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Deutsche Mathe-Asse holten vier Einzelmedaillen

Erfolg bei der 19. Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade in Chemnitz: Herausragende Mathe-Talente aus elf Ländern bewiesen Teamgeist und Kreativität beim Lösen anspruchsvoller Aufgaben

Vom 25. bis 31. August 2025 war Chemnitz Schauplatz der 19. Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade (MeMO). 66 mathematisch besonders begabte Schülerinnen und Schüler aus elf Ländern stellten sich in Einzel- und Teamklausuren den kniffligen Aufgaben des internationalen Spitzenwettbewerbs. Die Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Chemnitz war an der Organisation des Wettbewerbs beteiligt. Daneben waren der Förderverein für Mathematik zu Chemnitz e. V., die Stadtverwaltung der Stadt Chemnitz, das Landesamt für Schule und Bildung sowie das Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz Ausrichter des mathematischen Wettbewerbs der MeMO. Dr. Laura Weidensager, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Angewandte Funktionalanalysis (Leitung: Prof. Dr. Daniel Potts), war Teil des Organisationsteams der MeMO und begleitete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Wettbewerbs mit 25 Guides die ganze Woche. Sie hat selbst 2014 als Schülerin an der MeMO teilgenommen.

Klausurenschreiben im Uniflair

Die Wettbewerbe fanden am 27. und 28. August 2025 im Hörsaal- und Seminargebäude der TU Chemnitz in der Reichenhainer Straße statt. Somit konnten die Jugendlichen bereits erste Uni-Luft schnuppern. An beiden Wettbewerbstagen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Einzel- und im Teamwettbewerb zwölf knifflige Aufgaben in je fünf Stunden zu lösen. Im Einzelwettbewerb galt es, vier Aufgaben aus vier Teilgebieten der Mathematik zu meistern: Algebra, Zahlentheorie, Analysis und Kombinatorik. Im Teamwettbewerb waren es acht Aufgaben aus ebendiesen Disziplinen. Die Lösungen verlangten den Olympioniken Kreativität, Analysefähigkeit und ein hohes Maß an mathematischem Wissen ab. Aus den insgesamt 1.706 Lösungsblättern, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingereicht haben, wurden jeweils die besten und originellsten Lösungen gesucht.

Besonders eindrucksvoll zeigte sich die hohe Leistungsdichte beim Individualwettbewerb. Darin erzielten insgesamt sieben Teilnehmende die volle Punktzahl. Eine  Aufgabe des Teamwettbewerbes hat übrigens noch ein „Nachspiel“: Im September ist sie als aktuelles Monatsrätsel der Fakultät für Mathematik auf der TUC-Webseite veröffentlicht.

Preisverleihung und Ausklang der MeMO

Die feierliche Preisverleihung bildete den Abschluss der diesjährigen MeMO und fand im Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU statt. Der Gastgeber, Institutsleiter Prof. Dr. Martin Dix, begrüßte die jungen Olympioniken, die Mannschaftsleiter, die Koordinatoren sowie die Bundestagsabgeordnete Nora Seitz, die Erste Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Ines Saborowski, und zahlreiche weitere Gäste aus der Wissenschaft und dem öffentlichen Leben beim zuvor stattfindenden Get Together mit Cocktailbar und Musik. Der Dekan der Fakultät für Mathematik, Prof. Dr. Alois Pichler, moderierte anschließend die Preisverleihung. Der Bürgermeister der Stadt Chemnitz und Vorsitzende des Hochschulrates der TU Chemnitz, Ralph Burghart, sowie der 1. Vorsitzende des Mathematik-Olympiaden e. V., Prof. Dr. Uwe Leck, würdigten zur Preisverleihung in einem Grußwort die herausragenden mathematischen Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Das deutsche Team schnitt sowohl im Einzel- als auch im Teamwettbewerb mit hervorragenden Ergebnissen ab. Im Einzelwettbewerb konnte sich die deutsche Mannschaft vier Medaillen sichern, wobei die beiden Goldmedaillen von Ben Fischer und Max Maluche mit der vollen Punktzahl von 32 Zählern herausragten. Bronze ging an Philippos Dimitriou (19 Punkte) und Poyraz Coşkun (18 Punkte). Malte Gelinek (16 Punkte) und Jannis Rieken (14 Punkte) erhielten eine „Ehrende Erwähnung“.

Im Teamwettbewerb der MeMO gewann die deutsche Mannschaft die Silbermedaille mit 45 Punkten (von 64 möglichen) hinter dem Gastland Ukraine, welches zur Festlegung der Medaillenstufen gemäß Reglement nicht berücksichtigt wurde, und der Slowakei, die somit gemeinsam mit der Ukraine Gold erhielt. Geleitet wurde das deutsche Team von Lukas Gehring und Christian Noaghiu.

Neben der Vergabe der Medaillen wurden auch zwei Sonderpreise verliehen. Der Sonderpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) wurde von dessen Präsidenten, Prof. Dr. Jürg Kramer, an den MeMO-Teilnehmer Robert Rosczak aus Polen für eine besonders elegante Lösung überreicht. Der Sonderpreis der Mannschaften „for an distinguished solution“ wurde von Ralph Burghart, Bürgermeister der Stadt Chemnitz und Vorsitzende des Hochschulrates der TU Chemnitz, an das Team aus Litauen verliehen.

Musikalisch wurde die Preisverleihung von dem Florian-Geier-Ensemble und dem Ensemble TIME4YOU begleitet. Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich der Dekan Prof. Dr. Alois Pichler bei allen Freunden und Förderern für die finanzielle Unterstützung. Er würdigte besonders, dass in der Vorbereitungsphase das Programm-Selection-Commity aus über 100 Aufgaben den mathematischen Wettbewerb vorbereitet hat und ein internationales Koordinatoren-Team die Lösungen in langen Nachtsitzungen bewertetet hat. Das lokale Organisationsteam erhielt viel Beifall für die gleistet Arbeit.

Kulturelle Begegnungen

Die Woche bot den jungen Mathematikerinnen und Mathematikern ein abwechslungsreiches Programm. Neben den Wettbewerben lernten sie die Kulturhauptstadt Chemnitz, den Campus der Universität und regionale Wirtschaftsstandorte sowie kulturelle Einrichtungen kennen. Ein Bowling- und Spieleabend, kreative Workshops und Exkursionen sorgten zudem für ein Get-together und interkulturelle Vernetzung unter den Schülerinnen und Schülern.

Hintergrund: MeMo

Die Mitteleuropäische Mathematik-Olympiade (MeMO) ist ein internationaler Mathematikwettbewerb für mathematisch besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Die erste Austragung der Olympiade fand 2007 in Österreich statt. Seit 2014 findet sie auch in Kroatien, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Litauen, Polen, der Slowakei, Slowenien und der Schweiz statt. Jedes teilnehmende Land, darunter auch ein Gastland, kann bis zu sechs Schülerinnen und Schüler zur MeMO entsenden. Die MeMO bietet Jugendlichen die zusätzliche Möglichkeit, neben der Internationalen Mathematik-Olympiade (kurz: IMO) auch an einem weiteren internationalen Vergleich teilzunehmen. Die doppelte Teilnahme an MeMO und IMO in einem Kalenderjahr ist durch das Reglement ausgeschlossen.

In Deutschland bilden die sechs besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrgangsstufe 11, die am Förderprogramm „Jugend trainiert Mathematik” (JuMa) des Talentförderzentrums Bildung & Begabung teilnehmen, das Olympiaden-Team. Als Gastland wurde in diesem Jahr die Ukraine ausgewählt. Damit setzte die TU Chemnitz erneut ein deutlich sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den ukrainischen Partnereinrichtungen der Universität – ganz im Sinne der Kampagne ZUSAMMENSTEHEN #TUCgether.

(Quelle: Fakultät für Mathematik)

Anne Eichhorn
05.09.2025

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