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Jüdische Unternehmer in der Alten Aktienspinnerei – eine Spurensuche

875 Jahre Chemnitz: Universitätsarchiv der TU Chemnitz setzt am 8. Mai 2018 öffentliche Ringvorlesung fort

Seit Herbst 2015 wird in Chemnitz die Alte Aktienspinnerei zur neuen Zentralbibliothek der Technischen Universität mit Patentinformationszentrum und Universitätsarchiv ausgebaut. Bereits 2018 soll die Geschichte, aber auch die Zukunft des Gebäudes im Jahr des Stadtjubiläums in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Das Universitätsarchiv lädt deshalb im Sommersemester zu einer Ringvorlesung ein.

Der nächste Vortrag beginnt am 8. Mai 2018 um 17 Uhr im Alten Heizhaus der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62 (Innenhof). Dieses Mal beleuchtet der Historiker Dr. Jürgen Nitsche jüdische Unternehmen, die sich einst in der Alten Aktienspinnerei eingemietet haben. Einer der Hauptmieter war nach dem Umzug der Chemnitzer Aktienspinnerei nach Altchemnitz und des Eigentumsübergangs des Gebäudes an die Stadt Chemnitz die Teppichfabrik Fritz Loewenthal A.G.. Insgesamt widmet sich Nitsche fünf Unternehmen und holt diese aus dem Dunkel des Vergessens. Seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt sich der Referent mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Chemnitz und Umgebung und ist auf diesem Gebiet ein ausgewiesener Experte. So ist er Mitherausgeber der Publikation "Juden in Chemnitz", die im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Chemnitz erschien. Der Eintritt zur Ringvorlesung ist frei. 

Stichwort: Aktienspinnerei in Chemnitz

Die Aktienspinnerei entstand um 1858 infolge der Gründung einer Aktiengesellschaft als damals größte Spinnerei Sachsens mit 60.000 Spindeln. Abweichend von früheren Spinnereien hatte der Architekt Friedrich Theodor Roschig das Gebäude vor allem wegen der Brandgefahr ganz aus Eisen und Stein projektiert, also weitgehend auf Holz als Baumaterial verzichtet. Damit galt das Gebäude als eines der brandsichersten in der Stadt. Der Spinnereibetrieb endete 1914. Bereits 1905 ging das Areal in das Eigentum der Stadt Chemnitz über. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und verlor sein Dach und das oberste Geschoss. In der Folge wurde das Gebäude auch als Essenausgabe, Provisorium für das zerstörte Opernhaus, Wismut-Kaufhaus, Stadtbücherei, Bürohaus und Puppenbühne und zuletzt als Galerie genutzt. Seit 2011 ist das Gebäude Eigentum des Freistaates Sachsen.

Projekt-Homepage: https://www.tu-chemnitz.de/uni-archiv/info/projekte/2018-aktienspinnerei/

Weitere Informationen erteilt das Universitätsarchiv der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-13200, E-Mail uni-archiv@tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
03.05.2018

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