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Wettbewerbsarbeit „IMPACT“ überzeugte die Jury

„Kunst am Bau“: Künftige Gestaltung des Freianlagenbereiches vor dem Neubau des Elektronenmikroskopischen Zentrums der TU Chemnitz folgt dem Vorschlag der Künstlerin Stefanie Welk

  • Grafik der Skulptur, die aus Stelen besteht, vor einem flachen Gebäude.
    Visualisierung des Wettbewerbsbeitrages „IMPACT“. Die 6,5 Meter hohe Skulptur wird neben dem Haupteingang des Elektronenmikroskopischen Zentrums der TU Chemnitz errichtet. Grafik: Stefanie Welk
  • Grafik eines flachen Gebäudes aus der Vogelperspektive
    Visualisierung des neuen Elektronenmikroskopischen Zentrums der TU Chemnitz an der Erfenschlager Straße 73. Das Gebäude wird als Funktionsbau mit speziell geschirmten und klimatisierten Räumen mit vibrationsisolierten bzw. vibrationskompensierenden Fundamenten errichtet, um bestmögliche Betriebsbedingungen für hochempfindliche Elektronenmikroskope zu schaffen. Nach Fertigstellung werden im Neubau zwei Transmissionselektronenmikroskope und ein Ionenfeinstrahlmikroskop zur präzisen und teilweise automatisierten Herstellung von elektronentransparenten Proben installiert. Grafik: Heinle Wischer Partnerschaft freier Architekten mbB

Die Künstlerin Stefanie Welk aus Walldorf bei Heidelberg hat den Wettbewerb „Kunst am Bau“ zur Gestaltung des Freianlagenbereiches vor dem Neubau des Elektronenmikroskopischen Zentrums der Technischen Universität Chemnitz an der Erfenschlager Straße 73 für sich entschieden. Die Arbeit der Siegerin mit dem Titel „IMPACT“ wurde von der Jury zur Realisierung empfohlen.

Die Entscheidung der Jury zur Prämierung der Arbeit stützt sich auf die Konzeption und deren skulpturale Umsetzung, die die Künstlerin mit folgenden Worten beschreibt: „Kristallstrukturen in Metallen sind nie perfekt. Doch scheinbare Defekte wie Versetzungen und Irregularität erhöhen die Stabilität eines Materials. Diesen Gedanken greift die Plastik ‚IMPACT‘ gestalterisch auf. Unterschiedlich lange, in irregulären Winkeln miteinander verschweißte Edelstahlrohre fügen sich zur Form eines oben offenen, schräg geneigten imaginären Kegels zusammen, dessen Spitze sich in die Erde hineinzubohren scheint. Die Fokussierung des Kegels abwärts und hinein in den Boden suggeriert die Blickrichtung eines Elektronenmikroskops, das tief in die Materie hinein‚zoomt‘. Die Form steht gleichermaßen sinnbildlich für den fokussierten optischen Strahl und den forschenden, in die Tiefe strebenden Geist. Der leere Raum, den die Kegelform umschließt, unterstreicht die Bedeutung des Raumes zwischen der Materie und der Leere als wesentlicher Teil jeder Form und jeglichen Materials.“

Mit Blick auf die prämierte Arbeit sagt Prof. Dr. Andreas Undisz, Inhaber der Professur Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik der TU Chemnitz, der das neue Elektronenmikroskopische Zentrum ab Mitte 2025 leiten wird: „Die Forschungsfragen unserer Zeit sind ebenso groß und drängend, wie schwer fassbar und vielschichtig. Bei der Lösung gibt es manchmal diesen besonderen Aha-Effekt, wenn Dinge scheinbar zwanglos an ihren Platz fallen und sich etwas offenbart, das vorher verborgen geblieben war. Dies macht die Künstlerin mit ihrem Werk geradezu spürbar. Anspielungen auf Elemente aus der Elektronenmikroskopie und Werkstoffforschung laden vor dem Eingang unseres Zentrums zum Verweilen ein und geben der Arbeit eine besondere Tiefe.“ Der Titel der Arbeit „IMPACT“ lasse sich mehrdeutig als „Auftreffen“ oder „Wirkung“ übersetzen. „Einerseits spiegelt der Titel sachlich die Situation wider, in der Elektronenstrahlen auf einen Werkstoff auftreffen, um diesen zu erforschen. Andererseits ist der Titel aber auch Erinnerung und Aufforderung, mit unserer Forschungsarbeit eine Wirkung zu entfalten“, so Undisz.

Der Freistaat stellt für die Realisierung der künstlerischen Idee 37.000 Euro zur Verfügung und fördert auf diese Weise zeitgenössische Bildende Kunst. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes sowie aus Mitteln zur „Verbesserung der Infrastruktur für die anwendungsorientierte Forschung“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Hintergrund: Wettbewerb „Kunst am Bau“

Für die Baumaßnahme „Elektronenmikroskopischen Zentrums der TU Chemnitz“ wurde durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Chemnitz, zu einem nicht offenen Wettbewerb „Kunst am Bau“ eingeladen. Aus 20 vom Gremium vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstlern wurden sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Beteiligung am Wettbewerb ausgewählt. In der Jury waren neben den Vertretern der TU Chemnitz auch ein Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, des SIB sowie Künstler vom Landesverband Bildende Kunst Sachsen e. V. vertreten. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler setzten sich im Rahmen der Wettbewerbsaufgabe mit der künstlerischen Gestaltung und Ausstattung eines direkt vor dem Eingang des Neubaus liegenden Freianlagenbereichs auseinander.

Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge in der Universitätsbibliothek

Alle im Wettbewerb „Kunst am Bau“ eingereichten Arbeiten können im Rahmen einer Ausstellung vom 8. bis 22. März 2024 im Foyer der Universitätsbibliothek der TU Chemnitz, Straße der Nationen 33, besichtigt werden. Die Bibliothek ist Montag bis Samstag von 9 bis 22 Uhr geöffnet.

(Quelle: u. a. Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement)

Mario Steinebach
06.03.2024

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