„In der Wissenskrise? Eine Debatte über Wissensprobleme der Gegenwart“
Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der TU Chemnitz gehört zum Organisationsteam einer Tagung am 23. und 24. Oktober 2025 in Berlin
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Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux ist Inhaber der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft an der TU Chemnitz. Fotomontage: Bildarchiv der Pressestelle und Crossmedia-Redaktion/Matthias Fejes
In Öffentlichkeit, Politik und in der Wissenschaft wird derzeit intensiv über die Häufung und Zuspitzung von gesellschaftlichen Krisendynamiken diskutiert. „Neben der Zunahme von fundamentalen ökonomischen und politischen Krisen und der Zuspitzung von ökologischen Gefährdungslagen wird seit einiger Zeit auch die Herausbildung einer veritablen Wahrheitskrise diagnostiziert, die die Grundlagen der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu gefährden drohe“, berichtet Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, Inhaber der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der Technischen Universität Chemnitz. Damit rücken grundlegende Wissensfragen und auch Wissenskonflikte ins Zentrum der Debatte. Wissen wird zunehmend zum Gegenstand politischer Kämpfe, und es wird zentral für kollektive Identitäten und daraus abgeleitete Identitätspolitiken. So mobilisieren etwa einerseits rechtspopulistische Bewegungen mit betont anti-intellektuellen und auch anti-wissenschaftlichen Parolen in den vergangenen Jahren erfolgreich Wählerstimmen. Andererseits fordern neue politische Bewegungen wie Fridays For Future emphatisch „Follow the science!“ und reden damit einer forcierten Verwissenschaftlichung der Politik das Wort.
„Während manche Kommentatorinnen und Kommentatoren in der Zunahme von Wissensquellen und Wissenskonflikten durchaus Potenziale für Demokratisierung und gesellschaftliche Emanzipation erkennen, sehen andere im Aufstieg von Trump & Co, im öffentlichen Aufschwung des Verschwörungsdenkens und in der unverhohlenen Relativierung und Infragestellung wissenschaftlicher Evidenzen deutliche Anzeichen einer fundamentalen Wissenskrise, die sich auch zu einer Demokratiekrise auszuwachsen droht“, so Laux.
Vor diesem Hintergrund findet am 23. und 24. Oktober 2025 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „In der Wissenskrise? Eine Debatte über Wissensprobleme der Gegenwart“ statt. Federführend wird sie von Prof. Dr. Sebastian Büttner, Projektleiter Transfer Unit Wissenschaftskommunikation der BBAW, und von Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux organisiert. Im Zentrum steht die Diskussion des Zusammenhangs von gesellschaftlichen Polarisierungsprozessen und einer Zuspitzung von Wissensproblemen, die die gesellschaftliche Integration sowie die etablierten demokratischen Institutionen herausfordern. Die Tagung schließt damit unmittelbar an aktuelle soziologische und gesellschaftspolitisch relevante Zeitdiagnosen an. Den inhaltlichen Kern der Tagung bilden fünf Themenfelder und eine öffentliche Podiumsdiskussion am Abend des 23. Oktober zwischen 18:30 und 20:30 Uhr im Einstein-Saal der BBAW.
Weitere Informationen erteilt Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, Telefon 0371 531-34432, E-Mail thomas.laux@phil.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
20.10.2025