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Auf den Spuren von Charlotte Brontë, oder: Wer war Currer Bell?

Professur Anglistische Literaturwissenschaft der TU Chemnitz setzt am 27. Oktober 2016 ihre öffentliche Ringvorlesung zu viktorianischen Jubiläen fort

Nicht nur in Großbritannien gehört Charlotte Brontë zu den meistgelesenen Schriftstellern des viktorianischen Zeitalters. Auch in Deutschland erfreuen sich ihre Werke, insbesondere ihr Roman Jane Eyre, großer Beliebtheit. Davon zeugen nicht zuletzt die zahlreichen Neuauflagen und -übersetzungen, die in diesem Jubiläumsjahr hierzulande erschienen sind. Denn Brontë feiert im aktuellen Jahr 2016 ihren 200. Geburtstag. Grund genug, sie in der auf mehrere Jahre angelegten Ringvorlesung „Viktorianische Jubiläen“, die von der Professur für Anglistische Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz organisiert wird, mit einer eigenen Vorlesung zu bedenken. Diese wird am 27. Oktober 2016 um 19 Uhr Prof. Dr. Burkhard Niederhoff von der Ruhr-Universität Bochum halten. Aufgrund der Kooperation des Instituts für Anglistik/Amerikanistik und der Deutsch-Britischen Gesellschaft e.V. findet der Vortrag von Prof. Niederhoff im Veranstaltungssaal im Veranstaltungssaal im DAStietz statt. Dabei wird er der Frage nachgehen, wer Currer Bell, so das männliche Pseudonym unter dem Charlotte Brontë ihre Romane zuerst veröffentlichte, gewesen ist. Der Vortrag ist in englischer Sprache. Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt von Niederhoffs Vortrag steht neben den biographischen Überlegungen zur Autorin Brontës Bestseller-Roman Jane Eyre. 1847 erschienen wurde er im viktorianischen England über Nacht zu einem Riesenerfolg, der für Wochen das britische Lesepublikum spekulieren ließ: „Who is Currer Bell?“ Diese Frage greift der Referent auf und geht ihr aus der Perspektive der Leserschaft im 21. Jahrhundert nach, um, so der Untertitel seines Vortrags, die Schriftstellerin Charlotte Brontë und ihr Werk zu verstehen: „Understanding the Victorian writer Charlotte Brontë“. Erörtert wird auch, was der Roman Jane Eyre mit seiner wilden Sprache und seiner düsteren Handlung der heutigen Leserschaft noch mitteilen kann; welche der in dem Roman verhandelten Aspekte von Gleichberechtigung, Emanzipation und Pädagogik nach wie vor aktuell sind und welche Elemente des Romans uns hingegen eher fremd erscheinen. Und ist Jane Eyre in seiner Darstellung der Kreolin Bertha Mason, die in die Literaturgeschichte als „madwoman in the attic“ (Verrückte auf dem Dachboden) eingegangen ist, möglicherweise rassistisch?

Die Ringvorlesung „Viktorianische Jubiläen“ setzt damit fort, was in den vergangenen Jahren mit öffentlichen Vorträgen, Vorlesungen und Seminaren zu viktorianischen Jubilaren wie Anthony Trollope, Thomas Hardy und Elizabeth Gaskell (der ersten Biografin Brontës) seinen Anfang genommen hat: Das Werk dieser bedeutenden Schriftsteller sowie ihre Rezeptionsgeschichte im deutschsprachigen Raum an Hand ausgewählter, kanonischer Werke dem interessierten Publikum näherzubringen.

Weitere Informationen erteilen Eike Kronshage, E-Mail eike.kronshage@phil.tu-chemnitz.de, sowie Prof. Dr. Cecile Sandten, E-Mail cecile.sandten@phil.tu-chemnitz.de

(Autor: Eike Kronshage, Professur Anglistische Literaturwissenschaft)

Mario Steinebach
20.10.2016

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