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Familienplanung in Deutschland und Russland

Die Professur Allgemeine Soziologie I der TU Chemnitz erforscht gemeinsam mit der Lobacevski-Universität in Nishnij Nowgorod das Geburtenverhalten und die Beziehungen der Generationen

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Das erste Treffen der Kooperationspartner fand in Nishnij Nowgorod statt unter der Leitung von Prof. Bernhard Nauck (3.v.l.) und Prof. Zaretkhan Saralieva (5.v.l.).

Welche Bedeutung haben Kinder in Deutschland und welche in Russland? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, kooperieren Familiensoziologen der TU Chemnitz und der Lobacevski-Universität im russischen Nishnij Nowgorod. Bereits seit einigen Jahren läuft an der Chemnitzer Professur Allgemeine Soziologie I unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Nauck ein Forschungsprojekt mit dem Titel "Value of Children". Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) konnten hier bisher das Geburtenverhalten und die Beziehungen zwischen den Generationen in China, Deutschland, Frankreich, Ghana, Indien, Indonesien, Israel, Nigeria, Palästina, Südafrika, Südkorea, Tschechien und der Türkei untersucht werden.

Das Projekt wird nun auf Russland ausgeweitet. In den vergangenen Monaten befragten die russischen Wissenschaftler rund 1.000 Personen zu ihren Vorstellungen über den Nutzen und die Kosten von Kindern. Ziel der Kooperation ist ein umfassender Kultur- und Ländervergleich von Deutschland und Russland bezüglich familiärer Entscheidungsprozesse und Beziehungen zwischen Generationen. Der Vergleich von Deutschland und Russland ist für die Forscher von besonderem Interesse, da die Entwicklungen in den beiden Ländern nach der politischen Wende Ende der 1980er Jahre unterschiedlich verliefen - daraus ergeben sich möglicherweise Konsequenzen für die Familienplanungen. In Russland ist es beispielsweise etwas später zum Geburtenrückgang gekommen als in der ehemaligen DDR. Allerdings liegt das heutige Geburtenniveau in Russland unter dem in Deutschland.

Für solche Beobachtungen sollen im Rahmen der deutsch-russischen Zusammenarbeit wissenschaftliche Erklärungen gefunden werden. Um die kulturellen Hintergründe des jeweils anderen Landes besser kennen zu lernen und sich über Auswertungsstrategien und Ergebnisse auszutauschen, treffen sich die Wissenschaftler der beiden Universitäten bei zwei DFG-geförderten Workshops. Das erste Treffen fand Ende Mai 2007 in Nishnij Nowgorod statt; zum zweiten Workshop werden diesen Herbst zehn russische Wissenschaftler nach Chemnitz kommen.

Die "Value-of-Children"-Forschung der Professur Allgemeine Soziologie I im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/phil/soziologie/nauck/voc/index.php

Weitere Informationen erteilen Jana Suckow, Telefon (03 71) 5 31 - 3 43 50, E-Mail jana.suckow@phil.tu-chemnitz.de und Daniela Klaus, Telefon (03 71) 5 31 - 3 21 22, E-Mail daniela.klaus@phil.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
20.06.2007

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