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Wissenschaftliche Inspiration aus dem Alltag

Beim Sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht" treten vier Schüler des Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasiums an - Zwei der Projekte werden von der Technischen Universität betreut

  • Lukas Rabenhold (r.) vom Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasium bereitet an der Technischen Universität Chemnitz im Labor der Professur Sportgerätetechnik gemeinsam mit Techniker Steffen Müller den Test eines neuartigen Rollsportgerätes vor. Der 17-jährige Schüler, der selbst leidenschaftlicher Skilangläufer ist, entwickelte es für nordisch orientierte Wintersportler. Foto: Wolfgang Thieme
  • Tom Hähnel schaffte mit seiner BeLL-Arbeit zum Thema "Elektronische Einkaufshilfe zur Erkennung von allergenen Stoffen in Lebensmitteln" den Sprung zum Landeswettbewerb von "Jugend forscht". Jetzt möchte er seine Lösung weiter miniaturisieren. Foto: Mario Steinebach

Der Sächsische Landeswettbewerb "Jugend forscht" findet vom 22. bis 24. März 2012 unter dem Motto "Uns gefällt, was Du im Kopf hast" im BMW Werk Leipzig statt. Bei der Veranstaltung präsentieren 29 Schüler insgesamt 24 wissenschaftliche Arbeiten in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo-/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik, um den Einzug in das Bundesfinale in Erfurt zu schaffen. Unter den teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlern sind auch vier Schüler des Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasiums, die ihre Einzelarbeiten im Rahmen der Besonderen Lernleistungen (BeLL) angefertigt haben. Die Projekte von Lukas Rabenhold und Tom Hähnel wurden von Mitarbeitern der Technischen Universität Chemnitz betreut.

Lukas Rabenhold hat mit Unterstützung von Prof. Dr. Stephan Odenwald, Leiter der Professur Sportgerätetechnik an der TU Chemnitz, ein leichtes, geländetaugliches Rollsportgerät für das Sommertraining nordisch orientierter Wintersportler entwickelt. "Ziel meiner Arbeit war es, einen Fragebogen zu Vor- und Nachteilen der bisherigen Rollsportgeräte zu erstellen und aus jedem Sportgerät das Beste für Langläufer in meiner Entwicklung zu vereinen", erklärt Rabenhold, selbst leidenschaftlicher Skilangläufer, sein Vorgehen. Nach Auswertung der Fragebögen fertigte der Schüler einen Prototyp an. Dessen geländetauglichen Räder und eine Felgenbremse, die von einem Skistock aus betätigt wird, sollen helfen, Stürze zu vermeiden. Rabenhold wird beim Sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht 2012" im Fachgebiet Technik antreten. Er hatte in dieser Kategorie in der südwestsächsischen Regionalrunde gewonnen und sich für den Landesentscheid qualifiziert.

Diesen ersten Platz teilte sich Lukas Rabenhold mit Tom Hähnel, der eine Arbeit zum Thema "Elektronische Einkaufshilfe zur Erkennung von allergenen Stoffen in Lebensmitteln" verfasste und nun ebenfalls beim Landeswettbewerb antritt. Der Schüler wurde bei seinem Projekt von Niko Sünderhauf, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Prozessautomatisierung an der TU, betreut. Auf sein Thema kam der Gymnasiast durch die Gluten-Unverträglichkeit und die damit verbundene Stoffwechselkrankheit Zöliakie seines Bruders. "Durch die starken allergischen Reaktionen der Betroffenen, die bereits bei kleinsten Glutenspuren im Essen ausgelöst werden können, ist es wichtig, nur garantiert glutenfreie Lebensmittel zu kaufen", erklärt Hähnel. Da jedoch nur auf wenigen Lebensmitteln die Glutenfreiheit aufgeführt ist, sei der Einkauf für die Allergiker sehr schwierig. Aus diesen Gründen entwickelte der Gymnasiast ein mobiles Gerät, das den Barcode eines Lebensmittels scannt und anschließend anzeigt, ob das Produkt glutenfrei oder glutenhaltig ist. Die Arbeit beinhaltete auch die Entwicklung eines Computerprogramms zur Erstellung einer Datenbank für das mobile Gerät. "In einer großen Tabelle werden alle glutenfreien Produkte mit ihren Namen und Barcodes eingetragen. Das Programm stellt außerdem sehr geringe Systemvoraussetzungen an den Computer und hat auch bei enorm großen Datenbanken nur sehr kurze Ladezeiten", so der Nachwuchswissenschaftler über die Vorteile des Geräts. Der nächste Schritt sei neben der Entwicklung eines kleineren, mobilen Geräts, die Suche nach einem Datenbankverwalter, wie beispielsweise die DZG (Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V.), die glutenfreie Lebensmittel bisher auf circa 700 Seiten auflistet. "Mit minimalen Anpassungen wäre mein Gerät auch für Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten gegenüber anderen Inhaltsstoffen anwendbar", so Hähnel.

Wie ihre 27 Mitstreiter werden Lukas Rabenhold und Tom Hähnel ihre Arbeiten beim Sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht 2012" vor einer fachkundigen Jury, bestehend aus 25 Mitgliedern, präsentieren. Zuvor haben die Teilnehmer die Möglichkeit bei einem ganztägigen Training durch Konsultations- und Trainingseinheiten letzte Tipps für eine bestmögliche Projektpräsentation zu erhalten. Am 24. März findet dann die Festveranstaltung und Preisverleihung im BMW Werk Leipzig statt.

Die 1965 vom damaligen stern-Chefredakteur Henri Nannen ins Leben gerufene Wettbewerbsplattform wird von der Stiftung Jugend forscht e.V. sowie von den Patenfirmen BMW Werk Leipzig, GLOBALFOUNDRIES Dresden und Siemens AG, Siemens Deutschland, Region Ost initiiert. Sie soll Jugendliche durch experimentierendes und forschendes Lernen für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik begeistern.

Homepage des Sächsischen Landeswettbewerbs "Jugend forscht 2012": http://jugend-forscht-sachsen.de/2012

(Autorin: Mary De Luca, Praktikantin in der Pressestelle)

Mario Steinebach
20.03.2012

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