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Zum Studium in die Chemnitzer Partnerstadt Tampere

TU-Student Patrick Mai tauscht für vier Monate das sächsische gegen das finnische Manchester

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Patrick Mai an der Uni in Tampere. Foto: Lars Müller

Eigentlich studiert Patrick Mai (24) Medienkommunikation an der TU Chemnitz. Seit Ende August allerdings schwitzt er in Tampere über den Büchern - und natürlich auch regelmäßig in einer echten finnischen Sauna. Hinterher geht es zum Abkühlen in einen der tausend finnischen Seen. Die reichen bis in die Stadt Tampere hinein, die scheinbar unendlich weite Natur beginnt direkt in der ehemaligen Industriestadt. "Ein Auslandsstudium wird heute von Arbeitgebern erwartet, und die Uni in Tampere bietet optimale Möglichkeiten dafür", sagt der gebürtige Dresdner. Nach seinem angestrebten Master-Abschluss hofft der Luftfahrt- und Reisefan auf einen Job in der PR-Branche.

"Grundsätzlich ähnelten sich die Lehrpläne in Tampere und Chemnitz", sagt der Student. Deshalb klappte der Wechsel auch problemlos. "Ich studiere hauptsächlich relevante Fächer für meinen Studiengang, hierzu gehören Kurse in Webpublishing, Implementing Interactiv Media, Hypermedia sowie Structure and Economy of Media Industries. Diese Kurse sind eine optimale Ergänzung zu meinem bisherigen Studium in Deutschland", sagt Patrick Mai. Der Stoff baue auf das bisherige Grundwissen aus Chemnitz auf.

Der Erasmus-Student ist begeistert von den zahlreichen Gastrednern aus namhaften Unis, besonders aus Schweden bieten Dozenten regelmäßig Vorträge in Tampere an. Natürlich will Patrick Mai auch mehr über sein Gastland erfahren. Deshalb hat er sich für einen Anfängerkurs in Finnisch eingeschrieben und besucht eine Veranstaltung, die sich speziell mit der finnischen Gesellschaft und Kultur beschäftigt. Hier erfahren die Austauschstudenten alles über Wirtschafts- und Bildungssystem, Bevölkerung sowie Umweltverständnis der naturliebenden Finnen. "Und für mein eigenes grünes Gewissen besuche ich noch den Kurs `On the road to Copenhagen´".

Natürlich bleibt neben dem Studium auch genügend Zeit, um Land und Leute zu erkunden: "Die etwa gleich großen Partnerstädte Chemnitz und Tampere weisen schon Unterschiede auf", meint Patrick Mai. Während des "finnische Manchester" den Strukturwandel von einer Industrie- zu einer Kultur- und Wissenschaftsstadt längst geschafft habe, stehe das "sächsische Manchester" noch eher am Anfang dieses Wegs. Die alten Backsteinfabriken mitten in Tampere beherbergen heute Museen, Bühnen und Cafés. Zu einem echten Studentenleben gehören natürlich auch die Partys mit Leuten aus ganz Europa, wobei angesichts der hohen Bierpreise im hohen Norden die Kneipen zum Feiern schon gut ausgewählt werden wollen.

Platz in der eigenen Bude ist kaum. Patrick hat sein WG-Zimmer auf dem Chemnitzer Kaßberg gegen ein sieben Quadratmeter kleines Wohnheimzimmer (245 Euro Monatsmiete) mitten im Zentrum von Tampere getauscht. Dort wohnen Erasmus-Studenten aus ganz Europa. Als Fan der Dresdner Eislöwen ist Patrick Mai in der Eishockey-Nation Finnland genau richtig. Tampere hat mit Ilves und Tappara gleich zwei Heimmannschaften. Und in einer ehemaligen Fabrik ist sogar ein Eishockeymuseum eingerichtet. Bisheriger Wermutstropfen: "Ich habe in drei Monaten noch nicht einen einzigen Elch gesehen", sagt Mai. Das soll sich aber bis zu seiner Rückkehr noch ändern. "Die Uni hat für uns Auslandsstudenten einen Wintertripp in die Wildnis des nordischen Lapplands angeboten. Da bin ich dabei." Nach seiner Rückkehr aus Finnland vor Weihnachten wartet auf den Studenten schon die nächste Herausforderung: Bis Anfang April organisiert er die Medientage an der TU Chemnitz maßgeblich mit.

"17 Chemnitzer Studenten sind zurzeit in Tampere eingeschrieben", sagt Mario Steinebach (45), Sprecher der TU Chemnitz. Insgesamt weilen 158 der etwa 10.300 Chemnitzer Studenten im Ausland. Die TU kooperiert über das Austauschprogramm Erasmus mit 150 Universitäten in 26 Ländern. Dazu gehören acht Unis in Finnland. Seit Mitte der 90-er Jahre gibt es Kontakte nach Tampere, so trat dort beispielsweise 1993 auch der Uni-Chor aus Chemnitz bei einem Internationalen Chortreffen auf.

(Autor: Lars Müller, Freier Journalist, Dresden)

Mario Steinebach
01.12.2009

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