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Innovationen für die Großbank: Zwischen Venture Capital und Smart Data

Absolvent Helge Michael gestaltet beim Main Incubator in Frankfurt/Main die Zukunft der Bankenbranche aktiv mit - Seine Einblicke teilt er am 13. November 2017 im Rahmen einer SAXEED-Veranstaltung

Beim Networking im Frankfurter TechQuartier, dem Hub für junge Finanztechnologieunternehmen des Landes Hessen, hat Helge Michael am Vorabend zehn neue Start-ups kennengelernt. Am nächsten Morgen werden die neuen Kontakte sortiert:„Das Geschäftsmodell konnte mich nicht überzeugen, da arbeiten wir selber schon dran, da müssen wir investieren“, sagt der Chemnitzer TU-Absolvent. Nach sieben Jahren Corporate Development in der Commerzbank und zwei Jahren im Main Incubator hat er ein sicheres Gespür dafür, welche Ideen für den Commerzbank-Konzern interessant sind. Seine Aufgabe ist es, am Banking der Zukunft zu arbeiten. Das Credo lautet: Trends erkennen, in vielversprechende Fintech-Start-ups investieren und eigene Projekte gestalten. „Vor zwei Jahren habe ich den Anzug gegen einen Hoody getauscht und ich habe es bisher nie bereut“, sagt Michael und fügt hinzu: „Die Aufgabe ist extrem abwechslungsreich, die Arbeitsatmosphäre ungezwungen und die Kollegen sind Freunde. Mein Job macht mir jeden Tag aufs Neue Spaß.“ Keine andere Branche verändere sich derzeit so schnell wie die Finanzbranche.„Sei es Big Data, künstliche Intelligenz oder Blockchain - neue technologische Entwicklungen werden das Geschäftsmodell von Banken nachhaltig verändern", meint der 37-Jährige.

Der Main Incubator, in dem Helge Michael heute arbeitet, ist eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank und hat den Auftrag, sich mit der Entwicklung von Lösungen für das Banking der Zukunft zu beschäftigen. Die Themenschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Blockchain, Smart Data und künstlicher Intelligenz. An vielversprechenden Fintechs, also jungen innovativen Finanztechnologie-Unternehmen, beteiligt sich der Main Incubator mit Risikokapital.

Von Chemnitz über Hongkong nach Frankfurt/Main

Nach einer Lehre zum Bankkaufmann entschied sich Helge Michael 2001 für ein Studium zum Diplomkaufmann an der Technischen Universität Chemnitz. Mit den Schwerpunkten Finanzen und Banken sowie Steuern und Wirtschaftsprüfung konnte er auf seinem Ausbildungswissen aufbauen. Schon während des Studiums arbeitete er als Werkstudent bei der Commerzbank. Ein Praktikum für die Bank führte ihn für vier Monate nach Hongkong. Nach dem Studium stieg er 2006 als Projektmanager bei der Commerzbank in Frankfurt/Main ein, wo er unter anderem an der Umsetzung regulatorischer Großprojekte beteiligt war. Es folgte eine Weiterbildung zum Certified International Investment Analyst und später setzte sich der Wunsch fest, ins Investmentbanking zu wechseln. So stieg er in den Bereich Merger & Akquisition ein, wo er sieben Jahre als Projektleiter für den Kauf und Verkauf anderer Banken für die Commerzbank zuständig war und u. a. auch bei der Erfüllung der Commerzbank EU-Auflagen mitgewirkt hat. „Gerade bei der Bewertung von Unternehmen im Rahmen von Due Dilligence-Prozessen hat die Ausbildung an der TU Chemnitz und die Vertiefung Investmentbanking sehr geholfen“, sagt er. Seit zwei Jahren ist er nun im Main Incubator tätig. Dort liegt sein Hauptaugenmerk auf digitalen Finanzierungsplattformen und Blockchain.

Nützliches Rüstzeug für die Banker von morgen

Dass sich die Bankenbranche in den kommenden Jahren fundamentalen Änderungen gegenübersieht, macht er unter anderem an den großen Veränderungen gerade im Bereich der Blockchain Technologie und der zunehmenden Verbreitung künstlicher Intelligenz fest. Auch vor diesem Hintergrund empfiehlt er Studierenden, die Finanzen und Banken studieren oder später in einer Bank arbeiten möchten, auch Wirtschaftsinformatik-Vorlesungen zu besuchen. „Ebenfalls bietet ein solides Grundwissen im Bereich Entrepreneurship, wie es die Juniorprofessur Entrepreneurship, Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz, an der TU Chemnitz anbietet, deutliche Vorteile“, schätzt Michael ein. So seien Studierende gut gewappnet, auch in einer Großbank unternehmerisches Denken in den Vordergrund zu stellen.

Veranstaltungstipp: Wer weitere Einblicke in die Veränderungen der Bankenbranche erhalten möchte, kann Helge Michael am 13. November 2017 ab 18 Uhr im Raum N113 des Hörsaalgebäudes, Reichenhainer Straße 90, bei seinem Vortrag im Rahmen der SAXEED-Veranstaltung „Mit der Blockchain zum Start-up“ kennenlernen. Hier wird er erläutern, wie Großbanken Innovationen fördern und welche Potenziale die Blockchain-Technologie eröffnet. Informationen dazu und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf https://www.saxeed.net/termin/gruenderwoche.

(Autor: Joseph Heß)

Mario Steinebach
02.11.2017

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