Open Science Awards 2025 wurden feierlich vergeben
Unter 19 Bewerbungen, die eine große Vielfalt an Open-Science-Aktivitäten der TU Chemnitz aufzeigen, wurden die drei besten am 23. Oktober 2025 ausgezeichnet
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Über die Verleihung der „Open Science Awards“ freuen sich Dr. Stefan Kahl, Prof. Dr. Georgeta Salvan (Mitte) in Vertretung von Annika Morgenstern und Jiyeon Yeo. Foto: Tino Riedel -
Prof. Dr. Jochen Mayerl, Dekan der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der TU Chemnitz und Mitglied der Jury, lobte in seiner Laudatio das herausragende Engagement der Preisträgerinnen und des Preisträgers für Open Science. Foto: Tino Riedel -
Angela Malz, Direktorin der Universitätsbibliothek, freute sich, dass 19 Bewerbungen für den Wettbewerb eingegangen waren. Foto: Tino Riedel
Gleiche Chancen für alle Menschen beim Zugang zu offener Wissenschaft: Die alljährliche „International Open Access Week“ wird von Institutionen auf der ganzen Welt genutzt, um mit Veranstaltungen und Aktionen für Open Access und darüber hinaus für eine offene Wissenschaftskultur (Open Science) als unverzichtbaren Teil von Wissenschaft und Forschung zu werben – so auch an der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz. Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltungen war die Verleihung der „Open Science Awards“ am 23. Oktober 2025. „Für die drei Preise gab es 19 äußerst beeindruckende Bewerbungen, die eine große Vielfalt an Open-Science-Aktivitäten an unserer Universität aufzeigen“, berichtet Angela Malz, Direktorin der Universitätsbibliothek. Nachdem sich alle für den Preis beworbenen Projekte in kurzen Pitches vorgestellt hatten, verlieh Prof. Dr. Jochen Mayerl, Dekan der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der TU Chemnitz und Mitglied der Jury, die drei Awards.
Jiyeon Yeo (PhD Studentin an der Professur Medienpsychologie) war mit ihrem Projekt „Digitally Created Body Positivity“ erfolgreich. Im Projekt entstehen zahlreiche 3D-Renderings von virtuellen Menschen, die eine außergewöhnliche Diversität abbilden – mit vielfältigen Körperformen, Ethnizitäten und Arten körperlicher Befähigung. Die Materialien werden allesamt kostenlos und lizenzfrei (CC-BY 4.0) auf OSF zur Verfügung gestellt.
Dr. Stefan Kahl (Professur Medieninformatik) erhielt den Award für das Projekt BirdNET. Dieses künstliche neuronale Netz kann mehr als 6.000 Vogelarten in Tonaufnahmen erkennen, steht unter einer freien Lizenz und bildet die Grundlage einer Vielzahl an frei verfügbaren Open-Source-Lösungen. Die BirdNET-App hat sich weltweit mit über zwei Millionen Downloads als unverzichtbares Werkzeug für Biologinnen und Biologen sowie Hobby-Vogelbeobachterinnen und -beobachter etabliert. Diese App stellt zudem ein beeindruckendes Beispiel dafür dar, wie Technologie den Naturschutz unterstützen und die Förderung der Artenvielfalt vorantreiben kann.
Annika Morgenstern (Professur Halbleiterphysik / assoziiertes Mitglied des DFG-Sonderforschungsbereiches HYP*MOL) ist die dritte Preisträgerin. Sie forscht zur Spindynamik in organischen Molekülen und stellt alle Ergebnisse Open Access. Messungen und zugehörige Analyseverfahren stellt sie auf GitHub und hat das elektronisches Labor-Notizbuch elabFTW in der Forschungs-Gruppe eingeführt, um eine standardisierte und FAIR-konforme Datendokumentation zu gewährleisten.
„Die drei ausgewählten Projekte zeichnen sich durch besonders herausragendes Engagement für Open Science aus. Die Geehrten verbinden oft gleich mehrere Open Science Prinzipien in der täglichen Forschung und geben dieses Wissen weiter. Alle sind Open Science Vorbilder in Ihrem Fach, setzen FAIR-Prinzipien um, arbeiten mit offenen Lizenzen und machen damit Forschungsprozesse von Beginn an sichtbar. Die Integration von Open Science in alle Abläufe, sichert Transparenz, Reproduzierbarkeit und Chancengleichheit sowie Teilhabe in vorbildlicher Weise“, lobte Mayerl die Geehrten.
Hintergrund: Open Science Award
Open Science steht für eine grundlegende Öffnung wissenschaftlicher Prozesse hin zu mehr Transparenz, Teilhabe, Reproduzierbarkeit, Zusammenarbeit und gesellschaftlicher Verantwortung. Um Personen, Teams, Projekte und Initiativen sichtbar zu machen, die sich für eine offene Wissenschaft in all ihren Facetten einsetzen, verleiht die Universitätsbibliothek drei „Open Science Awards“.
Kontakt zum Open-Science-Team der Universitätsbibliothek, das auch spezielle Beratungen anbietet: Ute Blumtritt, Telefon 0371 531-31290, E-Mail oa@bibliothek.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
24.10.2025