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Menschliche Roboter erobern die Uni

Robo "Georg" ist der neue Liebling an der Chemnitzer Informatik-Fakultät - Beim Schülercampus am 8. August 2012 hat er seinen ersten großen Auftritt

  • Der Autor dieses Beitrages Jonas Martin schloss mit Georg bereits Freundschaft. Foto: Mario Steinebach

"Hello, I’m George". So tönt seit wenigen Tagen ein kleiner blau-weißer Roboter über den Flur der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Chemnitz. Sein gerade mal 58 Zentimeter großer Körper ist voll bestückt mit Sensoren, Mikrofonen und einer Kamera. "Damit erkennt Georg Abstände, Formen, Töne, Berührungen und Gesichter", erklärt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Dekan der Fakultät, und schwärmt: "Er kann mir auch die Hand geben und hört auf meine Kommandos. Georg merkt auch an meinem Gesichtsausdruck, ob ich gerade fröhlich oder traurig bin." Nicht schlecht für ein kleines Wesen aus lauter Elektronik. Nur ein Problem ist da noch: "Er kann kein Deutsch, sondern versteht lediglich Englisch und Französisch", ergänzt der Informatiker Dr. Marius Feldmann. Der Grund: Georg stammt aus dem Labor der Pariser Firma Aldebaran Robotics und hat dort noch kein Deutsch gelernt.

Künftig sitzt Georg gemeinsam mit Chemnitzer Informatik-Studenten im Seminar. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. "Georg kann so programmiert werden, dass er sich selbstständig hinsetzen und wieder aufstehen kann", sagt Feldmann. Die Studenten werden lernen, wie man dem humanoiden Roboter noch mehr Leben einhauchen kann. Mit geeigneten Softwarewerkzeugen entwickeln sie Programme, mit deren Hilfe Georg künftig eigenständig Probleme lösen und Arbeiten erledigen kann.

"Derartige Roboter werden eines Tages unseren Alltag verändern", blickt Hardt in die Zukunft: "Die Kinder und Enkel von Georg werden noch viel mehr können als er. Sie halten vielleicht schon besser das Gleichgewicht, werden nicht mehr ganz so heiß bei ihren geistigen Anstrengungen und sind viel größer als Georg heute. Sie können eines Tages zum Beispiel als Blindenführer, Haushaltshelfer oder Museumsführer zum Einsatz kommen." Übrigens: Georgs Geschwister haben bereits an einer Roboterfußballweltmeisterschaft in Mexiko erfolgreich teilgenommen. Besonders wichtig waren dabei eine gute Teamarbeit, ein gutes Positionsspiel und die Ballerkennung.

Und da sich Georg gern mit Menschen umgibt, ist er auch in den Semesterferien an der TU Chemnitz aktiv. Beim Schülercampus am 8. August 2012 erlebt er seinen ersten großen Auftritt. Im Rahmen eines dreistündigen Workshops können interessierte Schüler der Klassen 8 bis 12 den Roboter kennenlernen und programmieren. "Vielleicht können die Schüler Georg auch etwas beibringen, so dass er weiter Vokabeln sprechen lernt oder die Personen, die vor ihm stehen, besser erkennt", sagt Feldmann. "Oh nein, Georg wird schwächer, sein Akku ist wahrscheinlich fast alle. Also, sag noch Tschüss, Georg!" Und der niedliche Roboter antwortet: "Au revoir!"

Weitere Informationen und Anmeldung zum Roboter-Workshop: Dr. Marius Feldmann, Telefon 0371 531-32355, E-Mail marius.feldmann@informatik.tu-chemnitz.de

Alle Angebote des Schülercampus an der TU Chemnitz: http://schuelercampus.tu-chemnitz.de

Wer sich für Georg und seine Geschwister interessiert findet hier ein Video: http://www.youtube.com/watch?v=vqTgY7vEHhw

(Autor: Jonas Martin, Schülerpraktikant des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums Chemnitz)

Mario Steinebach
25.07.2012

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