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Chemnitzer Vogtland-Forschung eröffnete neue Wege für die Wissenschaft

Deutsch-tschechische Konferenz analysiert Vogtland, Vögte und die Literatur des Mittelalters – Termin: 5. bis 6. April 2018

„Wir müssen an die wissenschaftlichen Grundlagen des ‚Kulturwegs der Vögte‘ ran“, sagt Professor Dr. Christoph Fasbender, Inhaber der Professur für Deutsche Literatur und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der Technischen Universität Chemnitz. Das deutsch-tschechische Projekt „Kulturweg der Vögte. Neue Wege durch das historische Vogtland“ mit Chemnitzer Beteiligung läuft von September 2016 bis September 2019 und wird vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Ein erster Höhepunkt des Projektes ist die wissenschaftliche Tagung „Das Vogtland, die Vögte und die Literatur des Mittelalters“, die am 5. und 6. April 2018 in Cheb (Eger) stattfinden wird. Im Kern geht es darum, dem Vogtland seine alten Geschichten, die sich vor Jahrhunderten an die vielen Burgen, Schlösser und Klosterruinen banden, zurückzugeben.

Der Besuch der Tagung steht allen Interessierten offen, fachsprachliche Zusammenhänge werden für Laien erläutert. Die Organisatoren bitten um Anmeldung: christoph.fasbender@phil.tu-chemnitz.de.

Weitere Informationen zur Tagung sind online verfügbar: mytuc.org/tpmv

Altes Forschungsproblem gelöst

„Die letzten hundert Jahre hat sich niemand mehr mit der Literatur der Vormoderne im Vogtland beschäftigt“, erklärt Fasbender. Das ergebe für die Wissenschaft die seltene aber glückliche Lage, dass die Tagung wahrscheinlich einen ganzen Korb voller Neu-Entdeckungen bescheren werde.

Was die Expertinnen und Experten, die u. a. aus Berlin, Gießen, Augsburg, Regensburg und Olomouc anreisen, konkret an Ergebnissen und Impulsen im Gepäck haben werden, wissen die Veranstalter noch nicht genau. Dafür wissen sie, was sie selbst entdeckt haben und präsentieren werden: „Wir werden uns mit einem wissenschaftlichen Problem auseinandersetzen, dass seit 1836 besteht“, so Fasbender. Es gehe um eine Erzählung zu den Vögten von Weida. Es ist eine Erzählung, die nur aus einer Leipziger Handschrift bekannt sei. „Ich freue mich sehr, dass meine Mitarbeiterin, Frau Privatdozentin Gesine Schochow-Mierke, nun einen völlig neuen Forschungsstand schaffen wird.“

Die Ergebnisse der Tagung sollen in jedem Fall umfassend dokumentiert werden. Aber selbst damit sei allenfalls ein Anfang gemacht: „In all dem steckt Material für viele weitere Forschungen“, gibt sich Fasbender zuversichtlich. „Ich bin froh, dass gerade unsere jüngeren Mitarbeiterinnen erkennen, dass darin auch eine Chance liegt, mal etwas ganz Neues zu machen.“

So füge es sich hervorragend, dass eine Absolventin des Master-Studiengangs „Rezeptionskulturen der Vormoderne“ ein Vogtland-Thema bearbeitet habe. Dass selbst der berühmte Deutschordensritter Heinrich von Plauen, Protagonist vieler Dramen und Romane, seit dem 19. Jahrhundert, bisher so wenig akademische Aufmerksamkeit erfahren habe, sei schon bemerkenswert. Luca Kirchberger, die sich der Rezeption der Figur angenommen hat, ergänzt: „Man denkt ja: Wenn eine wichtige historische Persönlichkeit von einem Schriftsteller wie Joseph von Eichendorff bearbeitet wurde, dann gebe es eine ganze Menge Sekundärliteratur. Aber davon konnte keine Rede sein, als ich die Arbeit schrieb.“ Es ist noch viel zu tun und die Tagung Tagung „Das Vogtland, die Vögte und die Literatur des Mittelalters“ wird weitere Impulse für die Forschung geben.   

Kontakt: Prof. Dr. Christoph Fasbender, Tel. +49 371 531-37866, E-Mail christoph.fasbender@phil.tu-chemnitz.de

Matthias Fejes
04.04.2018

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