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So werden aus einem Euro zwei Euro

39 Studierende starten mit dem Deutschlandstipendium ins Wintersemester 2012/2013 - die Stifterkultur an der TU Chemnitz benötigt viele Förderer

  • So viele Stipendiaten und Förderer wie in dieser Vergaberunde gab es noch nie. Foto: Mario Steinebach
  • Im Rahmen einer Feierstunde im "Alten Heizhaus" lernten sich die Förderer und Stipendiaten kennen. Foto: Mario Steinebach
  • Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung der TU Chemnitz, begrüßte die Stipendiaten und Förderer. Foto: Mario Steinebach
  • Händeschütteln am laufenden Band: Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl gratulierte allen Stipendiaten persönlich und übergab ihnen die Stipendienurkunden. Foto: Mario Steinebach
  • Annett Meylan, die Psychologie studiert und nun von der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz gefördert wird, berichtete, wie es ihr gelingt, das Studium und die Arbeit in zahlreichen Projekten mit der Erziehung ihrer beiden Kinder durch ein gutes Zeitmanagement zu vereinbaren. Foto: Mario Steinebach

Die finanzielle Unterstützung der Hochschulen durch private Förderer ist in vielen Ländern längst Normalität. Mit dem Start des nationalen Stipendienprogramms - auch "Deutschlandstipendium" genannt - im Jahr 2011 wurden auch in der Bundesrepublik die Weichen in Richtung einer neuen Stipendienkultur gestellt. Die Technische Universität Chemnitz gehört deutschlandweit zu den ersten Hochschulen, die derartige Stipendien vergeben. "Bisher profitierten an der TU bereits 30 Stipendiaten von dieser Förderung", berichtet Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung der TU Chemnitz, am 9. Oktober 2012 im Rahmen einer Feierstunde im "Alten Heizhaus" der TU Chemnitz. Zudem freue er sich, dass diese Zahl in der dritten Vergaberunde auf 39 Deutschlandstipendien erhöht werden konnte. Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, überreichte die Stipendienurkunden an Studierende aller Fakultäten. Jeder erhält zwei Semester ein monatliches Stipendium in Höhe von 300 Euro, wobei jeweils die eine Hälfte vom Bund und die andere Hälfte von privaten Geldgebern übernommen werden. Insgesamt hatten sich 182 Studierende der TU Chemnitz um diese Stipendien beworben. Auf Grundlage der Vergabeempfehlungen der Fakultäten hat das Rektorat 39 Stipendien bewilligt, davon neun Stipendien als Weiterförderung.

Die Stipendiengeber sind breit aufgestellt: Acht Stipendien wurden von der Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Chemnitz e. V. zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen 31 Stipendien von 22 privaten Fördermittelgebern, insbesondere aus der Region. Die Partner der Universität wurden insbesondere von der Zentralen Kontaktstelle für das Stipendienprogramm, von der Fakultät für Informatik und vom Career Service der TU geworben. Die Robert Bosch GmbH Eisenach zeigt in dieser Förderperiode das größte Engagement und stiftet fünf Stipendien, zwei mehr als im Wintersemester 2011/2012. "Die Bosch-Stiftung engagiert sich schon seit vielen Jahren in der Begabtenförderung und beteiligt sich deutschlandweit mit jährlich 100 Stipendien an dieser neuen Art der Förderung", berichtete die Personalchefin Annegret Schmidt. Aus Sicht von Bosch sei die Unterstützung von Talenten doppelt sinnvoll: "Zum einen werden junge Menschen auf ihren Karriere- und Lebenswegen unterstützt, zum anderen wird der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mit hochqualifizierten Nachwuchskräften gestärkt", ergänzt Schmidt. Erfreulich sei, dass beispielsweise die von Bosch an der TU Chemnitz unterstützte Vorjahresstipendiatin vom Unternehmen so begeistert war, dass sie mittlerweile ein Praktikum am Entwicklungsstandort Stuttgart-Feuerbach absolviert hat und nun im Studentenprogramm students@bosch aktiv ist. Aktuell wird von Bosch an der Chemnitzer Universität unter anderem der Elektrotechnikstudent Peter Weissig gefördert, der bisher durch sein großes Engagement im Studium punkten konnte. "Meine Welt sind die Roboter", sagt er und engagiert sich deshalb für die Robotik-AG im Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz, organisiert den sächsischen Schülerwettbewerb "RoboSAX" und gehört zu den Initiatoren der neuen RoboSchool der TU Chemnitz. Das Stipendium sei für ihn ein willkommener Ansporn.

Auch andere anwesende Vertreter der Wirtschaft verdeutlichten, wie wichtig für sie das Thema Nachwuchsgewinnung insbesondere im Bereich der so genannten MINT-Fächer - also der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - ist. Deshalb ist der größte Teil der Stipendien auch in diesem Bereich angesiedelt. Über ein Stipendium, gestiftet von der 3DInsight GmbH, freut sich Christian Günther, der den Master im Studiengang Intelligente Medien und Virtuelle Realität anstrebt. "Das Geld wird mir helfen, mich noch stärker auf das Studium zu konzentrieren. Ich möchte wissenschaftliche Veröffentlichungen erarbeiten und mir auch einen kleinen Home-Server einrichten, auf dem ich meine Studien- und Forschungsergebnisse sichern kann", sagt der junge Mann.

Erstmals tritt auch eine Professorin der TU Chemnitz als Förderin auf: Prof. Dr. Ulrike Brummert, Inhaberin der Professur Romanische Kulturwissenschaft. Sie stiftete ein Stipendium für den von ihr vertretenen Bachelor-Studiengang Europastudien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung. Davon profitiert nun die Studentin Ramona Beck, die aus der Nähe von Heilbronn nach Chemnitz kam und des Lobes voll ist: "Mein Studiengang bietet mir meine fachliche Wunschkombination. Am Institut für Europäische Studien existiert ein tolles Klima, die Professoren sind toll, die Fachschaft ist sehr engagiert. Es gibt viele interessante Projekte, an denen man mitwirken kann und die Studienbedingungen sind sehr, sehr gut." Mit dem Stipendium möchte sich die junge Frau einen Traum erfüllen und denkt über einen Forschungsaufenthalt während der Bachelor-Arbeit nach, im Anschluss zieht es sie zum Praktikum - eventuell im Ausland.

"Mit dem nationalen Stipendienprogramm werden aus einem Euro zwei Euro gemacht", beschreibt der Rektor den positiven Effekt des Programms. Jedes Jahresstipendium in Höhe von 3.600 Euro sei jeweils durch 1.800 Euro von privaten Förderern abzusichern, so Prof. van Zyl. "Jeder hier investierte Euro ist gut angelegt - in die Förderung von begabten Studierenden und auch in die Zukunft der Stifter", ergänzt der Rektor. Die TU Chemnitz wolle auch künftig weitere Stipendien vergeben, daher seien aufgeschlossene Förderer jederzeit herzlich willkommen. Übrigens: Für die Vergabe von Stipendien zum Wintersemester 2013/2014 erfolgt die Ausschreibung voraussichtlich im Juni des kommenden Jahres.

Das Stipendienprogramm der TU Chemnitz http://www.tu-chemnitz.de/tu/deutschlandstipendium

Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium erteilt Heidrun Fischer in der Zentralen Kontaktstelle für das Stipendienprogramm, Telefon 0371 531-31679, E-Mail heidrun.fischer@verwaltung.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
10.10.2012

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