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Nachdenken über Demokratie in der norwegischen Kulturhauptstadt Bodø

Chemnitzer Soziologe Dr. Ulf Bohmann eröffnet Konferenz „Arts of Democracy“ in der Arktis und sorgt für einen Brückenschlag zwischen zwei Kulturhauptstädten

Dr. Ulf Bohmann, Vertreter der Professur Soziologie mit dem Schwerpunkt soziologische Theorien der Technischen Universität Chemnitz, wird am 13. September 2024 die Konferenz „Arts of Democracy“ in Bodø (Norwegen), der ersten Europäischen Kulturhauptstadt nördlich des Polarkreises, eröffnen. In seiner Keynote spricht er zum Thema "Die Demokratie unter Druck: Rechtsextremismus als Herausforderung und Auftrag für Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025". Dabei nimmt er seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2018, in dem Chemnitz Schauplatz einer der größten rechtsextremen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegszeit war. Als umfassende Antwort auf die damaligen Ereignisse wurde die Bewerbung der Stadt zur Kulturhauptstadt Europas 2025 verfasst.

In seinem Vortrag wird Bohmann mit Blick auf das Chemnitzer Kulturhauptstadt-Programm der Frage nachgehen, wie die Stadt durch Kunst und Kultur mit der rasch fortschreitenden Normalisierung antidemokratischer Kräfte umgehen kann. Der Chemnitzer Soziologe geht auch auf die jüngsten Wahlerfolge der AfD in Sachsen und Thüringen sowie auf die Normalisierung antidemokratischer Kräfte in Europa ein. „Wenn es gelingt, nachhaltige demokratische Formen des Umgangs mit diesen Herausforderungen zu entwickeln, könnte daraus ein Modell von länderübergreifender Bedeutung entstehen“, so Bohmann.

„In Chemnitz erscheint es besonders notwendig, ein kollektives, öffentliches Engagement in der Breite der Bevölkerung wiederzubeleben. Chemnitz ist eine Stadt, in der die Menschen überdurchschnittlich dazu neigen, eine zurückhaltende bis ablehnende Mentalität mit Bezug zur Politik zu haben. Das führt zu einem Vakuum, das sich die Rechtsextremen zunutze machen. Durch Kunst und Kultur kann man jedoch versuchen, die Menschen zu erreichen, sie zu wecken, sich zu engagieren und das Vakuum zu füllen“, so Bohmann. Das Programm für Chemnitz2025 lege deshalb großen Wert auf den "Alltagsmenschen". „Es geht dabei also weniger um Hochkultur, sondern um Kultur, die jede und jeder erkennen kann. Wenn sie funktioniert, kann sie Menschen anziehen und miteinander verbinden, die das Gefühl haben, gesehen und ernst genommen zu werden. Auf diese Weise bietet sich die Chance, auf unmittelbar erlebbare Weise Freiheit und Gleichheit für alle zu fördern", so der Soziologe.

Hintergrund: Konferenz „Arts of Democracy“

Die Konferenz „Arts of Democracy“ wird von der Kulturhauptstadt Bodø 2024 gemeinsam mit ICORN (International Cities of Refuge Network) und der norwegischen Kulturdirektion organisiert. Auf der Konferenz wird untersucht, ob und wie wir stärker zusammenarbeiten können, um die künstlerische Freiheit weltweit zu schützen und zu fördern. "Kulturpolitik ist Politik der Meinungsfreiheit", heißt es im Weißbuch der norwegischen Regierung "Die Macht der Kultur". Die Konferenz ist Teil des mehrtägigen Festivals „Arts of Democracy“, ´das vom 10. bis 14. September 2024 in Bodø stattfindet.

Kontakt: Dr. Ulf Bohmann, Telefon +49 (0)371 531-31153, E-Mail ulf.bohmann@hsw.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
09.09.2024

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