Sachsen und Taiwan vertiefen Wissenschaftspartnerschaft
„Sachsen-Taiwan-Wissenschaftskonferenz“in Taipeh richtete einen besonderen Fokus auf nachhaltige Halbleiterindustrie
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Am Panel 2 der Sächsisch-Taiwanesische Wissenschaftskonferenz in Taiwan namen u. a. teil (v. l.): Frank Bösenberg (Silicon Saxony), Dr. Frank Ellinger (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dresden), Dr. Philex Fan (Cheng-Kung-Nationaluniversität, Taiwan) und Prof. Dr. Harald Kuhn (Professur SSI & Direktor des ZfM / TUChemnitz). Foto: privat
Die akademischen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Taiwan und dem Freistaat Sachsen haben in den vergangenen zwei Jahren eine besondere Dynamik entwickelt. Ein weiterer Höhepunkt dieser Partnerschaft war die erfolgreiche „Sachsen-Taiwan-Wissenschaftskonferenz“ am 30. September 2025 in Taipeh. Die Konferenz, die sich unter anderem auf „Nachhaltigkeitsperspektiven in der Halbleiterindustrie“ konzentrierte, versammelte mehr als 150 hochkarätige Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft beider Regionen, um die Herausforderungen und die Zukunft der Mikroelektronik zu diskutieren.
Hochrangige Beteiligung und Themenschwerpunkte
Die Konferenz präsentierte eine beeindruckende Liste prominenter Rednerinnen und Redner, u. a. Michael Kretschmer, Sächsischer Ministerpräsident, Robin Bing-Yu Chen, Stellvertretender Minister des National Science and Technology Council (NSTC), Sebastian Gemkow, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, und Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden. Die Technische Universität Chemnitz unterstrich die wichtige Rolle der akademischen Institutionen durch die Vertretung von Prof. Harald Kuhn, Leiter der Professur Smart Systems Integration, im Panel „Conserving Energy in Semiconductor Production, Design and Use“.
Ausbau der Kooperation und Talentförderung
Der sächsischer Wissenschaftsminister Gemkow betonte, dass die wichtige Entwicklung der Beziehungen eine Grundlage für die weitere Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft bildet, und dankte für das Vertrauen von Taiwans größtem Unternehmen in den Hightech-Standort Sachsen. Zur Vertiefung der Zusammenarbeit kündigte das Sächsische Wissenschaftsbüro Taiwan eine erhebliche Ausweitung der Talentaustauschprogramme des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus an.
Sächsische Wissenschaftsbüro Taiwan (SSLO)
Ein zentraler Meilenstein der letzten zwei Jahre war die Einrichtung des Sächsischen Wissenschaftsbüros (SSLO) Taiwan im September 2023. Das SSLO, das vom Deutschen Handelsbüro in Taipeh aus operiert und von der TU Dresden im Auftrag aller sächsischen Hochschulen geleitet wird, fördert den wissenschaftlichen Austausch zwischen Sachsen und Taiwan. Das Büro koordiniert das Semiconductor Talent Incubation Program (STIPT) ein zentrales Austauschprogramm. Es ermöglicht sächsischen Studierenden einen sechsmonatigen Aufenthalt in Taiwan, um ihre Qualifikationen in der Mikroelektronik zu erweitern. Das Programm kombiniert einen akademischen Teil an führenden taiwanesischen Universitäten (National Taiwan University, NTUST, NYCU) mit einem praktischen Teil bei TSMC in Taichung. STIPT leistet damit einen wichtigen Beitrag von TSMC und dem Freistaat Sachsen zur Sicherung zukünftiger Fachtalente.
(Quelle: Professur Smart Systems Integration)
Mario Steinebach
13.10.2025