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25 Jahre ERASMUS-Programm

Das akademische Austauschprogramm feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen und gilt mehr denn je als feste Größe in der Auslandsmobilität - auch an der TU Chemnitz

  • Oliver Sachs, ERASMUS-Koordinator des Internationalen Universitätszentrums, steht den Studierenden zur Seite, die mit dem europaweiten Austauschprogramm Auslandserfahrung sammeln möchten. So auch Soziologie-Studentin Sylvana Fink, die in Schweden war. Foto: Christian Schenk
  • An der Fakultät für Informatik ist zurzeit Tugba Yardimci zu Gast, die nach ihrem ERASMUS-Semester sogar gerne ihren Master-Abschluss in Chemnitz machen möchte. Dabei unterstützt sie Jun-Prof. Dr. Paul Rosenthal, einer der ERASMUS-Beauftragten der Fakultät. Foto: Christian Schenk

"Während meines Auslandsaufenthaltes in Granada habe ich unzählige beeindruckende und prägende Erfahrungen gemacht. Zu meinen schönsten Eindrücken gehörte das ständig präsente europäische Gemeinschaftsgefühl. Gerade in Zeiten der Euro-Krise und einer zunehmenden Vertiefung alter Gräben zwischen den einzelnen europäischen Staaten habe ich in meinem ERASMUS-Semester erlebt, wie gut das Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Nationen, Mentalitäten und Kulturen funktionieren kann", schwärmt Florian Reichold, der im Master Politik in Europa an der TU Chemnitz studiert und seinen Spanienaufenthalt von September 2011 bis Februar 2012 nutzte, um neue Kontakte zu knüpfen und "ohne Vorurteile oder Klischees und mit viel Interesse am Neuen und Unbekannten zusammen mit anderen zu lernen, zu feiern, zu reisen." Auch TU-Studentin Sylvana Fink gerät beim Gedanken an ihr Auslandssemester in Schweden ins Schwärmen: "Was ich selbst aus dieser Zeit mitnehmen konnte, waren sowohl viele neue und wunderschöne Eindrücke, als auch Erfahrungen, offen gegenüber Neuem zu sein, die Dinge mit anderen Augen zu betrachten und mit einer gewissen Gelassenheit an scheinbar unlösbare Dinge heranzugehen." Da ein Auslandsaufenthalt für die Soziologie-Studentin nicht obligatorisch war, nutzte Fink die Chance, um sich auch in andere Studienrichtungen einen Einblick zu verschaffen, "zum Beispiel bei Angeboten im Bereich der Sozialen Arbeit oder bei einem Literaturkurs über Astrid Lindgren".

Doch nicht nur die Studenten der TU Chemnitz wagen die Herausforderung, dem Heimatland für eine gewisse Zeit den Rücken zu kehren. Auch die Business Administration-Studentin Marta González bereut ihren einjährigen Studienaufenthalt an der TU Chemnitz von September 2011 bis 2012 in keinerlei Hinsicht: "Ich kam hierher, weil ich die deutsche Sprache liebe und denke, dass Deutschland heute eines der wichtigsten Länder im Finanzsektor darstellt." Außerdem betont die Spanierin die Bedeutung ihrer bisherigen Erlebnisse auch im Hinblick auf ihre spätere berufliche Karriere: "Ich denke, es ist wirklich wichtig, dass man sich von anderen Leuten, die dasselbe studieren und sich auch auf die gleichen Jobangebote bewerben, abheben kann."

Florian Reichold, Sylvana Fink und Marta Gonzáles Marcos sind dabei nur drei von insgesamt rund 2,5 Millionen Studierenden, die in den vergangenen 25 Jahren die europaweiten Austausch- und Fördermöglichkeiten von ERASMUS nutzten. Auch an der TU Chemnitz ist das Programm seit Jahren ein Erfolgsbeispiel für die Zusammenarbeit europäischer Hochschulen. So konnte im Verlauf der Jahre ein sich ständig erweiterndes Netzwerk mit aktuell 189 Partnerhochschulen in 29 Ländern aufgebaut werden. Mittlerweile ist die TU Chemnitz eine beliebte Gasthochschule für Austauschstudierende aus vielen Ländern. Innerhalb der Jahre 2010 und 2011 kamen insgesamt 127 Studierende zum Beispiel aus der Türkei, Frankreich, Italien und der Tschechischen Republik für ein oder zwei Semester nach Chemnitz. Doch auch die Chemnitzer Studenten nutzen das Programm rege, um andere Länder sowie deren Kultur und Sprache kennenzulernen. Bevorzugte Zielländer der TU-Studierenden waren in den vergangenen beiden Jahren Finnland, die Tschechische Republik und Großbritannien, wobei die Philosophischen Fakultät und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften den größten Anteil der Programmteilnehmer stellten.

Doch zum Beispiel auch die Fakultät für Informatik der TU Chemnitz, die seit 1996 am Programm teilnimmt, zeigt sich in Hinblick auf den studentischen Austausch engagiert. "Wir haben Verträge mit 22 Partnern. In den vergangenen zwei Jahren konnten wir sechs ausländische Studenten an der Fakultät begrüßen und von unseren eigenen Studenten gehen jedes Semester etwa vier ins Ausland", so Jun.-Prof. Dr. Paul Rosenthal von der Juniorprofessur Visual Computing, der die Bestrebungen seiner Studenten, Auslanderfahrungen zu sammeln, stets unterstützt: "ERASMUS ist ein gutes Mittel für Studenten, den eigenen Horizont zu erweitern. Dies gilt nicht nur für die Studenten, die ins Ausland gehen. Auch die ausländischen Gäste an der Fakultät fördern signifikant die Internationalisierung, vor allem bei den Kommilitonen."

Seit September 2011 bringt so auch Tugba Yardimci, die zu Beginn ihres Aufenthaltes noch kein deutsches Wort beherrschte, frischen Wind in die Fakultät für Informatik: "Am Anfang gab es schon ein paar bürokratische Hindernisse. Ich musste zum Beispiel eine Wohnung in Chemnitz finden und mir die passenden Kurse aus dem universitären Angebot heraussuchen. Aber ich hatte Glück, dass meine Kommilitonen so höflich und hilfsbereit waren - ebenso die Professoren." Mittlerweile hat sich die Türkin gut in ihrer neuen Chemnitzer Heimat eingewöhnt und sich mit der deutschen Sprache angefreundet: "Ich mag Deutschland und möchte hier an der TU Chemnitz auch gern noch meinen Masterabschluss machen."

Über solche positiven Rückmeldungen seitens der Studierenden freut sich besonders auch Oliver Sachs als ERASMUS-Koordinator des Internationalen Universitätszentrums (IUZ), der in seiner studentischen Laufbahn ebenfalls vom Programm profitieren konnte: "Ein ERASMUS-Aufenthalt ist eine tolle und in vielerlei Hinsicht bereichernde Erfahrung. Zum einen ist da der akademischen Zugewinn für das eigene Studium, zum anderen erweitert man seinen persönlichen Horizont, verbessert seine Referenzen und schließt viele neue Freundschaften. Ich kann nur empfehlen, sich bei uns um eine Programmteilnahme zu bewerben", sagt Sachs und fügt hinzu: "Darüber, wie so eine Bewerbung im Einzelnen abläuft, kann man sich auf einer der regelmäßig stattfindenden Informationsveranstaltungen, in einem persönlichen Beratungsgespräch und auf der Homepage des IUZ ausführlich informieren."

Nähere Informationen erteilt: Oliver Sachs, Telefon: 0371 531-37972, E-Mail oliver.sachs@iuz.tu-chemnitz.de, http://www.tu-chemnitz.de/international/outgoing/erasmus.php

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
05.06.2012

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