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Bedeutende Fachpublikation präsentiert erstmals umfassend an TU entwickeltes Konzept für Hybrid-Materialien

DFG-Forschergruppe „Twin Polymerization“ der TU Chemnitz bündelt Forschungsergebnisse in Fachveröffentlichung

Einen Gesamtüberblick über den Stand der Forschung in Sachen „Twin Polymerization“ geben die Herausgeber Prof. Dr. Michael Mehring, Professur Koordinationschemie und Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften der Technischen Universität Chemnitz, und  Prof. Dr. Stefan Spange, Professur Polymerchemie am Institut für Chemie der TU. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher erstmals umfassend in einer neuen Monographie mit dem Titel „Twin Polymerization: New Strategy for Hybrid Materials Synthesis“. Die Monographie soll dazu beitragen, das Konzept der „Twin Polymerization“ nicht nur in Chemnitz, sondern auch international in Lehre und Forschung bekannter zu machen.

Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit von Chemikern, Chemikerinnen sowie Physikern und Physikerinnen der TU Chemnitz, des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und des Dresdner Leibniz-Instituts für Polymerforschung. Die Forscher und Forscherinnen dokumentieren darin das im Rahmen der Forschergruppe „FG 1497“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Chemnitz entwickelte, neuartige Polymerisationsverfahren von der Entdeckung bis zur Anwendung.

Neuartiges Phänomen begründete DFG-Forschergruppe

 „Als wir 2007 im Rahmen eines Forschungsvorhabens an der Professur Polymerchemie auf dieses neuartige Phänomen der Polymerisation gestoßen sind, war mir sofort klar, dass daraus ein weit über eine chemische Kuriosität hinausgehendes Konzept entwickelt werden kann“, sagt Professor Spange, der an der Einrichtung der DFG-Forschergruppe „Twin Polymerization“ (Zwillingspolymerisation) an der TU Chemnitz beteiligt war.

Die Etablierung des Begriffs der „Twin Polymerization“ als neuer Fachterminus für das innovative Konzept in der Polymerchemie sei nach intensiver Diskussion mit internationalen Gutachtern und Gutachterinnen gelungen, erinnert sich Spange. Damit sei der Grundstein gelegt worden und die erste Publikation zum Thema erschien mit dem Titel „Zwillingspolymerisation: Ein Weg zur Synthese von Nanokompositen“ im Jahr 2007 in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“. Die Zeitschrift des Wiley-VCH Verlags gehört zur Spitze der internationalen Peer-Review-Journale im Fachbereich „Chemie“.

Praxisorientierte Resultate aus gemeinsamen Projekten mit dem Forschungscluster MERGE der TU Chemnitz und dem Unternehmen BASF sind ebenfalls in dem Band dokumentiert. Ebenso theoretische Arbeiten zum Verständnis der molekularen Strukturbildung und Morphologie. Das in Chemnitz entwickelte Polymerisationsverfahren bietet zukünftig großes Anwendungspotential, zum Beispiel in den Bereichen „Leichtbau“, „Katalyse“, „Textiltechnologie“ und „Energiespeicherung“. Derzeit wird im Rahmen eines AiF-Projektes in Kooperation mit dem DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien die Anwendung zur Ausrüstung von Textilien untersucht, so Dr. Lysann Kaßner, die als leitende Wissenschaftlerin dieses Projekt betreut und maßgeblich an der Erstellung der Monographie beteiligt war. Die AiF Projekt GmbH berät innovations­bereite kleine und mittlere Unter­nehmen und ihre Forschungs­partner.

Weiterentwicklung nach auslaufender Förderung

Die DFG förderte die Forschergruppe „FG 1497“ sieben Jahre lang. Auch nach dem Auslaufen der Finanzierung sieht Prof. Mehring, stellvertretender Sprecher der Forschergruppe, noch viele Anknüpfungspunkte im Bereich der Kernkompetenz „Materialien und intelligente Systeme“ an der TU Chemnitz. Die bearbeiteten Themen wie die Entwicklung neuer Hybridmaterialien aus Harzen und anorganischen Oxiden, von Metallnanopartikeln in Nanohohlkörpern, porösen Kohlenstoffen, Polyamid- und Polyepoxidkompositen, Mischoxiden für Anwendungen, zum Beispiel in der Oberflächenveredlung, im Bereich der Energiespeicherung und im Leichtbau, werden in neue Projekte einfließen.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Michael Mehring, Tel. +49 (0)371/531-35128, E-Mail michael.mehring@chemie.tu-chemnitz.de.

Matthias Fejes
19.12.2018

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