so Dombeck.

Prozess hin zur inklusiven Hochschule weiter vorantreiben

Die gesetzlichen Anforderungen, barrierefreie Webseiten und Dokumente sowie Maßnahmen zur inklusiven Hochschule entsprechend des universitären Aktionsplanes und der UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen, sind jedoch nicht kostendeckend aus Inklusionsmitteln des SMWK zu erreichen. Um diesen Prozess hin zur inklusiven Hochschule voranzutreiben, setzt die TU Chemnitz in diesem Haushaltsjahr erstmals auch in größerem Umfang Eigenmittel ein. Hierzu wurde der Universitätsleitung durch den Webkoordinator für digitale Barrierefreiheit und durch die Koordinatorin für Inklusion ein Umsetzungs- und Finanzierungskonzept 2021 vorgelegt: „Durch die Bewilligung dieses Konzeptes konnte nicht nur die Handlungsfähigkeit für Aufgaben im Bereich Inklusion und Barrierefreiheit gesichert werden, sondern es war gleichzeitig ein Bekenntnis der Universitätsleitung für unsere inklusionsorientierte Ausrichtung an der TU Chemnitz und die damit verbundenen Ziele. Dies stärkt natürlich unsere Sensibilisierungsarbeit und damit die Akzeptanz für die doch sehr aufwendige Umsetzung der Barrierefreiheit in ganz vielen Bereichen“, freut sich Menzel.

Zudem wurde das interne Beratungsangebot hinsichtlich barrierefreier Dokumente und Webseiten stark ausgebaut. Im Januar 2021 wurde das Netzwerk „Barrierefreiheit an der TU Chemnitz“ über die Lernplattform OPAL eingerichtet. Hier können sich alle Beschäftigten und Studierenden austauschen und zum Themenfeld informieren, konkrete Fragen rund um barrierefreie Webseiten und PDF-Dokumente stellen, Beispieldateien hochladen oder gemeinsam Lösungsansätze entwickeln. Darüber hinaus gibt es Unterstützung zum Umgang mit Fehlermeldungen des PDF Accessibility Checker (PAC3). Das kostenlose Tool der Stiftung „Zugang für alle“ überprüft die Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten und PDF-Formularen und kommt an der TU Chemnitz vielfach zum Einsatz.

Regelmäßige Sprechstunden und Beratungen zu Inklusion und Barrierefreiheit im Web

Seit 24. Juni 2021 wird eine wöchentliche Online-Sprechstunde „Web und barrierefreie Dokumente“ immer donnerstags von 11 bis 12 Uhr angeboten. Hier können Fragen direkt geklärt werden. Auch eine gemeinsame Nachbearbeitung von PDF-Dokumenten ist möglich.

Darüber hinaus fand von April bis Juli 2021 erstmals eine vierteilige Inhouse-Schulungsreihe zum Thema „Barrierefreie Web-Inhalte“ mit etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Inhalte waren die Erstellung und Prüfung barrierefreier Internetseiten an der TU Chemnitz für Webautorinnen und -autoren, die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente mit Microsoft Word, die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente mit Adobe Acrobat Pro DC sowie die Prüfung und Nachbereitung von PDF-Dokumenten hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit.

„Die ersten Termine waren sehr lehrreich. Einige Teilnehmende haben danach direkt erste PDF-Dokumente in Angriff genommen und wir waren dazu noch lange in Kontakt. Ich selbst habe einige Ansätze zur Optimierung der Schulungen für den nächsten Durchführungszyklus erkannt. Gern können einzelne Strukturbereiche auch eigene Schulungstermine mit mir vereinbaren“, fasst Dombeck zusammen. Dieses Schulungsangebot soll regelmäßig durchgeführt werden. Der nächste Durchgang findet von November 2021 bis Februar 2022 statt. Die Themen „Barrierefreie Formulare“ und „Erstellung barrierefreier PDF Dokumente mit Microsoft PowerPoint bzw. InDesgin“ sollen durch ein externes Angebot abgedeckt werden. Diese Online-Schulungen können wiederum über die Sondermittel aus der Zuweisung „Inklusion an Hochschulen“ des SMWK 2021 finanziert werden. Interessierte können sich gern per E-Mail an Dombeck wenden: uwe.dombeck@hrz.tu-chemnitz.de.

Weitere Informationen erteilt Dr. Daniela Menzel, Koordinatorin für Inklusion, Tel. 0371 531-34939, E-Mail inklusion@.tu-chemnitz.de

(Autor: Inklusions- und Barrierefreiheitsteam der TU Chemnitz)

Matthias Fejes
23.09.2021

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