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„Auch nach dem Studium fühle ich mich der TU noch verbunden“

TU-Absolvent Martin Ahlheim vereint als Innenstadtmanager von Zwönitz seine Vorliebe zu Zahlen und zu seiner Heimatstadt

„Unternehmenssteuerung“ und „Controlling“ sind für viele nur trockene Begriffe. Aber für Martin Ahlheim sind sie mehr – für ihn sind sie zur Leidenschaft geworden. Denn der gebürtige Zwönitzer arbeitet in der Verwaltung seiner Heimatstadt als Innenstadtmanager. Die Grundsteine für seinen Beruf legte er an der Technischen Universität Chemnitz.

„Wirtschaft“ sei für ihn schon immer ein Thema gewesen, sagt Martin Ahlheim. Durch „ein freiwilliges Praktikum bei der Sparkasse“ sei sein Interesse geweckt worden. Danach war für ihn klar: “Nach dem Abitur beginne ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann.“ Die Ausbildung empfand er als gute Möglichkeit, das Interesse für wirtschaftliche Themen beruflich umzusetzen. Auch die Aussichten auf interne Weiterbildungsmöglichkeiten im Betrieb reizten den Dreißigjährigen.

Im Laufe der Ausbildung wurde dann seine Leidenschaft für Unternehmenssteuerung und Controlling geweckt. Und die führten zum Entschluss, Wirtschaftswissenschaften an der TU Chemnitz zu studieren.

Die Mischung aus alten Freunden und neuen Studienkollegen

Seine Vorkenntnisse aus der Ausbildung, so die Überlegung, sollten ihm den Start erleichtern: „Gerade in den ersten Semestern des Bachelors gab es in einigen Vorlesungen inhaltliche Schnittmengen mit der Ausbildung“, so Ahlheim. Es sei ihm dadurch wesentlich leichter gefallen, Fuß im Studium zu fassen. Mehr noch als bei Kommilitoninnen und Kommilitonen, die direkt von der Schule kamen.

Natürliche habe er auch Unterschiede zwischen Ausbildung und Studium feststellen können; so seien die Inhalte in der Ausbildung viel klarer vorgegeben und der Praxisteil größer gewesen. Im Studium hingegen sei man zwar auch an eine Studienordnung gebunden, aber: „Für die Ausgestaltung des eigenen Studiums war ich selbst verantwortlich. Das bot somit doch deutlich mehr Raum für Freiheit.“

Ein weiterer Grund für Ahlheim, sich an der TU einzuschreiben: Da einige seiner Mitschülerinnen und -schüler hier bereits studierten, fiel es ihm nicht schwer anzukommen. Zudem habe er schnell neue Freundschaften geschlossen: „Zum Mittag in der Mensa war ich selten allein und abends konnte man sich nochmal auf dem Campus treffen, etwas Sport treiben und grillen.“ Auch das Nachtleben auf dem Campus habe er genutzt, zum Beispiel in den Studentenclubs „PEB“ oder im „Windkanal“.

„Am Ende war es die gute Mischung aus alten Freunden und neuen Studienkollegen, aus interessanten Veranstaltungen mit viel neuem Input und einer abwechslungsreichen Freizeitgestaltung für schöne Erlebnisse“, welche die Studienzeit für Martin Ahlheim zu etwas Besonderem machten. Am wohlsten habe er sich in Chemnitz immer auf dem Campus gefühlt. Bis heute ist er immer wieder gern dort. In seiner Freizeit sei er außerdem gern in den Freibädern in Bernsdorf und Gablenz gewesen und habe frische Luft im Stadtpark und im Wasserwerkspark in Altchemnitz geschnappt.

Während des Studiums sei das Interesse an Unternehmenssteuerung und Controlling nie weniger geworden. Eine Berufswahl in diesem Bereich war daher naheliegend. So schloss er an den Bachelor noch den Master in Rechnungslegung und Unternehmenssteuerung an. Durch eine ehrenamtliche Tätigkeit in seiner Heimatstadt Zwönitz habe er außerdem schon einen ersten Kontakt zur Stadtverwaltung knüpfen können und dort seine Abschlussarbeit zum Thema „Make-or-Buy-Entscheidungen in kommunalen Verwaltungen“ geschrieben. Es war nach dem Ehrenamt schon der zweite Fuß in der Tür.

Hingabe zu Beruf und Heimatstadt

Der finale Schritt hin zur Stadtverwaltung war naheliegend – auch wenn es die klassische Controller-Stelle dann doch nicht geworden ist. Die stellt er sich nämlich so vor, „dass gesammelte Daten analysiert und ausgewertet werden, um daraus Strategien und Handlungsempfehlungen ableiten zu können“.

Heute ist er als Innenstadtmanager in seiner Heimatstadt tätig, die ihm sehr am Herzen liegt. Gemeinsam mit einer Kollegin hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Zwönitz attraktiver zu gestalten: „Vor allem wollen wir dafür mit den Bürgern ins Gespräch kommen und gemeinsam Ideen sammeln, was verbessert werden könnte“, nimmt sich Ahlheim vor. Darunter zähle die Belebung des Einzelhandels und die Organisation neuer Veranstaltungen – alles um die Innenstadt zu verschönern. Und einige Erfolge lassen sich schon verzeichnen. So pflege er engen Kontakte zum Gewerbeverein, damit die Situation des Einzelhandels verbessert werde und Ideen gemeinsam umgesetzt werden können. Dazu gehört die Veranstaltung des Zwönitzer Rennwolfrennens, bei dem zwei Personen – eine sitzend, eine schiebend – einen Holzschlitten auf Rädern steuern. Dass ihm diese Veranstaltungen wichtig sind, beweist er, indem das Innenstadtmanagement die Veranstaltung nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch selbst als eines von 33 Teams an den Start geht. 

Zusätzlich sei ihm die Belebung des ländlichen Raumes ein Anliegen: „Ich finde es wichtig, dass der ländliche Raum nicht vernachlässigt, sondern attraktiv gestaltet wird. Junge Leute und Familien sollen nicht nur in die großen Metropolen ziehen, sondern sich auch im ländlichen Raum wohlfühlen“.

Verbundenheit mit der TU Chemnitz

Mittlerweile wohnt Martin Ahlheim nach seinem Studienabschluss wieder in Zwönitz. Nach wie vor aber fühle er sich mit der TU Chemnitz verbunden. So informiere er sich über die verschiedenen Social-Media-Kanäle zu Neuigkeiten seiner Universität. Außerdem habe er Freunde, die noch an der TU studieren oder arbeiten. „Prinzipiell nehme ich die Entwicklung der TU als positiv wahr und ich empfinde sie als ein positives Aushängeschild der Stadt Chemnitz“, erklärt Ahlheim.

Sportliche Ausbildung der Jugend

Neben seiner Hingabe zu seiner Heimatstadt und zu seinem Beruf schlägt sein Herz für den Sport. Schon als Kind und Jugendlicher habe er Leichtathletik praktiziert. „Es hält fit und mich persönlich macht es auch glücklich, wenn ich bei schönem Wetter durch den Wald rennen oder ein paar Runden auf der Tartanbahn drehen kann“, schwärmt Ahlheim.

Diese Leidenschaft möchte er auch an die Jugend weitergeben. Er ist als Übungsleiter des Zwönitzer HSV tätig und trainiert Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis siebzehn Jahren. Am meisten gefalle ihm daran, den Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit der Freizeitaktivität zu bieten: „Sport ist gesund und Bewegung tut allen gut, Kindern aber ganz besonders. Und es macht natürlich auch viel Spaß, mit den Kindern zusammenzuarbeiten, sie bei Wettkämpfen zu begleiten und Erfolge mit ihnen zu erleben“.

Was die Zukunft bringt

Seine berufliche Zukunft ist aktuell noch offen, da seine Stelle als Innenstadtmanager bis Ende 2020 befristet sei. Allerdings: Die Möglichkeit einer Verlängerung des Projektes bestehe. „Und wer weiß, sollte es in der Stadtverwaltung irgendwann nicht mehr weitergehen, klappt es ja vielleicht doch mit der klassischen Controller-Stelle“, sagt Ahlheim. Es wäre nicht abwegig. Die Grundlage dafür legte er an der TU Chemnitz.

(Autorin: Julia Henkel)

Matthias Fejes
05.04.2019

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