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Ausgezeichnete Forschung über Landesgrenzen hinweg

TU-Wissenschaftlerin Dr. Anne-Coralie Bonnaire erhielt am 25. Januar 2018 für ihre binationale Dissertation den Ehrenpreis der Deutsch-Französischen Hochschule in Paris

Internationale Auszeichnung für Chemnitzer Forscherin: Am 25. Januar 2018 wurde Dr. Anne-Coralie Bonnaire, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Akademische Integration“ der Juniorprofessur Interkulturelle Kompetenz (Jun.-Prof. Dr. Gala Rebane), für ihre vergleichende Promotionsarbeit mit dem Ehrenpreis für Exzellenz der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde von der Robert-Bosch-Stiftung gestiftet und in der Residenz des deutschen Botschafters in Paris übergeben. Insgesamt wurden zehn Exzellenzpreise, dotiert mit jeweils 1.500 Euro, drei Dissertationspreise, dotiert mit 4.500 Euro, sowie ein mit 500 Euro dotierter „Ehrenpreis der Jury“ vergeben. Die Preise werden von Wirtschaftsakteuren aus unterschiedlichen Branchen finanziert.

In ihrer Forschungsarbeit mit dem Titel „L’image de l’Europe dans les télévisions régionales“ beschäftigt sich die ausgewiesene Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin mit dem EU-Bild in den regionalen Fernsehnachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Deutschland sowie des französischen Senders France 3 Nord-Pas-de-Calais und France 3 Picardie. „Ich habe während meiner gesamten akademischen Laufbahn stehts über europäische Ländergrenzen hinweg studiert, ich sehe mich selbst auch eher als Europäerin. Daher lag es nahe, meine Dissertation sowie das Forschungsthema binational auszurichten“, erklärt Bonnaire ihre Motivation.

Das Besondere: Die TU-Mitarbeiterin schrieb ihre Promotion als deutsch-französische Dissertation, eine so genannte „Cotutelle“. Betreut wurde Bonnaire von dem Leipziger Medienwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz und von Gilles Rouet von der Université Paris Descartes/Versailles-Saint-Quentin-en-Yvelines. „Für mich ist der Ehrenpreis Anerkennung und Bestätigung über die geleistete Arbeit. Ich hoffe, meine Arbeit und die Auszeichnung ermutigen viele weitere Nachwuchswissenschaftler, es mir gleich zu tun“, sagt die Chemnitzer Medienwissenschaftlerin.

Binationale Promotionen in Frankreich gängiger als in Deutschland

Während Dissertationen, die von zwei Hochschulen in zwei Ländern gemeinsam betreut werden, an deutschen Universitäten bisher eher selten zu finden sind, ist die „Cotutelle“ in der akademischen Landschaft in Frankreich gängige und geschätzte Praxis. Auch wenn, z. B. durch geltende unterschiedliche Promotionsordnungen in beiden Ländern, gewisse bürokratische Hürden zu überwinden seien, betont Bonnaire die Vorzüge von Forschungsarbeiten über Grenzen hinweg: „Durch die Cotutelle lernt man nicht nur, beide Sprachen auf sehr hohem Niveau zu nutzen, sondern auch verschiedene wissenschaftliche Traditionen und akademische Kulturen kennen. Außerdem, mit interkultureller Kompetenz zu forschen. Die Frage des Vergleichs bleibt dementsprechend nicht nur auf der Ebene der zu vergleichenden Inhalte, sondern geht weit darüber hinaus und tief in die Methoden der Forschung hinein. Wissenschaft und Forschung leben von Interdisziplinarität und Austausch durch mehr Perspektive und Reflektion.“

Hintergrund: ESF-Projekt „Akademische Integration“

Seit Mai 2016 ist Dr. Anne-Coralie Bonnaire als wissenschaftliche Mitarbeiterin im vom Europäischen Sozialfond (ESF) finanzierten Projekt „Vorhaben zur Förderung der wissenschaftlichen Integration internationaler Studierender / Erhöhung der Attraktivität des Wissenschaftsstandortes TU Chemnitz“ tätig. Das Projekt, das die Juniorprofessur Interkulturelle Kompetenz wissenschaftlich leitet, zielt darauf ab, der steigenden Zahl internationaler Studierender an der TU Chemnitz eine tragfähige Vernetzung und ein breites Angebot an studienbegleitenden Formaten zu bieten.

Bonnaire und ihre Kollegen arbeiten daran, den Studienerfolg nachhaltig zu sichern, die Attraktivität des Wissensstandortes zu erhöhen und das akademische Leben an der Universität zu bereichern. So sollen bestehende Barrieren, etwa durch unterschiedliche Sprach- sowie Organisations- und Wissenschaftskulturen, anhand von interkulturellen Workshops für Studierende und Lehrende abgebaut werden. „Ich trage die Herausforderungen und Fragen eines internationalen Studierenden seit jeher in mir, deshalb ist das Projekt eine Herzensangelegenheit“, betont Bonnaire. Der ihr nun überreichte Promotionspreis ist dafür Ausdruck und Anerkennung zugleich.

(Autor: Lars Meese)

Matthias Fejes
29.01.2018

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