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Neue Biochips sollen Leben retten

Forscher der TU Chemnitz entwickeln im Rahmen des EU-Projekts SEMOFS Technologien für biomedizinische Analysechips zur schnellen Diagnose von Krebs oder Virusinfektionen

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Die Forscher der beteiligten Einrichtungen beim "Kick-off"-Treffen an der TU Chemnitz. Foto: Christine Kornack

Das Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) an der TU Chemnitz leitet seit September 2005 das europäische Forschungsprojekt SEMOFS (Surface Enhanced Micro Optical Fluidic Systems). SEMOFS ist ein Projekt zur Entwicklung von Technologien für biomedizinische Analysechips und wird von der Europäischen Kommission mit 1,9 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre gefördert. Davon fließen allein an das ZfM 418.000 Euro.

Forschungseinrichtungen und Firmen aus ganz Europa wie CEA in Frankreich, die Bayer AG und CSEM in der Schweiz, die britische Cardiff University sowie Eurogentec und Citadelle Liège in Belgien arbeiten mit dem ZfM sehr eng zusammen. Die Chemnitzer leiten den Projektabschnitt „Mikrofluidik“, die Entwicklung von mikrofluidischen Komponenten in einem Kunststoffchip.

Ziel ist es, eine Plattform für Biosensoren zu entwickeln, die zur Diagnose von Krankheiten wie Krebs oder Virusinfektionen schnell in Arztpraxen, für Rettungskräfte oder zu Hause eingesetzt werden können. Heute auf dem Markt befindliche Bioanalysesysteme basieren zumeist auf optischen Nachweisprinzipien. Mit dem SEMOFS-Projekt soll die nächste Generation von optischen Biosensoren entwickelt werden. Auf Polymerchips sollen zukünftig innovative Konzepte – wie aktive Mikrooptik, Mikrofluidik und funktionelle Oberflächen - integriert werden. Dieses neue Biosensor-Konzept führt neben der Verkleinerung des Analysesystems zu einer erhöhten Sensitivität, einer Vielzahl neuer Diagnosemöglichkeiten und Kosteneffizienz. Langfristig können die Biochips ebenso zur Früherkennung von Schlaganfällen, für Allergietests oder sogar für Qualitätsanalysen von Lebensmitteln und Wasser eingesetzt werden.

Der noch relativ junge Markt der Biotechnologie setzt auf Miniaturisierung und kostengünstig herzustellende Systeme. „Die anerkannte Kompetenz des ZfM auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik und Sensorik/Aktorik ist dabei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil bei der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich“, so Prof. Dr. Thomas Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien.

Weitere Informationen geben Dr. Karla Hiller, Telefon (0371) 531 32 76, E-Mail karla.hiller@zfm.tu-chemnitz.de und Jörg Nestler, Telefon (0371) 539 79 23, E-Mail joerg.nestler@zfm.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Antje Brabandt)

Mario Steinebach
30.09.2005

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