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Preisverleihung "Schicke Ideen 2013/14"

Mit Innovation punkten: Sieger des SAXEED-Ideenwettbewerbs wurden an der Technischen Universität Chemnitz gekürt

  • Gewinner der Studentenkategorie: Andriy Shenshyn (l.), Student der Elektrotechnik an der TU Chemnitz, überzeugte nicht nur Tino Krauß, den Vertreter der Volksbank Chemnitz eG, von seiner Geschäftsidee "Retro-Synthesizer". Foto: Afrodyta Szul
  • Als Sieger des SAXEED-Ideenwettbewerbs in der Kategorie "Wissenschaft" wurde die Idee "Corant - Messen im Extrem" ausgezeichnet. Das entwickelte Messsystem ermöglicht es, Temperaturen im Bereich von 1.200 bis 1.800 Grad Celsius erstmals kontinuierlich und präzise zu messen. Foto: Dominik Hisslinger
  • Lars Fassmann (r.) bei der Übergabe des chemmedia-Sonderpreises an das Team "LightLiving", das sich über ein mietfreies Start-Up-Büro freut. Foto: Dominik Hisslinger
  • Preisträger, Live-Jury und Laudatoren nach einem spannenden Abend. Foto: Dominik Hisslinger
  • Auch alle anwesenden Gäste im Publikum durften über Sieger und Platzierte mit abstimmen. Foto: Dominik Hisslinger

Bereits zum neunten Mal wurden an den vier südwestsächsischen Hochschulen herausragende Ideen aus dem Hochschulumfeld gesucht und nun auch gefunden. Als Sieger des SAXEED-Ideenwettbewerbs in der Kategorie "Wissenschaft" wurde die Idee "Corant - Messen im Extrem" ausgezeichnet. Das entwickelte Messsystem ermöglicht es, Temperaturen im Bereich von 1.200 bis 1.800 Grad Celsius erstmals kontinuierlich und präzise zu messen. Es handelt sich dabei um einen komplett neuen Ansatz, der vor allem in Stahlschmelzen, Feingießereien sowie in der Zement- und Glasproduktion zum Einsatz kommen kann und wesentlich präzisere Messungen verspricht, als derzeit genutzte Verfahren. Das Team besteht aus Dr. Daniel Lehmann, Mario Körösi, Dr. Steve Pittner und Dr. Michael Fronk - alle tätig im Rahmen einer Förderung zur Unternehmensausgründung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie als Kooperationsprojekt der Professuren für Halbleiterphysik sowie Marketing und Handelsbetriebslehre an der TU Chemnitz. Bereits Ende 2012 formierte sich das Team und reichte mit Unterstützung von SAXEED eine Bewerbung für den EXIST-Forschungstransfer ein. Im April 2013 kam die Nachricht über eine positive Finanzierungsentscheidung - die Patentanmeldung für das Corant-Messsystem ist seit dieser Woche abgeschlossen. Im Rahmen der Preisverleihung dankten die Gewinner den SAXEED-Gründerbetreuern für die Unterstützung, insbesondere auch bei der Beantragung des EXIST-Forschungstransfers, der die Ausgründung des Projekts laut Mario Körösi überhaupt erst ermöglicht.

Den 1. Preis in der Kategorie "Studenten" gewann Andriy Shenshyn aus Chemnitz. Er überzeugte Publikum und Jury mit seiner Idee, Retro-Synthesizer zu reparieren und restaurieren. Über den 1. Platz freut er sich besonders: "Ich bin sehr aufgeregt. Das ist schon krass!". Schon früh hat er sich für Technik interessiert. In der Schule kam er dann durch die Schulband das erste Mal mit elektronischen Musikinstrumenten in Kontakt. Er war fasziniert vom Klang, beschäftigte sich viel damit und erweiterte sein Wissen stetig. Auch sein Studium der Elektrotechnik an der TU Chemnitz hilft ihm bei Entwicklung und Reparatur der Synthesizer. Einige Kunden hat er bereits - diese sind sehr zufrieden und wissen ihre bis zu 30.000 Euro teuren "Schätze" bei ihm in guten Händen. Was er betont: "Ich komme ursprünglich aus der Ukraine. Die Unterstützung für Studierende und Gründungsinteressierte ist dort im Vergleich zu Deutschland nicht sehr ausgeprägt. Ich finde es gut, dass Organisationen wie SAXEED angehende Unternehmer mit zahlreichen Seminaren und Qualifikationsveranstaltungen unterstützen. Man erhält so viele wertvolle Informationen und kann sich ein Netzwerk aufbauen. Und das alles kostenlos!". Gestiftet wurde der Preis von der Volksbank Chemnitz eG.

Darüber hinaus vergab das Chemnitzer Unternehmen chemmedia AG im Rahmen des Wettbewerbs erneut einen Sonderpreis, dieses Jahr in Form eines mietfreien Start-Up-Büros für ein Jahr im Co-Working-Space in der ehemaligen Sparkasse, Zietenstraße 2a. Freuen kann sich darüber ein Team von Wissenschaftlern der Westsächsischen Hochschule Zwickau. In ihrem Projekt "LightLiving" beschäftigen sie sich mit dem Design von Möbeln. "Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, ihre Möbel individuell zu gestalten. Dabei können Form, Farbe, Beleuchtungskonzepte oder auch Akustikelemente frei miteinander kombiniert werden. Insbesondere werden auch Faserverbund-Recyclingmaterialien zur Herstellung der Möbel verwendet, um so nachhaltige Lösungen zu bieten", erklärt Teammitglied Benjamin Lempe.

Der 2. Platz in der Kategorie "Studenten" und 500 Euro Preisgeld gingen an Paul Petring und Frieder Schlesier von der TU Bergakademie Freiberg. Beide studieren Angewandte Informatik im fünften Semester und konnten mit ihrer Idee "OpenDriversLog" überzeugen. Dabei handelt es sich um ein elektronisches Fahrtenbuch, welches auf offener Hard- und Software beruht und eine einfache und benutzerfreundliche Handhabung auf Basis aktueller Techniken gewährleistet. Mit dieser Idee haben sie bereits beim SAXEED-Mini-Ideenwettbewerb in Freiberg teilgenommen und diesen auch gewonnen. Ein Businessplan ist erstellt, auch ein Prototyp existiert - man darf also gespannt sein, wie es weitergeht.

Den 3. Platz erhielt das Projekt "Stoyan Motorsports" um Ricardo Trân und Sebastian Scholz. Grundlage für die Idee ist ein Projekt, das bereits seit acht Jahren an der TU Freiberg existiert. Über 50 Studenten verschiedener Fachrichtungen haben sich zusammengeschlossen und einen einsitzigen Elektrorennwagen entwickelt, mit dem sie bereits an Wettbewerben teilnehmen. Die neue Idee: ein Rennwagen, der nach dem Baukastenprinzip selbst zusammen gebaut werden kann. "Wir wollen unseren Kunden damit eine ganz andere Beziehung zum Auto ermöglichen", so Ricardo Trân. Das Team kann sich über 300 Euro Preisgeld freuen.

"Li-Select" heißt die Idee, die es auf Platz 2 im wissenschaftlichen Bereich geschafft hat. Das Team rund um Dr. Hans-Georg Jäckel an der TU Freiberg sucht dabei nach einer Methode, um das große Gefahrenpotenzial, das von Lithium-Ionen-Akkus mit unterschiedlichen Restladungen ausgeht, zu reduzieren. Potenziell gefährliche Akkus können durch das neue Verfahren aussortiert werden. "Mit der zunehmenden Anzahl von Elektro-Automobilen wird die Nachfrage nach solch einer Lösung in den nächsten Jahren steigen", ist sich Dr. Jäckel sicher. Bei einigen Automobilherstellern stößt das Projekt jetzt bereits auf eine positive Resonanz.

Platz 3 in der Kategorie "Wissenschaft" erreichten Konstantin Kraushaar und Marcus Herbig. Beide sind am Institut für Anorganische Chemie an der TU Freiberg tätig und haben sich Gedanken über eine App speziell für Allergiker gemacht. Bis jetzt handelt es sich dabei zunächst um eine Idee, die jedoch mit dem positiven Feedback im Rahmen des SAXEED-Ideenwettbewerbs durchaus weiter entwickelt werden könnte.

Auch die Organisatoren der Veranstaltung sind sehr zufrieden: "Durch den Wettbewerb möchten wir die Möglichkeit einer Existenzgründung an den beteiligten Hochschulen in den Fokus rücken. Daher freuen wir uns über das große Interesse, welches sich auch dieses Jahr wieder mit 60 Einreichungen zeigt. Zudem war die Preisverleihung mit über 130 Gästen sehr gut besucht", so Dr. Marc Banaszak, Projektgeschäftsführer des Gründernetzwerks SAXEED. "Es ist schön zu sehen, mit wie viel Motivation und Kreativität die Teams, aber auch Einzelkämpfer an ihren Geschäftsideen gearbeitet haben. Wenn die Teilnehmer es nun schaffen, ihre Begeisterung auch mit in die Unternehmensgründung hinein zu bringen, werden wir den Einen oder Anderen zum nächsten Ideenwettbewerb 2014 nicht mehr als Wettbewerber, sondern als Unternehmer begrüßen dürfen", ist sich Banaszak sicher.

Im kommenden Sommersemester 2014 wird es an allen vier SAXEED-Standorten wieder einen Mini-Ideenwettbewerb geben, der zur Vorbereitung auf den gemeinsamen "Schicke-Ideen"-Wettbewerb im nächsten Wintersemester 2014/15 dienen soll.

Hintergrund zum Wettbewerb

Das Gründernetzwerk SAXEED der südwestsächsischen Hochschulen macht es sich mit dem Wettbewerb "Schicke Ideen" zur Aufgabe, unter allen Einsendungen die innovativste Geschäftsidee zu finden. Zur Teilnahme aufgerufen waren alle Studenten, Mitarbeiter und Professoren der vier SAXEED-Standorte: TU Chemnitz, TU Bergakademie Freiberg, Hochschule Mittweida sowie Westsächsische Hochschule Zwickau. Ganz egal, ob verrückt, gewagt oder völlig normal - in einem zwei- bis fünfseitigen überzeugenden Konzept sollte die Idee dargestellt werden. Nicht auf einen detaillierten Businessplan, sondern vielmehr auf eine kurze Beschreibung des zu erwartenden Kundennutzens, der Marktsituation, des geschätzten Marktpotenzials sowie den ersten Vorstellungen zur Umsetzung kam es dabei an.

Insgesamt wurden in diesem Wettbewerbsjahr 60 innovative und kreative Bewerbungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie Software und IT, Energie, Transport, Ernährung, Bildung und Medien eingereicht. Über 30 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft/Banken und Existenzgründerförderung bewerteten die Ideen in den letzten Wochen. Dabei kristallisierten sich acht Finalisten aus den Jurybewertungen heraus. Diese präsentierten im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 28. Januar 2014 in der Mensa auf dem Campus der Technischen Universität Chemnitz ihre Geschäftsidee in einem dreiminütigen Elevator Pitch ("Aufzugspräsentation"). Sowohl das Publikum als auch eine Live-Jury bestehend aus sieben Experten entschieden auf Basis der Kurzpräsentationen über Sieger und Platzierte. Die beiden Sieger aus den Kategorien "Wissenschaft" und "Studenten" konnten sich jeweils über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen. Im Anschluss an die Preisverleihung gab es für alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit anderen Teams, potenziellen Geldgebern und Unterstützern auszutauschen.

Weitere Informationen erteilt Susanne Schübel, Telefon 0371 531-37689, E-Mail susanne.schuebel@saxeed.net

(Autorin: Jana Mitschke)

Katharina Thehos
30.01.2014

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