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Mit High-Speed-Cluster zur Selbstheilung von Rechensystemen

Chemnitzer Informatiker entwickeln "Eingebettete, selbstorganisierende Systeme", die im Havariefall Aufgaben auf freie Ressourcen verlagern

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Von der Selbstdiagnose bis zur Selbstheilung - Informatiker der TU Chemnitz zeigen es den vernetzten PCs, wie dies gelingt. Foto: Mario Steinebach

Wenn in einem Computersystem ein Bauteil ausfällt, so stehen in der Regel nur noch begrenzt oder gar keine Funktionen mehr zur Verfügung, bis das beschädigte Bauteil repariert oder ausgetauscht wurde. Eine Selbstheilung durch Verlagerung der zu bewältigenden Aufgaben auf freie Ressourcen könnte hier Abhilfe schaffen. Dieses Prinzip der Rekonfigurierung von Rechenknoten wird derzeit im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Eingebettete, selbstorganisierende Systeme" an der Fakultät für Informatik der TU Chemnitz erforscht und erhält bald gebündelte Unterstützung in Form eines neuen Rechenclusters.

Der angestrebte Computerverbund wird aus vier Servern und 70 vernetzten und rekonfigurierbaren Einzel-PCs mit High-End-Hardware bestehen. Dazu wurden im Rahmen des Hochschulbauförderungsgesetzes (HBFG) 390.000 Euro Fördergelder durch Bund und Land genehmigt. Profitieren werden von der neuen Technik, welche die vorhandene Infrastruktur der Chemnitzer Universität ergänzen soll, nicht nur die Forschung der Professuren sondern auch Studien- und Diplomarbeiten der Studenten. Die Inbetriebnahme des neuen Rechenclusters ist für das kommende Wintersemester geplant.

Eine praktische Anwendung der Forschungsergebnisse könnte beispielsweise in der Automobilbranche erfolgen. "Wenn im Pkw die Steuerung der Klimaanlage ausfällt, dann ist das schlimmstenfalls unangenehm. Wenn die Steuerung des ABS ausfällt, wird es hingegen gefährlich", erklärt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Dekan der Fakultät für Informatik. "Hier könnten beispielsweise zusätzliche, freie Prozessoren selbstständig und im laufenden Betrieb die Aufgabe der ausgefallenen Teile übernehmen, bis diese ersetzt werden."

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Telefon (03 71) 5 31 – 14 32 oder - 13 85, Fax (03 71) 5 31 - 16 28, E-Mail dekan@informatik.tu-chemnitz.de.

(Autor: Michael Chlebusch)

Mario Steinebach
15.05.2006

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