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Die Professur Anglistische Literaturwissenschaft von Prof. Dr. Cecile Sandten hat ihren Sitz in der Reichenhainer Straße 39. Foto: Jochen Hermes

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Literarische und mediale Repräsentationen in neuen Metropolen

Prof. Dr. Cecile Sandten, Inhaberin der Professur Anglistische Literaturwissenschaft, hält am 28. April 2010 ihre Antrittsvorlesung

"Bombay is the future of urban civilization on the planet. God help us." Mit dieser Prophezeiung verweist Suketu Mehta in seiner diasporischen Reisereportage "Maximum City: Bombay Lost and Found" (2004) nicht nur auf die wachsende ökonomische Bedeutung der Millionen-Metropole Bombay, sondern thematisiert auch die "degenerierten" Lebensformen außerhalb oder "unterhalb" des stolzen monumentalen Raumes der wohlhabendsten postkolonialen "neuen" Metropole. In ihrer Antrittsvorlesung am 28. April 2010 eruiert und verwendet Prof. Dr. Cecile Sandten, Inhaberin der Professur für Anglistische Literaturwissenschaft, die Begriffe "Metroglorification", "Diffuse Urbanism", das Postkoloniale und den Palimpsestraum mit Bezug auf die so genannten "neuen" Metropolen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90, Raum 113.

Im Zentrum der Antrittsvorlesung stehen literarische und mediale Repräsentationen des Postkolonialen im urbanen Raum in den so genannten "neuen Metropolen" wie Bangalore, Bombay, Delhi, Hongkong, Johannisburg, Kapstadt oder Lagos. In ihrer Vorlesung begreift Sandten die neuen Metropolen als Palimpsesträume, in denen kosmopolitische bzw. globale, gleichsam individuelle und/oder kollektive Identitätsentwürfe auf vielschichtigen Bedeutungsebenen verhandelt werden. Diese Verhandlungen gelingen bzw. misslingen wiederum in Abhängigkeit von der Wechselwirksamkeit performativer und narrativer (Re-)Inszenierungen kolonialer Geschichte(n) und deren postkolonialen Transformationen und Dekonstruktionen. Vor dem Hintergrund urbaner Eigengeschichte(n) und exil-urbaner Fremdgeschichte(n), wie sie zum Beispiel aus der Sicht von neuen Migranten oder (politischen) Flüchtlingen erzählt werden, wird dieses Phänomen anhand einer Auswahl an englischsprachigen literarischen und medialen Texten analysiert. Untersucht werden dabei die ungleichen Machtverhältnisse, die im postkolonialen (Stadt-)Raum vorherrschen, als auch die vielfältigen Repräsentationen der metropolitanen Unterwelt auch im Sinne des "Liminalraums", wie sich dieser im Zusammenhang mit zum Beispiel illegalen Migranten, Slum-Bewohnern, Kriminellen und in Bezug auf korrupte Regierungen darstellt. Weiterhin soll durch die verschiedenen literarischen und medialen Protagonisten auch das benjaminsche Konzept des "Flaneurs" - in seiner Neuformierung hin zum "postkolonialen Flaneur" - betrachtet werden.

Der akademische Werdegang von Prof. Dr. Cecile Sandten ist auf der Homepage der Professur Anglistische Literaturwissenschaft nachzulesen: http://www.tu-chemnitz.de/phil/english/chairs/englit/staff_sandten.php

(Autorin: Prof. Dr. Cecile Sandten)

Katharina Thehos
21.04.2010

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