Wissenschaft trifft Kunst
FUNKEN Akademie und Zentrale Forschungseinrichtungen der TU Chemnitz organisieren vom 20. bis 24. Oktober 2025 interdisziplinäre Art-Science-Workshops
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„FUNKEN x TUC“ vereint Kunst und Technologie. Teilnehmende der geplanten Workshops erhalten unter anderem exklusiven Zugang in High-Tech-Labore der TU Chemnitz. Am 12. November werden die Ergebnisse der Arbeiten in einer Vernissage präsentiert. Foto: Johannes Richter -
Die Künstler und Künstlerinnen Chris Schröder (HfBK Dresden, erste Person links), Vanessa Rucks (TU Freiberg, dritte Person links,) und Ludwig Sontag (TU Chemnitz, vierte Person links) erklären dem Grafiker Jacob Müller (TU Chemnitz, zweite Person links), wie sie mit dem Biokunststoff PLA und Licht ihre Kunstwerke erstellen. Foto: Anne Eichhorn
Forschung durch künstlerische Gestaltung sichtbar, hörbar und erfahrbar machen, das ist das Ziel einer besonderen Kooperation im Jahr der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025: Vom 20. bis 24. Oktober 2025 veranstaltet die FUNKEN Akademie für künstlerisch-technologische Forschung, Teil des Klub Solitär e. V. Chemnitz, gemeinsam mit drei Zentralen Einrichtungen der Technischen Universität Chemnitz (TUC), dem Forschungszentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN), dem Forschungscluster MERGE, dem Forschungszentrum für Mensch und Technik (MeTech) sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Kunst maßgeschneiderte interdisziplinäre Art-Science-Workshops unter dem Motto „FUNKEN x TUC“.
Die angebotenen Workshops richten sich an Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen sächsischer Kunst- und Musikhochschulen aller Fachrichtungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten während der Workshops und ganz im Sinne des Kulturhauptstadt-Mottos „C the Unseen“ nicht nur exklusive Einblicke in die Herzkammern, die Hallen und Labore von MAIN, MERGE und MeTech. Unter dem Mentoring erfahrener Künstlerinnen und Künstler entwickeln sie auch gemeinsam mit Forschenden und Studierenden der TU Chemnitz sowie anhand individueller Exponate, ein eigenes künstlerisches Vorhaben.
Den Auftakt der Workshop-Woche gestalteten Christoph Papendorf, Projektleiter der FUNKEN Akademie, und Dr. Kristina Kittner im FUNKEN Space gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern Sanja Star, Lenn Blaschke und Yana Zschiedrich in der Villa Rosenberg, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitäts- und Technologiecampus befindet. Dabei betonte Papendorf, den besonderen Charakter des Vorhabens, in dem Wissenschaft und Kunst aufeinandertreffen: „Vernachlässigen wird die institutionellen Grenzen für einen Moment, wird deutlich, dass die Neugier eine gemeinsame Grundlage der beiden Disziplinen bildet und Art-Science-Projekte eine produktive Eigendynamik entfalten können. Hier treffen unterschiedliche Arbeitsweisen aufeinander, die spezifische Auswirkungen auf die Beteiligten haben. Wir haben häufig beobachtet, dass Teilnehmende in interdisziplinären Räumen nicht nur die Perspektive der anderen Disziplin kennenlernen, sondern auch ihr eigenes Feld auf neue Weise hinterfragen und weiterentwickeln.”
Anschließend berichtete Erik Köhler von der Zentralen Studienberatung der TUC bei einer Campusführung viel Wissenswertes zur Geschichte und der heutigen Struktur der Universität, in deren Verlauf auch Dr. Camilo Zopp, wissenschaftlicher Geschäftsführer MERGE, Dr. Thomas Blaudeck, Leiter der Geschäftsstelle MAIN, und Prof. Dr. Florian Röhrbein, Leiter der Professur Neurorobotik, erste Eindrücke die drei Forschungsbereiche der TUC gaben.
Neuartiger Zugang zu Forschungsschwerpunkten
Im Workshop „Von Nano zu Kunst: Physik als experimentelles Material“ am Forschungszentrum MAIN wird wissenschaftliche Forschung mit künstlerischer Praxis unter Anleitung von Künstlerin Sanja Star verbunden. Die Teilnehmenden erkunden dabei physikalische Phänomene und setzen sie in kreative Ausdrucksformen wie Video, Sound, Performance oder Installation um.
Die Künstlerin Yana Zschiedrich lädt in ihrem Workshop „Common Matter – Gemeinsam forschen, spekulativ gestalten“ dazu ein, das bio-basierte Material GEOBRIS, das aus Mehlwurmkot gewonnen wird, zu erforschen und dessen ästhetische und technologische Potenziale kreativ zu nutzen. Dabei sollen künstlerische, ökologische und spekulative Perspektiven verbunden werden. Der Workshop wird am Forschungscluster MERGE angeboten.
Am Forschungszentrum MeTech erforschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung von Medienkünstler Lenn Blaschke im Workshop „ELIZA’s Ghost – Sozialität als Simulation“ das Zusammenspiel von Robotik, KI und Kunst. Dabei wird untersucht, wie technische Systeme durch Sprache, Bewegung und sensorische Schnittstellen Illusionen von Subjektivität erzeugen und neue Perspektiven auf Wahrnehmung und Kultur eröffnet werden.
“Diese Workshops werden Forschende der Kernkompetenzen unserer Universität mit Künstlerinnen, Künstlern und Studierenden zusammenbringen. Sie verbinden Kunst und Technologie und ermöglichen einen neuartigen Zugang zu den Forschungsschwerpunkten der TUC. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, auf eine einmal ganz andere Weise die Sichtbarkeit unserer Arbeit zu befördern“, ordnet Prof. Dr. Anja Strobel, Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung der TUC, die Zusammenarbeit ein.
Die Ergebnisse der Arbeiten aus der Workshopreihe werden am 12. November 2025 im FUNKEN Space, Technologiecampus 6 in Chemnitz, in einer Vernissage präsentiert.
Hintergrund: Projekt „FUNKEN x TUC“
„FUNKEN x TUC“ ist ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes sowie durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die FUNKEN Akademie ist Teil des Programms der Kulturhauptprojektlinie „Makers, Business & Arts“. Sie versteht sich als kulturelle Schnittstelle, die Räume schafft. Dank ihr treffen Künstlerinnen und Künstler auf Hochtechnologieinstitute und Forschungseinrichtungen, um im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technologie zu experimentieren.
Weitere Informationen geben die Geschäftsstellen der Zentralen Einrichtungen für MAIN: Dr. Thomas Blaudeck, Telefon 0371 531-35610, E-Mail: thomas.blaudeck@main.tu-chemnitz.de, für MERGE: Dr. Camilo Zopp, Telefon 0371 531-34845, E-Mail camilo.zopp@mb.tu-chemnitz.de, für MeTech: Dr. Kristina Kittner, Telefon 0371 531- 34286, E-Mail: kristina.kittner@metech.tu-chemnitz.de, bzw. der Projektmanager der FUNKEN Akademie, Christoph Papendorf, E-Mail: christoph@klubsolitaer.de.
Anne Eichhorn
20.10.2025