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Gelbes Minimobil erobert Industriemuseum

Professur Technische Informatik stellt Forschungsauto "Yellow Car" im Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz aus und blickt so in die Zukunft der Fahrzeugkommunikation

  • Forschend lernen: Martin Malchow (l.), der an der TU Chemnitz Automotive Software Engineering studiert, und Felix Hänchen, der im Studiengang Angewandte Informatik eingeschrieben ist, gehören zum Forschungsteam, das sich mit der Car-to-Car-Kommunikation beschäftigt. Dabei nutzen sie die "Yellow Cars" für Tests im Labor der Professur Technische Informatik. Foto: Mario Steinebach

Neben Superrechnern und weiteren Meilensteinen der Chemnitzer Rechen- und Computertechnik hält auch das gelbe Miniaturauto "Yellow Car" im Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz Einzug. Dieses Forschungsmobil der Professur Technische Informatik der Technischen Universität Chemnitz ist vom 16. Juni bis 9. September 2012 in der Sonderausstellung "Mit Chemnitz ist zu rechnen" zu sehen.

"Dieses kleine Auto sieht zwar so aus wie ein Spielzeugauto, es ist jedoch nicht für Kinderhände gedacht", sagt Norbert Englisch, Mitarbeiter der Professur, und erläutert dafür den Grund: "Das Yellow Car wird in der Lehre für den Studiengang `Automotive Software Engineering´ eingesetzt und wurde konform zu aktuellen Standards für Systemarchitektur im Automobilbereich entwickelt. Es kann durch einen Laptop oder ein Handy über eine sogenannte WLAN-Schnittstelle ferngesteuert werden. Die Studierenden erproben an diesem selbständig fahrenden Auto Software, die auch im realen Straßenverkehr der Steuerung von Fahrzeugen dient." So könne das Modell, welches maximal drei Kilometer pro Stunde fährt, mittels Ultraschall-Sensoren sogar Hindernisse erkennen und diese umfahren. "In der Praxis wird eine solche Software auch als Einparkhilfe genutzt", sagt Englisch. Durch ein integriertes Netbook mit einer speziell entwickelten Software ist es außerdem möglich, die von den Sensoren des Autos erfassten Daten, wie Licht, Temperatur und Geschwindigkeit, auf verschiedenen Endgeräten abzurufen.

Derzeit wird an der Professur Technische Informatik neben der Sensordatenfusion und der Hinderniserkennung in Echtzeit erprobt, ob das Auto auch mit anderen Fahrzeugen kommunizieren kann. Diese sogenannte Car-to-Car-Kommunikation sei aber noch Zukunftsmusik, wie Englisch betont. So gilt es noch, jede Menge Herausforderungen in den Bereichen Hardware und Software zu lösen. Deshalb geben die Wissenschaftler auch nur ein "Yellow Car" aus ihrem Forschungsfuhrpark leihweise ins Museum.

Stichwort: Sonderausstellung "Mit Chemnitz ist zu rechnen"

Die Sonderausstellung im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz zeigt vom 16. Juni bis 9. September 2012 die Entwicklung von der Rechenmaschine zum Supercomputer. Dabei wird der besondere Fokus auf die hundertjährige Geschichte der Rechen- und Computertechnik in Chemnitz gerichtet. Das Industriemuseum erzählt diese Geschichte anhand zahlreicher mechanischer und elektronischer Rechenmaschinen, die in der Stadt entstanden sind. Eine Großrechenanlage ESER EC 1057 aus den 1980er-Jahren, von ehemaligen Konstrukteuren wieder zum Leben erweckt, bildet das Herzstück. Kein Museum verfügt mehr über eine derartige komplette Anlage. Die Besucher können in lange ausgedienten Lochkarten ihren Namen einstanzen und entdecken auch Kunstwerke wie den großen Wandteppich aus der Robotron-Zentrale, der Jahrzehnte als verschollen galt. Aber auch die Gegenwart wird thematisiert, denn zahlreiche kleine und mittlere Firmen schreiben die Erfolgsgeschichte fort. Chemnitz entwickelt und liefert Software und Superrechner für die Industrie und für die Forschung. Beispiele aus der Praxis - wie Simulationen für den Fahrzeugbau oder kommunizierende Automobile oder Steuerungen für Maschinen werden präsentiert und vorgeführt. Und auch die facettenreichen Verbindungen zur Technischen Universität Chemnitz und ihren Vorläufereinrichtungen werden sichtbar.

Weitere Informationen erteilt Norbert Englisch, Telefon 0371 531-38136, E-Mail norbert.englisch@informatik.tu-chemnitz.de. Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden sich hier: http://www.saechsisches-industriemuseum.de

Mario Steinebach
14.06.2012

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