Wem gehört unser Wissen?
Universitätsbibliothek lädt zur Open Access Week 2025 ein – Höhepunkt ist die Verleihung der Open Science Awards am 23. Oktober 2025
Wem gehört das Wissen – und wie wird es genutzt? In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz immer mehr wissenschaftliche Publikationen auswertet und mit Forschungsergebnissen trainiert wird, stellt sich diese Frage drängender denn je. Wer entscheidet, wer Zugang zu Wissen erhält? Und wie kann sicher gestellt werden, dass das Wissen offen, gerecht und verantwortungsvoll genutzt wird? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Internationalen Open Access Week, an der sich die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz beteiligt.
Das Programm wird gemeinsam mit dem Projekt D2C2 (Digitalisierung in Disziplinen Partizipativ Umsetzen :: Competencies Connected) und der ACROSS Alliance gestaltet. Innerhalb dieser Allianz gibt es am 20. Oktober 2025 virtuelle Vorträge zu den Themen „Predatory Publishing“ und „Why Open Science? – Perspectives from Library and Science“.
In der Mensa Reichenhainer Straße kann am 21. Oktober 2025 an einem Info-Stand über die These „Diamond Open Access ist das einzige ethisch vertretbare Modell für die wissenschaftliche Publikation“ diskutiert werden. Am 22. Oktober 2025 gibt es ein Open Science Quiz.
Höhepunkt der Open Access Week 2025 der TU Chemnitz ist am 23. Oktober 2025, 15:00 Uhr, die Verleihung der Open Science Awards. Für die drei Preise gibt es 19 beeindruckende Bewerbungen, die eine große Vielfalt an Open-Sience-Aktivitäten der TU Chemnitz aufzeigen. Alle Bewerberinnen und Bewerber erhalten die Möglichkeit, ihre Projekte zu offenen Forschungsdaten, Publikationen, Präregistrierungen u. v. m. in fünfminütigen Pitches vorzustellen. Danach erfolgt die Preisverleihung und es gibt Gelegenheit für Vernetzungen. Abgerundet wird der Nachmittag mit einem PUB-Quiz.
Hintergrund: Open Science
Open Science ist fester Bestandteil der Entwicklung digitaler Forschung. Der Begriff umfasst alle Stadien des Forschungsprozesses wie Forschungsdaten, Software, Publikationen und offene Lehre mit dem Ziel, diese Informationen frei zugänglich, nachvollziehbar und nachnutzbar zu machen. Für die Umsetzung werden Strategiepapiere und Handlungsempfehlungen auf internationaler, europäischer, nationaler und institutioneller Ebene erarbeitet. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen betrachtet den offenen Zugang zu wissenschaftlicher Information als Grundlage für transparente, effiziente und qualitativ hochwertige Forschungsprozesse und als Motor für den Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Der Fokus liegt auf vier zentralen Themen: Bewertung des wissenschaftlichen Publizierens, Verhandlung von Transformationsverträgen, Etablierung wissenschaftsgeleiteter Open-Access-Infrastrukturen sowie einheitliches Kostenmonitoring. Der Rat für Informationsinfrastrukturen in Göttingen stellt in einem aktuellen Positionspapier fest, „Sammlungen, Datenbanken, Repositorien aber auch nachgefragte Dienste können zu Kristallisationspunkten in der internationalen Wissenschaft werden, die auch der sie tragenden Einrichtung ein erhebliches Maß an Reputation und gegebenenfalls über gestufte Nutzungsmodelle auch Einnahmen einbringen.“
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen innerhalb der Open Access Week: https://www.tu-chemnitz.de/ub/openscience/veranstaltung/oaweek.html
Kontakt zum Open-Science-Team der Universitätsbibliothek, das auch spezielle Beratungen anbietet: Ute Blumtritt, Telefon 0371 531-31290, E-Mail oa@bibliothek.tu-chemnitz.de
(Autorinnen: Angela Malz, Ute Blumtritt)
Mario Steinebach
15.10.2025