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Professur Maschinenelemente und Produktentwicklung
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Professur Maschinenelemente und Produktentwicklung 

Neuigkeiten

Vom konventionellen Maschinenelement zur potentiellen Schlüsseltechnologie für Condition Monitoring

11.09.2025

Diese Studie [1] stellt eine sensorintegrierende Passfeder (SiP) vor, ein intelligentes Maschinenelement, das eine direkte, kalibrierfreie Messung der übertragenen Umfangskräfte und des Drehmoments in Passfederverbindungen ermöglicht. Durch Topologieoptimierung und gezielte Steifigkeitsauslegung wird die Geometrie so angepasst, dass bereits eine minimale Anzahl an Dehnungsmessstreifen ausreicht, um den vollständigen Deformationszustand präzise zu erfassen. Drahtlose Datenübertragung und effiziente Datenreduktion gewährleisten eine zuverlässige und reibungslose Integration in bestehende Systeme. Durch die raumneutrale Einbettung aller Sensor- und Elektronikkomponenten bleibt die volle mechanische Funktionalität erhalten, während gleichzeitig intelligente Überwachungsfunktionen hinzugefügt werden. Als skalierbares Baukastensystem stellt die SiP eine potentielle Schlüsseltechnologie für digitale Zwillinge, prädiktive Instandhaltung und fortschrittliche Condition-Monitoring-Anwendungen dar.

[1]          A. Hasse et. al., „Development and analysis of sensor-integrating feather-key connections“, Apr. 2025.

IKAT beim Chemnitzer Firmenlauf 2025: Gemeinsam stark – und bunt verkleidet!

04.09.2025

Am 3. September 2025 war es wieder soweit: Beim Chemnitzer Firmenlauf gingen auch wir vom IKAT an den Start. Mit insgesamt 12 Läuferinnen und Läufern stellten wir uns der sportlichen Herausforderung – und hatten dabei jede Menge Spaß.

Für besondere Aufmerksamkeit im Teilnehmerfeld sorgten zwei unserer Kollegen: Eine wagte sich im T-Rex-Kostüm auf die Strecke, ein anderer brachte mit einem Einhorn-Outfit Farbe und gute Laune ins Feld. Beide wurden nicht nur von den Zuschauern, sondern auch von vielen Mitläufern begeistert gefeiert.

Trotz Verkleidung und sommerlicher Temperaturen kamen alle Teilnehmer erfolgreich ins Ziel. Damit haben wir nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern auch Teamgeist und Humor unter Beweis gestellt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die mitgelaufen, angefeuert oder organisiert haben – und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Firmenlauf!

Dauerfestigkeit von Passfederverbindungen unter Torsionsbeanspruchung

18.08.2025

Passfederverbindungen zählen zu den bewährtesten und am weitesten verbreiteten Lösungen für Welle-Nabe-Verbindungen. Sie vereinen hohe Funktionssicherheit mit einer außergewöhnlich einfachen Montage und Demontage – Eigenschaften, die sie seit Jahrzehnten zu einem Standard in der Antriebstechnik machen. Die Auslegung der Drehmomentübertragung erfolgt auf Basis der zulässigen Flächenpressung nach DIN 6892 [1], während die Dauerfestigkeit gemäß der etablierten Vorgehensweise der DIN 743 [2] unter Berücksichtigung von Kerbwirkungszahlen β bestimmt wird.

Jüngste experimentelle Untersuchungen unter Torsionsbeanspruchung [3] belegen jedoch eindrucksvoll, dass die gängige Annahme „Je höher die Festigkeit des Wellenwerkstoffs, desto höher die Festigkeit der Verbindung“ nicht uneingeschränkt zutrifft. Ursache hierfür ist die Reibdauerermüdung – ein Schädigungsmechanismus, der insbesondere hochfeste Werkstoffpaarungen wie 42CrMo4+QT und 18CrNiMo7-6E empfindlich beeinträchtigt. Die gewonnenen Erkenntnisse erlaubten es, die bisherigen Kerbwirkungszahlen gezielt zu justieren und damit die Auslegungssicherheit für diese Verbindungstechnologie entscheidend zu erhöhen.

Damit stehen nun belastbare Daten und optimierte Auslegungsgrundlagen zur Verfügung, die Passfederverbindungen nicht nur in konventionellen, sondern auch in hochdynamischen Anwendungsbereichen zuverlässig und wirtschaftlich nutzbar machen.

1]         „DIN 6892, Mitnehmerverbindungen ohne Anzug – Passfedern – Berechnung und Gestaltung“. Beuth Verlag, 2012.

[2]        „DIN 743, Tragfähigkeitsberechnung von Achsen und Wellen“. Beuth Verlag GmbH, 2012.

[3]        F. Kresinsky, A. Hasse, und E. Leidich, „Gestaltfestigkeit dynamsich rein torsionsbeanspruchter Passfederverbindungen“, AiF, 20055, 2021.

ECOTRIB 2025 – Innovation und Inspiration in der Tribologie

13.08.2025

Vom 28. bis 30. Juli 2025 versammelte die ECOTRIB an der ETH Zürich führende Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Industrievertreter:innen aus aller Welt, um neueste Erkenntnisse und zukunftsweisende Ansätze im Bereich der Tribologie zu diskutieren.

Wir hatten die Freude, im Rahmen der Poster-Session zwei unserer aktuellen Forschungsarbeiten zu präsentieren:

  • Contact Mechanics Analysis of Laser-Structured Surfaces
  • Integrating Green Tribology into Product Design: A Planetary Boundaries Approach to Absolute Sustainability

Die Konferenz zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Bandbreite an Themen aus – von hochspezialisierten technischen Fragestellungen bis hin zu überraschenden Alltagsbezügen (Tribologie beim Weintrinken inklusive). Besonders beeindruckend war die inspirierende Atmosphäre, die den fachlichen Austausch förderte und zahlreiche neue Perspektiven eröffnete. Hochkarätige Vorträge, lebhafte Diskussionen und internationale Vernetzung machten ECOTRIB 2025 zu einem echten Meilenstein in unserem wissenschaftlichen Jahr.

Forschung

Das tiefe Lernen (DL) und die künstlichen neuronalen Netze (ANN) gehören beide zum Bereich des maschinellen Lernens (ML), der wiederum der KI zugeordnet ist. ANNs sind in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu erlernen und auszuführen, was in den letzten Jahren zu bemerkenswerten Ergebnissen geführt hat.
Die zulässigen Beanspruchungen von ausgewählten Welle-Nabe-Verbindungen (Kegel-, Zylinderpressverband sowie Passfeder-, Rändel-, Polygonverbindung, etc.) werden im Bereich der Dauer-, Zeit- und Betriebsfestigkeit seit Jahrzehnten schwerpunktmäßig am IKAT untersucht. Dabei wird des Verhalten sowohl unter einzelnen Belastungen (Biegung, Torsion) wie auch kombinierten dynamischen Lasten analysiert.
Im Kontakt verschiedener Bauteile initiieren Verformungen in Verbindung mit dem vorherrschenden Fugendruck den Schädigungsprozess der Reibdauerermüdung (Reibkorrosion). Aktuelle Forschungsaktivitäten am Institut konzentrieren sich auf die grundlagenorientierte Erforschung des Schadensphänomens Reibkorrosion und verfolgen die Zielstellung der Erarbeitung eines wirkungskonformen Berechnungsverfahrens.

4    Gleitlager

Wachsender ökologischer und ökonomischer Druck führt in der Entwicklung der Gleitlager zu immer höheren und komplexeren Beanspruchungen. Die Forschung am Institut beschäftigt sich daher vorrangig mit der Untersuchung und Entwicklung von alternativen Gleitwerkstoffen und dem Einfluss geometrischer Abweichungen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt im Verschleißverhalten bei unterschiedlichsten Betriebsbedingungen (Partikel, Mischreibung, Hydrodynamik).
Während konventionelle Mechanismen ihre Verformbarkeit den gleitenden oder rollenden Schnittstellen in den Gelenken verdanken, erfüllen nachgiebige Mechanismen ihre Funktion durch elastische Dehnungen an Stellen, die beim Entwurf bewusst flexibel gestaltet werden. Dieses Funktionsprinzip ermöglicht neuartige, formadaptive Strukturen, welche beispielsweise in der Softrobotik oder bei formvariablen Tragflächen Anwendung finden können. Die Professur setzt hierbei den Forschungsschwerpunkt auf optimierungsbasierte Synthesemethoden.
Die Festigkeitsuntersuchungen fokussieren auf die Zahnfußtragfähigkeit von Schneckenradgetrieben. Die Herausforderung zur numerischen Abbildung liegt in der komplexen Geometrie und im speziellen Werkstoff Bronze.
Der Haftreibwert (auch: Reibbeiwert oder Reibungszahl) ist als eine Systemgröße mit einer Vielzahl beeinflussender Parameter zu verstehen. Um bestehende Potentiale in reibschlüssigen Verbindungen (u. a. Schrauben-, Flansch-, Pressverbindungen) zu nutzen, ist eine experimentelle Untersuchung unerlässlich. Mit Hilfe standardisierter Prüfverfahren an Modellproben werden an der Forschungsstelle verschiedenste tribologische Konfigurationen hinsichtlich ihres Übertragungsverhaltens betrachtet. Ein Hauptforschungsgebiet ist dabei die Synthese neuer Auslegungs-/Auswahlwerkzeuge für reibwerterhöhende Maßnahmen (z. B. Mikro-/Laserstrukturen, Hartpartikel, Beschichtungen) für statische und dynamische Belastungsfälle.
Wie lässt sich Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung schon gleich zu Beginn mit Denken? Wie lassen sich Grundprinzipien der Nachhaltigkeit: Menschenrechte, Kreislaufwirtschaft, Natur- und Ressourcenschutz und betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit in Produkten verankern? Welche Methoden und Fähigkeiten benötigen Entwickler, Konstrukteure und Manager zur Umsetzung nachhaltiger Produkte in ihrer ganzen Komplexität?