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"Bist du ein Macher, dann mach was!"

Peter Rosa ist ehrenamtliches Mitglied im Club der Kulturen - Dem Mitgliederschwund tritt er aktiv entgegen, denn das Spektrum an Mitgestaltung ist genauso breit wie das an Angeboten

  • Der Club der Kulturen bietet ein breites Spektrum an Mitgestaltung. Im Frühjahr 2013 organisierte das CdK-Team den Besuch von Hallé Ousmane, Bürgermeister von Timbuktu (Fünfter von rechts), seinem Stadtrat Assonra Albadia (Vierter von rechts) und dem Dolmetscher Marcel Maiga (Sechster von rechts). Foto: Club der Kulturen

Die Nachricht kam Anfang November über verschiedene E-Mail-Verteiler der TU Chemnitz. "Darin rede ich von einem Hilferuf. Wir brauchen dringend neue Unterstützung hier in unserem Club. Viele Studenten wissen gar nicht, welche Möglichkeiten sich ihnen hier bieten", sagt Peter Rosa. Der Medienkommunikations-Student engagiert sich seit Dezember 2011 im Club der Kulturen (CdK). "Für mich ist es ein Riesenspaß, mit coolen Leuten Veranstaltungen zu machen. Es ist eine Leidenschaft geworden", so Rosa.

"Die viele Arbeit verteilt sich auf immer weniger Hände"

Der CdK hat sich seit seiner Gründung im November 2002 zu einem kulturellen Dreh- und Angelpunkt auf dem TU-Campus entwickelt. Das Motto des CdK lautet: Die ganze Welt in einem Club. Er versteht sich als Ort des Austauschs und des Beisammenseins und veranstaltet eigene sowie kooperative Kulturevents - dazu zählen Länderabende, Konzerte und Partys. Der CdK pflegt einen engen Kontakt zu universitären Einrichtungen und Initiativen wie dem Internationalen Universitätszentrum der TU Chemnitz, der studentischen Praktikanten-Austauschorganisation IAESTE und dem studentischen Hochschulprojekt "kulturcampus". Wie jeder Studentenclub ringt der CdK allerdings um seine Mitglieder. Aufgrund des zügigen Bachelor- und Mastersystems fällt es vielen ehrenamtlichen Studierenden schwer, sich langfristig an den Club zu binden. "Die viele Arbeit wird auf immer weniger Hände verteilt. Als ich vor zwei Jahren zum CdK gekommen bin, gab es etwa 25 aktive Mitglieder. Mittlerweile sind es nur noch acht! Wir haben Neuzugänge, allerdings möchte nicht jeder in der Leitposition eines Abends Verantwortung übernehmen", sagt Rosa über den Mitgliederschwund.

Durch den Mitgliederschwund ist eine neue Entwicklung zu beobachten: Beliebte Veranstaltungen müssen abgesagt werden, da oftmals die Leitposition der Abendverantwortung nicht besetzt werden kann und es zu wenige Mitglieder gibt, die den Barbetrieb unterstützen. "Der Spaß für die Mitglieder ist natürlich dann am größten, wenn die Arbeit fair verteilt ist und wir uns auch mit den Gästen unterhalten können, zusammen mit ihnen Spaß an der Veranstaltung und in eben dieser interkulturellen Gemeinschaft haben können. Das ist der Lohn dafür, den Laden zu schmeißen. Lediglich einen Dienst für andere zu erfüllen, das ist nicht der Sinn der Sache", erzählt Rosa.

Besuch aus Timbuktu

Die Erfahrungen am Miteinander sind laut CdK-Mitglied Rosa der Leitgedanke des Studentenclubs. Das ist es, was Spaß mache. "Mit der Zeit ist es für mich normal geworden, dass man sich hier international und interkulturell bewegt und einbringt. Es gibt im CdK keinen Ärger, Zoff oder Hausverbote. Die Erfahrung von Akzeptanz und Integration ist sehr groß. Für mich ist das hier ein Freundeskreis geworden", sagt Rosa. Der interkulturelle Austausch gestaltet sich durch ein breites Spektrum an Angeboten: Vorträge und Themenabende über Studienaufenthalte in Mexiko oder Argentinien, kulinarische Reisen nach Asien, der English Tea-Evening oder tänzerische Salsa-Nights. Vor allem Studierende ohne Auslandserfahrung können hier erste Eindrücke gewinnen und Kontakte knüpfen. Einen Höhepunkt der bisherigen Veranstaltungen bildete der Besuch von Ousmane Halles, Bürgermeister der malischen Stadt Timbuktu, der Partnerstadt von Chemnitz. Der CdK arbeitete dabei mit der Stadt Chemnitz und dem Partnerschaftsverein Chemnitz-Timbuktu zusammen. "Wir hatten gar nicht genügend Stühle für die vielen Gäste. Die Leute interessierten sich sowohl an der Bürgerkriegs-Situation in Mali wie auch daran, ihre Hilfe anzubieten. Die Fragestunde zwischen den Vertretern Malis und der TU-Studentenschaft dauerte über zwei Stunden", erzählt Rosa.

Das Spektrum an Mitgestaltung ist genauso breit wie das an Angeboten. "Im gesicherten Rahmen bieten wir den Studierenden eine Spielwiese zum Ausprobieren ihrer Fähigkeiten", sagt CdK-Mitglied Rosa. Handwerklich Begabte können laut Rosa ihre Ideen in der Innengestaltung verwirklichen. Musiktechnikern und Elektronikern gestatte der CdK finanzielle und technische Möglichkeiten, die Musikanlage auszubauen. Medienwissenschaftler und Marketing-Begeisterte können sich im PR- und Werbebereich ausprobieren. Wer gerne plaudert, dem stehe der Barbetrieb offen. Zahlenspieler können in der Logistik und in der Finanzplanung aktiv werden. Sprach- und Länderfreunde können sich Themenabenden hingeben. "Die Grenzen sind flüssig und die Ideen unendlich. Mit entsprechendem Engagement kann man dann sogar in die Clubleitung einsteigen", wirft Rosa ein. Die Mitglieder erhalten dabei zweifache Sicherheit: durch die Gemeinschaft und durch den rechtlichen Schutz des Studentenrats, der Dachorganisation des CdK.

Auf seine E-Mail haben sich bereits einige Studierende gemeldet. Manche kamen schon in die CdK-Sprechstunde, um sich über die Einsatzmöglichkeiten zu informieren. "Ich will kein Mitleid erzeugen. Ich will den Spaß an unserer Arbeit vermitteln", sagt Rosa und fügt hinzu: "Willst du ein Macher sein? Dann mach was! Komm zu uns und erzähle uns von deinen Vorstellungen über einen Club der Kulturen."

(Autorin: Victoria Graul)

Katharina Thehos
18.11.2013

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