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Für mehr Frauen in Technikberufen

Schnupperwoche an der TU Chemnitz gab Schülerinnen Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Studiengänge

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Auch an der Professur Arbeitswissenschaft waren die Schülerinnen zu Gast. Foto: Jens Mühlstedt

Zum dritten Mal hat die TU Chemnitz Anfang Juli 2010 sächsischen Gymnasiastinnen eine Berufsorientierungswoche geboten. Unter dem Titel "Naturwissenschaft und Technik lebensnah" konnten die Schülerinnen hinter die Kulissen blicken und so mehr Sicherheit in der Studien- und Berufswahl bekommen. Acht Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren aus dem südwestsächsischen Raum haben an der Schnupperwoche teilgenommen und so unter anderem Einblicke in die Experimentalphysik, die Mikrosystemtechnik, die Informatik und in die Arbeitswissenschaften gewonnen.

Neben den fachlichen Einsichten standen auch ein Besuch bei der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS, eine Campusführung sowie ein Besuch im Studentenwohnheim an. Begleitet wurden die Nachwuchsstudentinnen von Paten der TU Chemnitz. So konnten aufkommende Fragen zum Studium direkt und praxisnah beantwortet werden. Maschinenbaustudent Tobias Schneiderheinze betreute bereits zum zweiten Mal die Teilnehmerinnen als Pate: "Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung, den Mädels die technischen Studiengänge näher zu bringen und meine eigene Begeisterung auf sie zu übertragen. Mein Ziel war es immer, Vorurteile abzubauen. Man muss nicht den Mathe-Leistungskurs besucht haben, um Maschinenbau oder Informatik zu studieren", sagt der 25-Jährige.

Unter den Teilnehmerinnen war auch die 17-jährige Sophia Franz aus Stollberg. Die Elft-Klässlerin ist durch ihre Mutter zum Projekt gekommen. "Am Anfang war ich wenig begeistert darüber, dass mich meine Mutter hier angemeldet hat. Doch nun muss ich zugeben, dass es mir viel gebracht hat und ich nun mehr Mut habe, einen technischen Studiengang anzustreben", berichtet die Gymnasiastin. Beeindruckt von den vielen technischen Geräten der Physik und den perfekten Ausgangsmöglichkeiten in der Informatik war auch die 15-jährige Cindy Görner aus Drebach. Sie besuchte die TU bereits beim Girls´Tandem-Projekt und war damals so begeistert, dass sie sich jetzt in den Sommerferien gleich wieder angemeldet hat. Sie interessiert sich neben der Informatik auch für die Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik. Besonders eindrucksvoll war für sie der Besuch bei Surface. Hier experimentiert man an einem Tischcomputer. Dieser soll gänzlich ohne externe Tastatur und Maus auskommen. Die Schülerinnen konnten mit diesem Gerät digital puzzeln und Klavier spielen, was natürlich für viel Begeisterung sorgte.

Neben dem fachlichen Hintergrund lernten die Schülerinnen auch das Unileben kennen. Denn abgesehen vom Studium gibt es auch zahlreiche Freizeiteinrichtungen auf dem Campus - zum Beispiel das Uni-Radio UNiCC, die Sportmöglichkeiten oder die Studentenclubs. Von diesem vielfältigen Angebot waren die Gymnasiastinnen sehr beeindruckt, da sie dies in einer Technischen Universität nicht vermuteten.

Die 15-jährige Rebecca Dathe aus Mittweida hat sogar eine ganz persönliche Beziehung zur Chemnitzer Uni. Ihr Vater studierte hier bereits Elektrotechnik. Nun, nachdem sie einige Studienfächer kennen gelernt hat, überlegt sie, ob sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten und selbst einen technischen Beruf an der TU Chemnitz anstreben soll. Wie Rebecca Dathe hat sich auch die eine oder andere Teilnehmerin vor dem Besuch der Schnupperwoche nicht für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang interessiert. Nachdem sie aber einige Einblicke gewonnen haben, spielten immer mehr Schülerinnen mit dem Gedanken, doch einen männergeprägten Beruf zu ergreifen. Auch die 15-jährige Iris Meier aus Mittweida hat sich überzeugen lassen. Die Neuntklässlerin interessiert sich für Physik oder Maschinenbau. Außerdem ist sie ein großer Audi-Fan, so dass sie gern für dieses Unternehmen arbeiten möchte. Ein Bekannter von ihr hat selbst bereits in Chemnitz Maschinenbau studiert und arbeitet nun bei eben diesem Unternehmen.

(Autorin: Jana Tröger)

Katharina Thehos
13.07.2010

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