Faire Löhne mathematisch aushandeln
Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz und das Evangelische Forum Chemnitz laden am 24. November 2025 zum Vortrag „Kulturgut Mathematik und ARBEIT“ ein – Es referiert Prof. Dr. Prof. Dr. Vladimir Shikhman (Professur Wirtschaftsmathematik)
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Prof. Dr. Vladimir Shikhman, ist Inhaber der Professur Wirtschaftsmathematik. Archivfoto: Screenshot (Video "Studiengang Wirtschaftsmathematik")
Der Faktor Arbeit ist, neben dem Kapital, für das Gelingen nahezu jeder ökonomischen Unternehmung von entscheidender Bedeutung. Tariflöhne werden dabei zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen mühsam ausgehandelt, was bisweilen sogar zu Streiks bzw. zu Kündigungen führt. Auf welche Art und Weise faire Löhne zustande kommen können, wird am 24. November 2025 der Chemnitzer Wirtschaftsmathematiker Prof. Dr. Vladimir Shikhman aus mathematischer Sicht ausloten. Während seines Vortrages „Kulturgut Mathematik und ARBEIT“, der um 18 Uhr im Chemnitzer Haus der Gewerkschaften, Augustusburger Straße 31-33, beginnt, werden Grundbegriffe der kooperativen Spieltheorie auf die Situation eines Tarifstreits angewandt, in welcher mehrere Arbeiterinnen und Arbeiter einem Kapitalisten gegenüberstehen. „Was dabei als faire Entlohnung verstanden wird, stützt sich auf das eine oder andere Axiomensystem“, so Shikhman. Salopp ausgedrückt werde hier ein Versuch unternommen, Kapitalismuskritik mithilfe mathematischer Mittel zu betreiben. „Über die ökonomisch relevanten Schlussfolgerungen einer solchen Analyse dürfen die Zuhörerinnen und Zuhörer gern überrascht sein“, sagt der Mathematikprofessor.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung, die im Rahmen der Vortragsreihe „Kulturgut Mathematik und …“ stattfindet, ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Hintergrund: Vortragsreihe „Kulturgut Mathematik und ...“
Die Fakultät für Mathematik der TUC und das Evangelische Forum Chemnitz haben – ausgelöst durch die erfolgreiche Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 – eine Vortragsreihe konzipiert. Ihr Titel lautet „Kulturgut Mathematik und ...“. Die drei Punkte stehen für Gebiete, mit denen sich die Mathematik jeweils im Rahmen eines einstündigen Vortrages verbinden soll. Dazu zählen beispielsweise Religion, Politik, Kunst, Justiz, Geschichte und Logistik. Die etwa einstündigen Vorträge fanden bzw. finden an geeigneten themenbezogenen Orten in Chemnitz statt, z. B. in einer Kirche, im Rathaus, in den Kunstsammlungen, im Gericht, im Eisenbahnmuseum, in einer Musikschule und im Gewerkschaftshaus. Die Vorträge werden mindestens einmal pro Semester angeboten. Das Ziel der Vortragsreihe ist, die Mathematik „salonfähig“ zu machen, interdisziplinäre Verbindungen auszuarbeiten, die Stadtöffentlichkeit für die Relevanz der Mathematik zu sensibilisieren und interessante Diskussionen anzuregen. Die Finanzierung der Vortragsreihe erfolgt an der TU Chemnitz im Rahmen einer TUCculture2025-Projektförderung zur Vorbereitung der Kulturhauptstadt Europas 2025.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Vladimir Shikhman, Telefon +49 (0)371 531-36149, E-Mail vladimir.shikhman@mathematik.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
12.11.2025