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Mit dem Trabi von Chemnitz bis Tampere

TU-Student Rudolf Kebsch ist Praktikant im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz und hat eine besondere Aufgabe: Er chauffiert einen Trabi in die finnische Partnerstadt Tampere

  • Rudolf Kebsch und Anne Wolf drehen noch eine Proberunde - am Wochenende geht es dann im Museumsexponat auf große Reise nach Finnland. Foto: Andreas Seidel

700 Kilometer Straße und 800 Kilometer See liegen vor Rudolf Kebsch und Anne Wolf, die an der TU Chemnitz Europäische Geschichte bzw. Soziologie studieren. Dabei geht es nicht um eine Urlaubsreise im Wohnmobil, sondern um eine Dienstreise - im Trabi. Rudolf Kebsch ist derzeit Praktikant im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz. "Das Industriemuseum bildet regelmäßig Praktikanten von der TU Chemnitz aus", erzählt der Geschichtsstudent. Eine vergleichbare Aufgabe hatte aber wohl noch keiner. Kebsch wird am kommenden Wochenende einen Museumstrabanten, einen P 601 aus dem Jahr 1989, ins finnische Tampere bringen. Seit 50 Jahren sind Tampere und Chemnitz als Partnerstädte verbunden; im Jubiläumsjahr gibt es eine Ausstellung im Vapriikki-Museumszentrum in Tampere, die das Chemnitzer Industriemuseum ausrichtet.

Am 28. August geht die Reise los, die via Rostock gen Norden führt. Am 1. September eröffnet die Ausstellung, dann muss das Museumsstück am Ziel sein. Erwartet wird dieses auf dem Marktplatz von Tampere von einem echten Trabi-Fan: dem Oberbürgermeister Timo P. Nieminen, der auch für die Finanzierung des außergewöhnlichen Transfers gesorgt hat. Kebsch hofft auf einen reibungslosen Ablauf der Reise. "Ich war noch nie in Finnland. Da ist es schon etwas besonderes, das Land auf diesem Wege kennen zu lernen", sagt der 23-Jährige, der seit dem 4. Juli und noch bis zum 5. September Praktikant im Industriemuseum ist. Zuständig ist er hier für Zuarbeiten für Ausstellungen, wofür er unter anderem Exponattabellen vorbereitet, Beschreibungen der einzelnen Objekte auf Deutsch und Englisch anfertigt, Leihverträge erstellt und Fotos verwaltet. Außerdem übernimmt er Lektorenarbeiten und Aufgaben bei Restauration, Museumspädagogik und Inventarisierung.

"Das Trabi-Projekt kam kurzfristig zustande und da es in die letzten zwei Wochen meines Praktikums gefallen ist, ist es ein optimaler Abschluss für meine Arbeit", erzählt Kebsch, der seine Reisebegleitung frei wählen durfte: "Da habe ich mich natürlich für meine Freundin entschieden!" Nicht nur die Überführung des Exponates liegt in seinen Händen, sondern auch ein Großteil der Organisation. Unterstützt wurde er natürlich von den hauptamtlichen Museumsmitarbeitern, vor allem durch Achim Dresler, den Stellvertretenden Direktor des Industriemuseums und "Schirmherren" des Trabi-Projektes. "Vorbereitet habe ich mich auf das Projekt indem ich den Trabant auseinandergebaut und gewartet habe, um das Fahrzeug als solches kennen zu lernen", so Kebsch. Mit an Bord hat der Trabi bei seiner Reise nach Finnland übrigens auch Werbematerialien der TU Chemnitz.

Der Trabi bleibt vermutlich bis zum kommenden Sommer in Tampere. Wer ihn dann zurück nach Chemnitz holt, ist noch nicht klar - vielleicht ja wieder ein TU-Student, der im Industriemuseum Praxiserfahrungen sammelt?

Katharina Thehos
26.08.2011

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