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Die mittelalterliche Geschichte von Gibraltar bis Moskau

Zehn Fragen an Prof. Dr. Martin Clauss, der seit Oktober 2014 Inhaber der Professur Europa im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit ist

  • Auf den Spuren der mittelalterlichen Geschichte von Chemnitz: Prof. Dr. Martin Clauss am "Roten Turm", der als ältestes Bauwerk der Stadt gilt und zu ihrer Befestigungsanlage gehörte. Foto: Sven Gleisberg

Prof. Dr. Martin Clauss (41) ist seit Oktober 2014 Inhaber der Professur Europa im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit an der Philosophischen Fakultät. In zehn Antworten gibt er den Lesern von „Uni aktuell“ Einblicke in seinen Werdegang, seine Ziele und seine Zeit in Chemnitz.

Was versteht man eigentlich unter ihrem Fachgebiet Europa im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit?

Wir beschäftigen uns mit der Geschichte Europas vom Nordkap bis nach Konstantinopel und von Gibraltar bis nach Moskau im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, also der Zeit von etwa 500 bis 1800. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf der mittelalterlichen Geschichte, etwa von 500 bis 1500.

Die TU Chemnitz ist für mich als Professor die richtige Wahl, weil…

…es hier ein sehr produktives Arbeitsumfeld gibt, ein engagiertes Institut mit sehr kompetenten und netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie tolle Studierende.

Stellen Sie uns kurz Ihre akademische Laufbahn vor.

Als Student und als Dozent habe ich viele verschiedene Universitäten kennen gelernt. Nach meinem Studium habe ich an den Universitäten in Regensburg, Berlin (Humboldt-Universität), Saarbrücken, Trier und Köln geforscht und gelehrt. Diese Erfahrungen bringe ich nun mit nach Chemnitz.

Beschreiben Sie Ihre Studienzeit in etwa 15 Worten.

Viel Zeit zum Lesen und Nachfragen. Absoluter Höhepunkt: Studium in Durham (UK): vier MA-Studierende und acht Professoren!

Was geben Sie jungen Studierenden und Absolventen mit auf den Weg?

Das Studium ernster nehmen als sich selbst und die vielen Möglichkeiten in den Blick nehmen, die sich bieten.

Was möchten Sie künftig in der Lehre erreichen?

Die Studierenden auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereiten und Spaß an geschichtswissenschaftlichen Themen und Methoden vermitteln. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit Sprache und Texten, richtiges Fragen und kreatives Lösen von Problemen sowie die Fähigkeit zur Kontextualisierung und Dekonstruktion. Damit sind Absolventen der Europäischen Geschichte gut gerüstet für die sich wandelnden Anforderungen im Berufsleben.

Welche Impulse setzen Sie in der Forschung an der TU Chemnitz?

Ich möchte eines meiner bisherigen Forschungsfelder in Chemnitz ausbauen: die Beschäftigung mit dem mittelalterlichen Krieg. Außerdem interessieren mich Rezeptionsprozesse: Wie wird das Mittelalter in späteren Epochen wahrgenommen und ausgedeutet? Wer hat welches Bild vom Mittelalter? Dazu gehören auch unsere modernen Mittelalter-Bilder, etwa in Film, Fernsehen, Computerspiel oder Comic.

Es gibt rund 45.000 Professoren an deutschen Hochschulen. Was hebt Sie ab?

Ich bin 2,05 Meter groß und habe rote Haare.

Welchen Ort in Chemnitz zeigen Sie Gästen am liebsten?

Bislang erkunde ich die Stadt gemeinsam mit meinen Gästen und entdecke immer neue Facetten: Das Wissen um die historische Entwicklung der Stadt hilft, sie schätzen zu lernen.

Wie bringen Sie sich ins Leben der Stadt ein?

Ich möchte in Zukunft eng mit der Stadt zusammenarbeiten: Dazu gehören Kooperationen mit Schulen und Museen, Archiven und Kinos. Als Mittelalter-Historiker möchte ich meinen Teil zum Stadtjubiläum 2018 beitragen, das ja auf die mittelalterlichen Anfänge der Stadt verweist.

Weitere Informationen zur Professur: https://www.tu-chemnitz.de/phil/geschichte/gdma/

Katharina Thehos
13.11.2014

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