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Der mit den Wölfen feiert

Wie Philipp Wegner aus Chemnitz auszog, um in Wolfsburg Deutscher Meister zu werden

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"Meister zu werden war erst gar nicht zu begreifen", sagt TU-Absolvent Philipp Wegner, der beim VfL Wolfsburg den Berufseinstieg schaffte. Foto: privat

Am 23. Mai 2009 gewann der VfL Wolfsburg am 34. und letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen mit 5:1. Nach dem Schlusspfiff feierte die ganze Stadt die erste Deutsche Meisterschaft der Wölfe mit einem Autokorso sowie dem Empfang der Mannschaft auf der Public-Viewing-Bühne in der Innenstadt mit vielen Tausend Anhängern. Mit dabei war auch Philipp Wegner. Der Student der Sportökonomie an der Technischen Universität Chemnitz war aber nicht bloß Fan. Seiner Mitarbeit verdankte der Club aus Niedersachsen den reibungslosen Ablauf der Meisterfeier an diesem Tag.

Philipp Wegner wurde in Stralsund geboren und begann im Wintersemester 2003 in Chemnitz sein Magisterstudium. Der 27-Jährige wusste schon bald nach dem Abitur, dass er sein Studium im Bereich des Sports absolvieren wollte. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich dann für den Studiengang Sportökonomie an der Technischen Universität in Chemnitz. Anfänglich noch eher skeptisch Land und Leuten gegenüber eingestellt, konnte er sich schnell einleben. "Ich habe mich sehr bald an die Gegebenheiten und die Stadt gewöhnt und habe meine Zeit sehr genossen. Meine Vorurteile waren schnell verflogen und ich habe mich sehr wohl gefühlt", blickt Wegner gern an seine Zeit in Chemnitz zurück. Auch mit seinem Studium an der TU ist er sehr zufrieden. Für einige Dinge aus seiner Studienzeit findet er zwar heute nicht mehr viel Verwendung, doch bei manchem erschließt sich ihm erst jetzt im Arbeitsleben der Sinn. Während sich Wegner beim Studium schon mal die Frage stellte, wozu er das ein oder andere überhaupt brauche, muss er mit einem Augenzwinkern eingestehen, "dass mir einiges davon doch in meiner Zeit beim VfL weitergeholfen hat." Im Rückblick sieht er den breit gefächerten Unterricht an der Universität als Glücksfall an.

Nachdem Philipp Wegner seine letzten Prüfungen hinter sich gebracht hatte, reifte in ihm der Wunsch, vor dem Abschluss seines Studiums noch einmal ein interessantes Praktikum zu machen, das ihm auch später bei der Suche nach einem Job auf dem Arbeitsmarkt helfen sollte. Er bewarb sich bei einigen Vereinen der Fußball-Bundesliga und bekam nach den Vorstellungsgesprächen von einigen Zusagen für ein Praktikum. "Ich habe mich dann für den VfL Wolfsburg entschieden, da ich in diesem Verein die größte Perspektive gesehen habe und sich mein Aufgabenfeld am interessantesten von allen Auswahlmöglichkeiten anhörte", begründet Wegner seine Wahl für den niedersächsischen Bundesligisten.

Beim VfL Wolfsburg kümmerte sich Wegner dann im Bereich Marketing in der Abteilung "Veranstaltungen & Events" um die Gestaltung der regelmäßigen und einmaligen Veranstaltungen des Clubs. So war er sowohl bei der jährlichen Saisoneröffnung sowie der Weihnachtsfeier der Mitarbeiter involviert, als auch bei der regelmäßig bei den Heimspielen stattfindenden Stadionshow der Wölfe in der Volkswagen-Arena. Auch wenn die offiziellen Arbeitszeiten eigentlich von 9 bis 17 Uhr gehen, ist Wegner aufgrund der Arbeitsumfänge mit seinen Kollegen oft auch länger im Büro. Als Problem sieht der Stralsunder dies aber nicht, denn "wir haben ein sehr gutes Arbeitsklima und eine Menge Spaß dabei". Er arbeitet in einem jungen Team, das sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Auch der Umgang mit den Vorgesetzten sowie den Trainern und der Mannschaft schätzt der ehemalige Chemnitzer als kollegial und sogar freundschaftlich. Mit seinen Kollegen und Freunden unternimmt der Hobby-Kicker, der in seiner Chemnitzer Zeit auch beim CFC spielte, viel und holt sich so den Ausgleich zum Büro-Job.

Den 23. Mai 2009 wird Philipp Wegner so schnell nicht vergessen. In den Tagen und Wochen zuvor hatte nicht nur die Mannschaft und das Trainerteam auf die Meisterschaft hingearbeitet, auch Wegner und seine Kollegen waren bei der Planung der Meisterfeier voll eingespannt. "Während alle anderen nach dem Abpfiff feierten und in Siegestaumel gerieten, waren wir schon wieder dabei, die weiteren Programmpunkte der Meisterfeier zu organisieren, damit alles reibungslos funktioniert." Für die Meisterehrung musste neben vielem anderen der Autokorso der Mannschaft, eine Helikopterkamera sowie die Bühnenshow beim Public Viewing organisiert und koordiniert werden. Erst einige Tage nach dem ganzen Stress, als Wegner die Schale selbst in den Händen halten konnte, wurde ihm die Situation nochmal richtig bewusst und er konnte es genießen. "Meister zu werden war erst gar nicht zu begreifen. Das war echt ein unglaubliches Gefühl", beschreibt Wegner seine Emotionen.

Dank seiner guten Arbeit ist Philipp Wegner nun nicht mehr nur Praktikant. Durch die Umstrukturierung hatte er schon viele Aufgaben in seinem Bereich als Praktikant und später während seiner Magisterarbeit hauptamtlich übernommen. Da sein Chef in der Marketingabteilung mit seiner Arbeit sehr zufrieden war, wurde ihm eine Stelle in der Eventabteilung angeboten. "Als Student war ich natürlich überglücklich, auf diese Weise den Jobeinstieg zu schaffen und sagte zu." Die Entscheidung, nach Wolfsburg zu gehen, hat sich für Wegner als Glücksfall herausgestellt. "In meiner Zeit beim VfL habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt und interessante Leute kennen gelernt. An den großen Herausforderungen bin ich natürlich auch gewachsen und habe mich dementsprechend weiterentwickelt."

(Autor: Arne Werner)

Katharina Thehos
23.09.2009

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