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Universitätsarchiv
Alte Aktienspinnerei

Die Universität gibt der Stadt ein Gebäude zurück

Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer

Alles wird neu: die Universitätsbibliothek und das Universitätsarchiv ziehen in die Alte Aktienspinnerei

Ende 2019 soll die neue Zentralbibliothek an die Technische Universität Chemnitz übergeben werden. Bis dahin war und ist ein weiter Weg zurückzulegen. Ähnlich wie für die Stadtbibliothek gab es unzählig viele Planungen für ein Zweckgebäude und auch Überlegungen für eine Zentralbibliothek.

Aber erst im Rahmen der gemeinsamen Bewerbung von Stadt Chemnitz und Universität um den Titel "Stadt der Wissenschaft 2011" nahm der Ausbau der Alten Aktienspinnerei zur Zentralbibliothek mit Universitätsarchiv und Patentinformationszentrum konkretere Gestalt an.

Das Gebäude der Alten Aktienspinnerei wurde durch den Freistaat Sachsen für den symbolischen Preis von 1 € von der Stadt Chemnitz gekauft, ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben und der Bau begann.

Angela Malz, die Direktorin der Universitätsbibliothek wird im letzten Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Aktienspinnerei am 03.07.2018 um 17:00 Uhr im Alten Heizhaus die Bauplanungen Revue passieren lassen und schließlich einen Blick in die Zukunft werfen. Die Alte Aktienspinnerei wird im alten Glanz erstrahlen. Der Charakter eines Fabrikgebäudes aus dem 19. Jahrhundert wird eine Symbiose mit moderner Bibliothekstechnik eingehen. Es wird eine Bibliothek entstehen, die nicht nur ein Speicher für gedruckte Bücher ist, sondern viel mehr ein Raum, in dem sich an Wissenschaft interessierte Menschen treffen, diskutieren und lesen können, in dem neue Ideen entstehen werden und gedruckte und digitale Medien aller an der TU Chemnitz vertretenen Fächer zu benutzen sind.

Stephan Luther, 27.06.2018


Stadtbibliothek - 54 Jahre Provisorium im Haus am Schillerplatz (ehemalige Aktienspinnerei)

Am 26.06.2018 hielt die Direktorin der Stadtbibliothek Elke Beer vor 35 gespannten Zuhörern den vorletzten Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Aktienspinnerei.

Die Geschichte des "Provisoriums" in der Alten Aktienspinnerei, welche 1950 begann, war eine Geschichte der permanenten Suche nach einer sachgerechten Unterbringung. Ziemlich viele Bauprojekte entstanden auf dem Papier und wurden dann doch nicht realisiert. Die Unterbringung in den Räumen der Aktienspinnerei war jedoch ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu den bisherigen Räumlichkeiten. Außerdem bot das Gebäude auch immer wieder den Platz für Erweiterungsmöglichkeiten, die von der Stadtbibliothek kreativ genutzt wurden. Es war schon beeindruckend zu hören, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbibliothek trotz der unzureichenden räumlichen Bedingungen die bibliothekarischen Aufgaben anging und meisterte.

Mit dem Umzug 2004 in DAStietz wurde dann endlich eine sehr gute Unterbringung realisiert, mit hellen und freundlichen Leseplätzen, aber auch einer sachgerechten Unterbringung für den wertvollen Altbestand. Frau Beer wies im Vortrag auch auf die sehr gute Unterstützung durch den Förderverein, dessen Vorsitzender dem Vortrag beiwohnte, hin.

Stephan Luther, 27.06.2018


Stadtbibliothek - 54 Jahre Provisorium im Haus am Schillerplatz (ehemalige Aktienspinnerei)

Am 26. Juni 2018 wird die Ringvorlesung zur Geschichte der Aktienspinnerei mit dem Vortrag der Direktorin der Stadtbibliothek Chemnitz Elke Beer fortgesetzt.

1950 zog die Stadtbibliothek nach einer kleinen Odyssee aufgrund der Kriegszerstörungen in Räume der Alten Aktienspinnerei am Schillerplatz. Die Räumlichkeiten waren als Provisorium gedacht, hatten aber doch 54 Jahre Bestand. Erst 2004 zog die Stadtbibliothek wie auch die Neue Sächsische Galerie, das Naturkundemuseum und die Volkshochschule in das Kulturkaufhaus Tietz. Bis dahin war es allerdings ein weiter und teilweise auch beschwerlicher Weg. Frau Beer nimmt die Zuhörer im Alten Heizhaus (Straße der Nationen 62, Innenhof der Technischen Universität) ab 17:00 Uhr mit auf die Reise. Sie wird sicherlich das ein oder andere hoch interessante Detail aus der Geschichte der Bibliothek hervorholen.

Vgl. Uni-Aktuell

Stephan Luther, 22.06.2018


Neue Kunst in alten Hallen: Die Neue Sächsische Galerie in der Alten Aktienspinnerei.

Am 19.06.2018 wurde die Ringvorlseung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei mit dem Vortrag von Dr. Ralf Siegfried Ketscher zur Neuen Sächsichen Galerie fortgesetzt. Leider fanden diesmal nur 15 Zuhörer den Weg in das Alte Heizhaus. Am Thema kann es nicht gelegen haben, denn Chemnitz ist zwar ein industrielles Ballungszentrum, aber doch auch mit einer etalblierten Kunstszene.

Sehr ausführliche führte Ketscher die Entwicklung der Chemnitzer Kunsthütte, der als Verein bereits 1860 ins Leben gerufen wurde, aus. Als einer der Mitbegründer wirkte der Chemnitzer Professor Alwin Gottschaldt, der Erbauer des Hauptgebäudes an der Straße der Nationen. Das erste Domizil bezog die Kunsthütte in der Lechlaschen Villa, Annaberger Straße 25. Sie avancierte um die Jahrhundertwende zu einer wesentlichen Kulturinstitution in der aufstrebenden Industriestadt. Durch die umfangreiche Ankaufstätigkeit der Kunsthütte in diesen Jahren wurde zugleich der Grundstock für die späteren Kunstsammlungen der Stadt Chemnitz gelegt.

Nach 1990 gründete sich der Verein neu als Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V. Auch die neue Sächsische Galerie wurde als Museum ins Leben gerufen. Den provisorischen Sitz hatte dieses Museum in der ehemaligen Stasizentrale auf dem Kassberg bevor sie 2001 ins nächste Provisorium zog - der Alten Aktioenspinnerei. 2004 bezog die Galerie ihr bisher letztes Domizil im Kulturkaufhaus DAStietz und ist aus der heutigen Museums- und Kunstszene nicht mehr wegzudenken.

Stephan Luther, 20.06.2018


Neue Kunst in alten Hallen: Die Neue Sächsische Galerie in der Alten Aktienspinnerei.

Fortsetzung der Ringvorlesung des Universitätsarchivs mit dem Vortrag von Dr. Ralf Siegfried Ketscher am 19.06.2018, 17:00-18:30 Uhr: Die Neue Sächsische Galerie in der Alten Aktienspinnerei

In der wechselvollen Geschichte der Alten Aktienspinnerei bedeuten die vier Jahre Nutzungsdauer durch die Neue Sächsische Galerie (2000-2004) lediglich einen kurzen Abschnitt. Aus heutiger Sicht erscheinen die vier Jahre bis zum Umzug der Neuen Sächsischen Galerie ins Kulturkaufhaus Tietz lediglich als Interims-Quartier. Das Wirken der Galerie an diesem Standort ist jedoch in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll. Zum einen liegt dies in der engen Verzahnung der Galerie mit dem Verein der Neuen Sächsischen Kunsthütte begründet. Beide Institutionen festigten in diesen Jahren der dichten Ausstellungstätigkeit ihre Strukturen und konnten sich so zu einem der Hauptmuseen der Stadt weiter entwickeln. Von großem Interesse sind auch Art und Weise der Umgestaltung, die blitzartig beleuchten, wie Gestaltungskraft und sächsischer Ingenieurgeist im Verband einen abgewirtschafteten Industriebau in eine moderne Ausstellungslokation verwandeln können. Die Alte Aktienspinnerei wurde in diesen vier Jahren zugleich zu einer der wichtigsten Plattformen für sächsische Kunst.

Am 19. Juni 2018 wird das Werden und Wirken der Neuen Sächsischen Galerie und der Neuen Chemnitzer Kunsthütte näher vorgestellt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr im Alten Heizhaus der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62 (Innenhof). Neben den Aktivitäten der Neuen Sächsischen Galerie in der Alten Aktienspinnerei werden im Vortrag v.a. die Entwicklungslinien sichtbar gemacht werden, die zur Etablierung der Galerie führten und welche Bedeutung dies für die Stadt und Region Chemnitz besitzt.

Vgl. Uni Aktuell

Stephan Luther, 14.06.2018


Am 12. Juni 2018 wurde die Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei fortgesetzt.

Dr. Stephan Pfalzer referierte mit einem quellengesättigtem Vortrag zu den Zwangsarbeitern in Chemnitz vor etwas mehr als 30 interessierten Zuhörern. Dabei stellte er sehr ausführlich die Quellenlage und die Ausgangslage für die Beschäftigung mit dieser Thematik dar. Insgesamt kann die Quellenlage als recht gut eingeschätzt werden, allerdings gibt es doch einige Lücken. Pfalzer kommt nach den vorhandenen Quellen und durch Hochrechung im Bereich des Arbeitsamtes Chemnitz auf etwa 31.000 eingesetzte Zwangsarbeiter. An Hand der Zuweisungslisten konnte er die Nationalität der eingesetzten Zwangsarbeiter herausarbeiten, wobei der Anteil der "Ostarbeiter" und Russen mit fast 36% am höchsten lag, gefolgt von den Franzosen und Belgiern.

Recht ausführlich stellte Pfalzer die Unterbringungsorte und Arbeitsorte sowie die soziale Lage der Zwangsarbeiter vor. Bei letzterem gabs es Abstufungen je nach der Nationalität der Zwangsarbeiter, die in Kategorien eingeteilt wurden. Auf der untersten Stufe standen die jüdischen Zwangsarbeiter, so es noch welche gab und die "Ostarbeiter".

Insgesamt war es ein hochinteressanter Vortrag, der mit seiner Thematik an Aktualität Nichts eingebüßt hat.

Stephan Luther, 13.06.2018


Am 12. Juni 2018 geht es mit der Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei weiter.

Dr. Stephan Pfalzer trägt zu den Zwangsarbeitern in Chemnitz in der NS-Zeit vor. Auch die Alte Aktienspinnerei war als ein Unterbringungsort von Zwangsarbeitern eingerichtet. Die Zwangsarbeiter waren in vielen Industrie- und Handwerksbetrieben, in städtischen und staatlichen Einrichtungen und Betrieben, in Hotels, Gaststätten, Apotheken und privaten Haushalten eingesetzt. Die Unterbringung der Zwangarbeiter erfolgte über das gesamt Stadtgebiet verstreut und die Zwangsarbeiter auf ihrem täglichen weg zur Arbeit waren somit in der damligen Zeit im Stadtbild permanent präsent.

Pfalzer kann sich bei seinem Vortrag auf vorliegende Forschungsarbeiten, die v.a. ab 2002 geleistet wurden stützen. Zum Teil zieht er aber auch gänzlich neue Quellen heran. Quellenmäßig belegt ist die Unterbringung von 91 Zangsarbeitern in der Alten Aktienspinnerei. Pfalzer hat jedoch auch Planungen aufgefunden, die von einer zentralen Unterbringung von mehreren Hundert Zwangsarbeitern in diesen Räumlichkeiten ausgehen. Zur Realisierung ist es aber wohl nie gekommen.

Am 12.06.2018 von 17:00 bis 18:30 Uhr im Alten Heizhaus, Straße der Nationen 62 (Innenhof der TU Chemnitz), können Sie mehr dazu erfahren. Vgl. auch Uni-Aktuell.

Stephan Luther, 05.06.2018


"Wer einmal das Leuchten in ihren Augen gesehen hat ..."

So kann man es in der Festschrift zum 5jährigen Bestehen des Karl-Marx-Städter Puppentheaters nachlesen und dazu das Bild lachender Kinder während einer Vorstellung betrachten. So wurde auch die Mitteilung auf der Homepage der TU (vgl. Pressemitteilung) zur Ankündigung der Vorlesung zur Puppenbühne eingeleitet.
Am 15. Mai konnte Stephan Luther, der Leiter des Universitätsarchivs, 35 Zuhörer zu dieser vierten Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer begrüßen. Es wäre noch Platz für viel mehr gewesen und ein Kommen hätte sich durchaus gelohnt. Lars Rebehn, Konservator der Puppentheatersammlung der Sächsischen Kunstsammlung Dresden, holte etwas weiter aus und beleuchtete die Anfänge des Puppenspiels. Er beschrieb die Vielfalt der freien Puppentheaterszene in Chemnitz im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Chemnitz soll es 1936 neunzehn Amateurhandpuppenbühnen und daneben zwei Berufshandpuppenbühnen gegeben haben. Das waren so bekannte Theater wie die Familie Reinbold, die ein Theater in der Hainstraße 2 betrieb oder Henschels Theater, das Richter Theater in Kappel, Richard Koppe der ein Theater in Siegmar, dem heutigen Klubkino, betrieb und und und. Sogar ein Absolvent der Chemnitzer Maschinenbauschule, Carl Schröder gestaltete die Szene des Puppenspiels maßgeblich mit. Er studierte zwar von 1922-1924 Maschinenbau, fühlte sich aber mehr zur Kunst des Puppenspiels hingezogen und war dann als Puppenspieler, Puppengestalter und Regisseur unglaublich produktiv. Schröder blieb, anders als einige seiner bekannten Kollegen, nach dem Krieg in der DDR und avancierte hier zu einem der beliebtesten Puppenspieler. Er produzierte für die DEFA, inszenierte aber auch eine Reihe von Produktionen an der neuen Puppenbühne in Karl-Marx-Stadt.
Die Zuhörer lernten den Unterschied zwischen Hand-, Marionetten- und Stabpuppen und deren Handhabung kennen. Das Ehepaar Diezmann gründete in Chemnitz nach dem Krieg ein Marionettentheater und schließlich 1951 die erste kommunlae Puppenbühne in der DDR. Für Dresden wurde eine solche Gründung schon eher beschlossen, man brauchte aber viel länger bis zur Umsetzung des Vorhabens.Das Podium: Gundula Hoffmann, Peter Pillep, Manfred Blank, Lars Rebehn, Foto: Stephan LutherIm weiteren stellte Rebehn auch die Änderung in den Formen und Methoden des Puppentheaters dar und zeigte überzeugend auf, dass die Puppenbühne nicht nur eine Genre für Kinder, sondern auch für Erwachsene ist. Das beschränkte Denkmuster: Puppenbühne = Hexe, Kasper, Krokodil = Kindertheater, spielte auch in der anschließenden Podiumsdiskussion eine Rolle, auf der die ehemaligen Direktoren Peter Pillep und Manfred Blank sowie die aktuelle Direktorin des Figurentheaters, Gundula Hoffmann aus Ihrer Arbeit und der Motivation für diese Sparte berichteten.
Nach der Veranstaltung fassten einige der Anwesenden den Entschluss, doch wieder einmal ins Figurentheater zu gehen.

Stephan Luther, 17.05.2018


Geschichte der Puppenbühne/ Figurentheater Chemnitz

Die Hexe aus Hänsel und Gretel, in: 5 Jahre Puppenbühne Karl-Marx-Stadt, 1956Am 15. Mai 2018 startet die vierte Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Aktienspinnerei (vgl. Pressemitteilung). Lars Rebehn von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird in die Veranstaltung mit Ausführungen zur Geschichte der Puppenbühne einführen. Die Puppenbühne in Chemnitz war mit Ihrer Gründung 1951 die erste kommunale Bühne in der DDR und hatte auch eine Sonderstellung. Zunächst hatte diese unter der Leitung von Gerhard Diezmann Ihre Spielstätte im Schloßbergmuseum Chemnitz bzw. dann im Festsaal der Handwerkerschule in der Schloßstraße. Seit März 1955 fand die Puppenbühne ihre feste Spielstätte im August-Friedel-Saal der Alten Aktienspinnerei. Plan Puppenbühne zum Umbau Zuschauerraum in der Alten Aktienspinnerei, 1959, Quelle: StadtA Chemnitz, Bauakten 8894, FeuerschutzakteMehr als 40 Jahre hatte das Theater hier seinen Sitz, bevor es dann 1996 in den Luxor-Palast umzog.
Nach dem einleitenden Vortrag nehmen auf dem Podium die ehemaligen Direktoren Peter Pillep und Manfred Blank sowie die Direktorin des Figurentheaters Chemnitz Platz um unter der Leitung von Lars Rebehn zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Figurentheaters zu diskutieren. Dabei wird sicherlich der ein oder andere Schwank zu Besten gegeben werden. Schließlich soll aber auch das Publikum in die Diskussion eingebunden werden. Vielleicht kommen ja ganz neue Aspekte zum Vorschein.
Die Veranstaltung beginnt wieder um 17:00 Uhr im Alten Heizhaus, Innenhof des Hauptgebäudes der Technischen Universität Chemnitz, Straße der Nationen 62. Der Eintritt ist frei.

Stephan Luther, 11.05.2018


Jüdische Unternehmer in der Alten Aktienspinnerei. Eine Spurensuche

Vorlesung im Alten Heizhaus, Referent: Dr. Jürgen Nitsche, Foto: Stephan LutherAm 08.05.2018 fand im Alten Heizhaus die dritte Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer statt. Vor 46 interessierten Zuhörern referierte Dr. Jürgen Nitsche zu Unternehmern in der Alten Aktenspinnerei. Dabei fokussierte der Vortragende auf die Geschichte der Familien und die Entwicklung ihrer Unternehmen. Die Unternehmen wurden schließlich im Dritten Reich arisiert und aus zwei Unternehmerfamilien endeten Angehörige in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten.

Stephan Luther, 11.05.2018


Jüdische Unternehmer in der Alten Aktienspinnerei.

Familie Löwenthal mit Werbung zur Teppichfabrik Fritz Löwenthal, Montage: Jürgen NitscheAm 08.05.2018, 17:00 Uhr wird die Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer durch den Vortrag des Historikers Dr. Jürgen Nitsche fortgesetzt. Nitsche widmet sich in seinen Ausführungen jüdischen Unternehmen, die sich in der Alten Aktienspinnerei eingemietet haben. Einer der Hauptmieter in der Alten Aktienspinnerei war die Teppichfabrik Fritz Loewenthal A.G.. Insgesamt möchte sich Nitsche fünf Unternehmen widmen und diese aus dem Dunkel des Vergessens holen.
Seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt sich der Referent mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Chemnitz und Umgebung und zählt hier zu den ausgewiesensten Fachleuten. So war er z.B. 2002 im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Chemnitz Mitherausgeber der fast 500 Seiten starken Publikation "Juden in Chemnitz". Es wird mit Sicherheit wieder viel Neues präsentiert werden.

Stephan Luther, 03.05.2018


Direktor Degelmann muss weg!

Streik der Textilarbeiterinnen, szenische Nachstellung Frauenzentrum Lila Villa Chemnitz im Innenhof des Böttcher-Baus,  Foto: Stephan LutherAm 24.04.2018, 17:00 Uhr wurde die Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer durch den Vortrag des Leiters des Universitätsarchivs Stephan Luther zum Textilarbeiterstreik 1883 fortgesetzt. Lautstark kündeten als Textilarbeiterinnen verkleidet und mit Protestplakaten versehen, Frauen vom Frauenzentrum Lila Villa organisiert, vom Inhalt der kommenden Vorlesung. Auch während der Vorlesung selbst gab es an entsprechenden Stellen von diesen Damen entsprechende Unmutsbezeigungen.
Sehr inhalts- und detailreich refererierte Luther vor ca. 45 aufmerksam lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörern über die Entwicklung der Arbeiterbewegung und ihrer Parteien in Deutschland sowie in Chemnitz. Dabei schilderte er eindrucksvoll die schwierige Arbeit der Sozialdemokratie in der Zeit des Bismarck'schen Sozialistengesetzes. Forderungen der streikenden Textilarbeiter an den Verwaltungsrat der Aktienspinnerei, In: 1. Beilage zum Chemnitzer Tageblatt und Anzeiger, Nr. 145, Sonntag, 17.06.1883 Dies bildete die Ausgangslage für den Ausbruch des Streiks der Textilarbeiter unter der Führung der Frauen. Einen breiten Raum nahm dann die Schilderung der Chronologie des Streikes und der Unterstützung durch die Chemnitzer Arbeiter ein. Im gewählten Streikkomitee waren 6 Frauen und ein Mann vertreten. Geführt wurde es von Minna Ernestine Simon, die der Streikversammlung auch die Forderungen der Arbeiter darlegte.
Zur Person Minna Simon gibt es derzeit noch zu wenige Informationen. Auf jeden Fall kann man von einer sehr couragierten und engagierten Dame ausgehen. Der Vortrag soll u.a. auch Ausgangspunkt zu weiteren Forschungen sein. Die Streikforderungen wurden nicht alle erfüllt. Vor allem der Forderung Nr. 1 zur Entlassung des technischen Direktors Degelmann wurde nicht entsprochen. Bis 1886 verblieb er auf seinem Posten.

Stephan Luther, 26.04.2018


1 Million Thaler für eine Spinnerei.

Vorlesung im Alten Heizhaus, Referent: André Reichel, Foto: Stephan LutherAm 17.04.2018, 17:00 Uhr wurde die Ringvorlesung zur Geschichte der Alten Aktienspinnerei und ihrer Nutzer mit der Auftaktveranstaltung 1 Million Thaler für eine Spinnerei. Gründungsgeschichte Chemnitzer Aktienspinnerei durch den Leiter des Universitätsarchivs Stephan Luther eröffnet.
In einem 60-minütigen Vortrag referierte André Reichel unter den Augen von 40 interessierten Zuhörern von der Entwicklung der Baumwollindustrie in Deutschland zwischen 1840 und 1900, über die Firmengeschichte der Chemnitzer Aktienspinnerei von 1857 - 1904 bis hin zur Baugeschichte des Hauptgebäudes der Chemnitzer Aktienspinnerei in der Bauzeit zwischen 1857 und 1859 für das Areal auf der heutigen Str. der Nationen/Schillerplatz.

Stephan Luther, 23.04.2018


Direktor Degelmann muss weg! Der Textilarbeiterstreik in der Aktienspinnerei 1883 und die Rolle Ernestine Minna Simons

Streik der Textilarbeiterinnen, szenische Nachstellung Frauenzentrum Lila Villa Chemnitz, Foto: Frauenzentrum Lila Villa, ChemnitzDie Ringvorlesung zur Aktienspinnerei wird am 24.04.2018 um 17:00 Uhr im Alten Heizhaus im Innenhof des Hauptgebäudes der Technischen Universität Chemnitz, Straße der Nationen 62, mit dem Vortrag von Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs, zum Streik der Textilarbeiter in der Aktienspinnerei fortgesetzt. Spinnsaal, In: Festschrift: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei
Der Vortrag wird eingeleitet mit einer kurzen Betrachtung zur Situation der Arbeiter in Deutschland seit den 1860er Jahren und der zunehmenden Organisierung derselben im Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), der Sozialdemokratischen Arbeiterbewegung (SDAP) und dem Zusammenschluss der beiden zur Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Schließlich werden die Verhältnisse der Sozialdemokratie unter dem Bismarck'schen Sozialistengesetz von 1878 in Deutschland und speziell in Chemnitz beleuchtet.
Der Streik der Chemnitzer Textilarbeiter 1883 hat unter anderem deshalb seine historische Bedeutung, weil hier erstmals Frauen als Streikführerinnen agierten. Minna Ernestine Simon verhandelte mit der Direktion der Chemnitzer Aktienspinnerei, vertrat die Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter vehement auf Versammlungen und verlässt nach dem Scheitern des Streiks konsequenter Weise die Aktienspinnerei und Chemnitz. Umrahmt wird der Vortrag vom Frauenzentrum Lila Villa in Chemnitz, die den Streik in historischen Kostümen näher bringen.

Stephan Luther, 20.04.2018


1 Million Thaler für eine Spinnerei. Gründungsgeschichte Chemnitzer Aktienspinnerei

Titelblatt Geschäftsbericht Chemnitzer Aktienspinnerei, 1857Die Ringvorlesung zur Aktienspinnerei startet am 17.04.2018 um 17:00 Uhr im Alten Heizhaus im Innenhof des Hauptgebäudes der Technischen Universität Chemnitz, Straße der Nationen 62, mit dem Vortrag von André Reichel, Mitarbeiter im Universitätsarchiv, zur Geschichte des Unternehmens Aktienspinnerei. Unterschriften von August Götze, Carl Knackfuss und Moritz Ferdinand Bahse unter dem Antrag an den Chemnitzer Stadtrat zur Errichtung der Akienspinnerei, 30. Oktober 1856
Am 30.03.1857 wurde die Konstituierung der Aktienspinnerei in Chemnitz beschlossen - in einer Zeit, als sich der Übergang vom mechanischen Webstuhl zum Dampfmaschinen- und Wasserkraftantrieb vollzog. Mit einem Aktienkapital von 1 Million Thalern ausgestattet, wurde von 1857 bis Ende 1859 der umfangreiche Gebäudekomplex am Schillerplatz für die neue Aktienspinnerei errichtet. Das Gelände verfügte sogar über einen eigenen Gleisanschluss, der zunächst für den Antransport der Baumaterialien und dann für An- und Abtransport der Baumwolle bzw. der Garne genutzt wurde. André Reichel zeichnet in seinem Vortrag die Geschichte dieser Spinnerei von den Anfängen am Schillerplatz bis zum Neubau in Altchemnitz an der Schulstraße nach.

Stephan Luther, 11.04.2018


Das Wismut-Kaufhaus Glückauf ist sicherlich noch vielen Chemnitzern/ Karl-Marx-Städtern ein Begriff. Die Quellenlage zu diesem Nutzer ist bisher aber nicht so dicht. Deshalb möchten wir die Chemnitzer aufrufen, uns ihre Geschichten und Erlebnisse zum Wismut-Kaufhaus mitzuteilen. Vielleicht hat hier jemand den schon lange benötigen Haushaltsgegenstand oder endlich das ersehnte Kleidungsstück erstanden. Vielleicht gibt es ja auch erwähnenswerte Erlebnisse von Verkäuferinnen oder Verkäufern in diesem Haus. Auch Fotos oder gar Videos sind sehr erwünscht. Die Meldungen sollen in die Materialsammlung zur Geschichte des Gebäudes mit einfließen. Leider konnte auf Grund der Quellenlage zu diesem Thema kein Vortrag organisiert werden.

Auch zur Puppenbühne suchen wir nach entsprechenden Berichten und Objekten. Sie wurde 1951 als erstes kommunales Puppentheater der DDR unter dem Namen „Städtische Puppenbühne Chemnitz“ gegründet. Es eröffnete mit der zweiten deutschen Stabpuppeninszenierung „Die Entführung aus dem Serail“ (Hier können Sie sich das Plakat der Aufführung im Bestand der Kunstsammlungen Dresden anschauen.) und konzentrierte sich in den nächsten Jahrzehnten vor allem auf das Spiel mit Hand- und Stabpuppen. Zwischen 1955 und 1996 hatte die Bühne ihre Spielstätte in der Alten Aktienspinnerei am Schillerplatz, bevor sie zunächst in den Luxorpalast umzog und schließlich ihre heutige Wirkungsstätte im Schauspielhaus fand. Dieser Abend ist derzeit als Podiumsdiskussion mit einem einleitenden Vortrag geplant.

Wir sind gespannt, was sich noch so in den Stuben, Truhen, Kellern und auf Dachböden findet.

Kontakt E-Mail: uni-archiv@tu-chemnitz.de, Tel.: 0371 531 13170

Stephan Luther, 01.11.2017

 

Mit den ersten Abrissarbeiten im Frühjahr 2014 und einigen Verzögerungen beim "scharfen" Baustart wird seit Herbst 2015 die Alte Aktienspinnerei zur neuen Zentralbibliothek mit Patentinformationszentrum und Universitätsarchiv ausgebaut. Nach derzeitigen Planungen soll es 2019 soweit sein, dass das Gebäude den neuen Nutzern übergeben werden kann.

Baustelle Alte AktienspinnereiDas Gebäude wird in seiner ursprünglichen Kubatur wiederhergestellt und mit der Funktion der Universitätsbibliothek und Universitätsarchiv als für jedermann nutzbare Einrichtungen soll das Gebäude der Stadt Chemnitz quasi als öffentlicher Raum zurückgegeben werden. Von der Universität wird diese Baumaßnahme als Herausforderung verstanden mit diesem Gebäude ein Zentrum des geistigen Austausches von Studenten, Wissenschaftlern aber auch Chemnitzer Bürgern zu schaffen.

In Vorbereitung auf den Umzug in das neue Gebäude soll das Jahr des Stadtjubiläums genutzt werden, um das Gebäude wieder stärker im Bewusstsein der Stadt Chemnitz zu verankern. Hierzu wird im Sommersemester 2018 vom Universitätsarchiv Chemnitz eine Ringvorlesung organisiert, die die Geschichte des Gebäudes mit seiner ersten Nutzung als Produktionsstätte für die Chemnitzer Aktienspinnerei, aber auch der weiteren Nutzer wie Wismut-Kaufhaus, Puppenbühne, Stadtbibliothek oder der neuen Sächsischen Galerie in vertiefenden Vorträgen wieder vor Augen führt. Das Projekt ist eingebunden in die Gesamtplanung der Stadt Chemnitz (vgl. die entsprechende Seite zum Stadtjubiläum) und erfährt hier auch eine finanzielle Förderung.

Logo 875 Jahre ChemnitzStephan Luther, 30.10.2017

Vorlesungsreihe im Sommersemester 2018

In insgesamt 8 Vorträgen soll die Geschichte der Alten Aktienspinnerei und seiner Nutzer dargestellt werden. Am 17.04.2018 wird André Reichel im Alten Heizhaus (Innenhof Straße der Nationen 62) die Reihe mit einem Vortrag zur Gründungsgeschichte der Alten Aktienspinnerei eröffnen.

Alle Vorträge finden im Alten Heizhaus, Straße der Nationen 62 (Innenhof des Hauptgebäudes der Technischen Universität) jeweils von 17:00 bis 18:30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
 

Datum Vortragender Inhalt  
17.04.2018 André Reichel 1 Million Thaler für eine Spinnerei. Gründungsgeschichte Chemnitzer Aktienspinnerei
24.04.2018 Stephan Luther Direktor Degelmann muss weg! Der Textilarbeiterstreik in der Aktienspinnerei 1883 und die Rolle Ernestine Minna Simons (szenische Unterstützung durch das Frauenzentrum Lila Villa)
08.05.2018 Dr. Jürgen Nitsche Jüdische Unternehmer in der Alten Aktienspinnerei. Eine Spurensuche
15.05.2018 Lars Rebehn Die Chemnitzer Puppenbühne mit anschließender Podiumsdiskussion: Direktorin des Figurentheaters Chemnitz, Gundula Hoffmann und die ehemaligen Direktoren Peter Pillep und Manfred Blank
12.06.2018 Dr. Stephan Pfalzer Zwangsarbeiter in Chemnitz
19.06.2018 Dr. Ralf Siegfried Ketscher Neue Kunst in alten Hallen: Die Neue Sächsische Galerie in der Alten Aktienspinnerei.
26.06.2018 Elke Beer Stadtbibliothek - 54 Jahre Provisorium im Haus am Schillerplatz (ehemalige Aktienspinnerei)
03.07.2018 Angela Malz Alles wird neu: die Universitätsbibliothek und das Universitätsarchiv ziehen in die Alte Aktienspinnerei

An dieser Stelle sollen die Plakate und Flyer präsentiert werden.
Außerdem können auf dieser Seite die Texte und Folien der Vorträge eingesehen werden.

 

Flyer zur Vorlesungsreihe
Plakat zur 3. Vorlesung
Jüdische Unternehmer in der Alten Aktienspinnerei
Plakat zur 4. Vorlesung
Die Chemnitzer Puppenbühne mit anschließender Podiumsdiskussion
Plakat zur 5. Vorlesung
Zwangsarbeiter in Chemnitz
Plakat zur 6. Vorlesung
Neue Sächsische Galerie

Plakat zur 7. Vorlesung

Stadtbiliothek

Plakat zur 8. Vorlesung

Zentralbibliothek mit Universitätsarchiv und Patentinformationszentrum