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Neue Technik für Hightech-Kunststoffbauteile

Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz hat gemeinsam mit der Firma Engel einen Anlagenkomplex für Mehrkomponenten-Bauteile eingeweiht

Kunststoffe eignen sich heute nicht mehr nur, um Jogurt oder Wasser zu verpacken - moderne Kunststoffe sind Hightech-Werkstoffe. Mit Endlosfasern verstärkt, spielen sie beispielsweise eine wichtige Rolle im Automobil- und Flugzeugbau. Mit integrierten Sensoren kommen sie unter anderem in Windkraftanlagen zum Einsatz. Die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz erforscht nicht nur die Eigenschaften dieser neuen Faser-Kunststoff-Verbunde, sondern vor allem die Technologien, die zur Verarbeitung der Werkstoffe nötig sind. Schließlich sollen diese Hochleistungsbauteile sich preiswert und in Großserie produzieren lassen. Um neue Wege bei der Verschmelzung von kunststoffbasierten Technologien zu beschreiten, hat die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung in Zusammenarbeit mit der österreichischen Firma Engel ein komplexes Maschinensystem zur so genannten Hybrid-Verarbeitung von Hochleistungskunststoffen in Verbindung mit thermoplastischen Faserverbundhalbzeugen konzipiert und umgesetzt. Finanziert wurde die Entwicklung mit Unterstützung der Sächsischen Aufbaubank.

Am 27. Januar 2011 haben die Wissenschaftler der TU und die Mitarbeiter des Unternehmens den Anlagenkomplex in Chemnitz in Betrieb genommen. Beheimatet ist dieser zunächst im ITC Industrie- und Technologiepark Heckert GmbH. "Die Anlage erlaubt die Umsetzung von geschlossenen und energieeffizienten Prozessketten für die seriennahe Herstellung von hybriden faserverstärkten Strukturbauteilen", sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung. Gemeinsam mit regionalen und überregionalen Partnern aus den Branchen Maschinenbau, Automobilbau und Anlagenbau sowie der Luftfahrtindustrie wollen die Wissenschaftler mit Hilfe des neuen Anlagenkomplexes neue Prozesse für Leichtbaustrukturen umsetzen. Ziel ist es auch, die bereits vorhandenen Erkenntnisse in der Bauteilberechnung, der Simulation und der Auslegung gezielt zur Entwicklung großserientauglicher Hybrid-Prozesse zu nutzen. "Das modular aufgebaute Maschinensystem zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination von Konditionier- und Spritzgießmodul aus. Darüber hinaus lassen sich mit Hilfe der Anlage diverse Verfahrensvarianten und -kombinationen abbilden, wie etwa Spritzprägen, Zwei-Komponenten-Technik und MuCell-Prozess", sagt Kroll und ergänzt: "Um die Schnittstelle für zukünftige Automatisierungslösungen aufzubauen, verfügt die Anlage über einen Sechs-Achs-Roboter."

Weitere Informationen erteilt Dr. Wolfgang Nendel, Telefon 0371 531-32545, E-Mail wolfgang.nendel@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
27.01.2011

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