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Nachwuchs schafft innovative Technologien

Nach seinem Maschinenbaustudium wurde TU-Absolvent Oliver Georgi für sein Diplomprojekt mit dem Intec-Nachwuchspreis ausgezeichnet

  • Oliver Georgi hat den Diplomstudiengang Maschinenbau und Produktionstechnik an der TU Chemnitz absolviert. Heute arbeitet er als Mechanischer Konstrukteur bei der Chemnitzer Firma NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH. Foto: Tom Brandenburg

Die Förderung engagierter Nachwuchskräfte ist für jede Branche ein Gewinn. Einen Weg in diese Richtung hat die Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik Intec mit der Auslobung eines Nachwuchspreises für junge Branchenmitarbeiter eingeschlagen. Damit sollen die innovativen Projekte der Ingenieure von morgen gewürdigt werden. Einer von ihnen ist Oliver Georgi, der im Rahmen der Eröffnung der Messen Intec und Z am 23. Februar 2015 im Congress Center Leipzig den Intec-Nachwuchspreis für sein Diplomprojekt überreicht bekam. Für die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung hat sich die Chemnitzer Firma NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH, in der Georgi als Mechanischer Konstrukteur tätig ist, mit dem von ihm bearbeiteten Projekt beworben.

Oliver Georgis Ingenieurslaufbahn begann 2006 mit seiner Einschreibung in den Diplomstudiengang Maschinenbau und Produktionstechnik an der Technischen Universität Chemnitz. „Durch Abitur und Familie hatte ich sowohl die Voraussetzungen als auch einen direkten Kontakt ins Berufsleben und dadurch eine Vorstellung davon, was dort passiert“, so der Sohn eines technischen Arbeitsvorbereiters. Zunächst beschäftigte er sich im Hauptstudium mit der allgemeinen Konstruktionslehre, bevor er sich im weiteren Studienverlauf in Richtung Strukturleichtbau mit Augenmerk auf der Leichtbaukonstruktion vertiefte. Gegen Ende des Studiums im Jahr 2013 absolvierte der Familienvater ein Praktikum bei der NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH, in der auch die Idee zu seinem prämierten Diplomprojekt entstand. „Während meines Studiums war ich vier Jahre am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und wollte danach eine Firma kennenlernen, in der ein kundenorientiertes Produkt im Fokus steht. Das Praktikum habe ich mir mutwillig bis zum Ende des Studiums aufgehoben, da man so in der Lage ist, seinen weiteren Weg von der Diplomarbeit bis zur Festanstellung fortlaufend im Unternehmen zu bestreiten“, erzählt der 27-Jährige. In seinem Wirken als Hilfswissenschaftler am Fraunhofer IWU arbeitete Georgi an Projekten im Forschungsbereich SFB 692 HALS der TU Chemnitz mit. Hierfür entstand auch seine Studien- und Projektarbeit, für die Oliver Georgi eine Vorrichtung zum Gradierungswalzen konstruierte, an der er nachfolgend Versuche durchführte.

Inhaltlich dreht sich seine Abschlussarbeit mit dem Titel „Arbeitsraumoptimierung zur Technologieerweiterung einer modular aufgebauten Werkzeugmaschine“ um die Realisierung der gegenüberliegenden Simultanbearbeitung innerhalb des Maschinenkonzepts, wozu der üblich verbaute Unterschlitten durch einen Oberschlitten für Reitstock beziehungsweise Gegenspindel ersetzt wurde. Durch die Optimierung können beide gegenüberliegend angeordnete Bearbeitungseinheiten unabhängig voneinander arbeiten und sich zu jedem Zeitpunkt simultan im Eingriff befinden. Die Technologie zeichnet sich durch eine erhöhte Produktivität, günstige Kräfteverhältnisse am Werkstück, eine hohe Flexibilität des Bearbeitungsprozesses und vielfältige Verfahrenskombinationen aus. Dieses Konzept überzeugte nicht nur die Fachjury der Intec, sondern auch NILES-SIMMONS, die den ehemaligen Praktikanten fest anstellten. Seine Innovation wurde für die Herstellung einer Maschine verwendet und ermöglicht ebenso eine Übertragung auf andere Baureihen.

Für seine Tätigkeit hat der Nachwuchspreisträger das entsprechende „Rüstzeug“ von seinem Universitätsstudium mitbekommen: „Das konstruktive Know-how wird hier gebraucht. Dazu gehört, dass man gewisse Sachverhalte schnell einschätzen kann, die Funktionsweisen kennt und in der Lage ist, selbst Berechnungen vorzunehmen“, so der Diplom-Ingenieur. Aktuell betreut Georgi funktions- und genauigkeitsbestimmte Baugruppen, begleitet als Wissensträger sein Diplomprojekt, das bereits interessierte Käufer gefunden hat, und kümmert sich um dokumentarische Aufgaben. „Der Sondermaschinenbau lebt davon, dass Kunden mit ihren individuellen Anforderungen an das Unternehmen herantreten und wir für sie maßgeschneiderte Lösungen entwickeln“, erklärt er. Betrachtet er die gegenwärtigen Entwicklungen in der Branche, so liegt der Fokus auf den Themen der Industrie 4.0. „Derzeit treibt man vor allem die Entwicklung und Vernetzung eingebetteter Systeme voran und adaptiert intelligentere Monitoring- und autonomere Entscheidungsprozesse“, sagt Oliver Georgi. Als Beispiel führt er ein Projekt der NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH mit einer Firma aus der Luft- und Raumfahrtindustrie an. Für ihn sind diese und weitere aktuelle Entwicklungen ein interessantes Feld, an dessen Erschließung er sich beteiligen möchte: „Ich bin mit dem Berufseinstieg zufrieden und hoffe durch mein Interesse am Gebiet mehr lernen zu können.“

Weitere Informationen (inklusive Videobeitrag über Oliver Georgi): http://www.messe-intec.de/intec-preis/preistraeger-2015/nachwuchspreis

(Autor: Andy Schäfer)

Katharina Thehos
20.03.2015

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