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Trotz Krise den Sprung in die Automobilindustrie geschafft

René Weber ist der erste Absolvent des Bachelorstudiengangs Automobilproduktion und arbeitet seit Anfang Oktober bei Bosch - nächstes Jahr beginnt er sein Masterstudium

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In einer einjährigen Unternehmensphase zwischen Bachelor- und Masterstudium durchläuft René Weber verschiedene Abteilungen beim Automobilzulieferer Bosch. Foto: privat

Im Wintersemester 2006/2007 wurde der Bachelorstudiengang Automobilproduktion an der TU Chemnitz neu eingeführt. Zu den ersten Studierenden, die sich für diesen Studiengang einschrieben, gehörte auch René Weber. "Ich wollte an der Fakultät für Maschinenbau studieren, da ich schon immer technisch interessiert war", sagt Weber, der über Freunde von dem neuen Studiengang erfuhr und eine Affinität für Autos hat. Zwar stammt er ursprünglich aus Görlitz, aber schon mit 14 Jahren kam er nach Chemnitz, um das Sportgymnasium der Stadt zu besuchen. Nach seinem Abitur war er anderthalb Jahre in einer Sportfördergruppe der Bundeswehr in Frankenberg, wo er für den Radsport trainierte. Jedoch merkte er schnell, dass dieser Sport nicht auf Dauer sein Lebensmittelpunkt sein sollte und entschloss sich, an der TU Chemnitz zu studieren.

An der Universität gefiel ihm vor allem, dass es immer einen Ansprechpartner gab. "Es war kein Problem, mit den Dozenten zu reden, man hat immer Hilfe bekommen", erklärt René Weber. Sein in der Studienordnung vorgeschriebenes Praktikum absolvierte er bei dem Unternehmen BEHR Industry in Reichenbach, das auf die Produktion von Kühl- und Klimatisierungssysteme von Fahrzeugen spezialisiert ist. Er verlängerte seine Praktikumszeit sogar von neun auf insgesamt 31 Wochen, "da man die wirkliche Praxis erst im Unternehmen lernt". So besuchte er vormittags seine Vorlesungen und Seminare an der Universität und war nachmittags für die Konstruktion und die Erstellung von Gütern mit verantwortlich. "Dass man schon früh in den Kontakt mit Unternehmen kommt, ist ein klarer Vorteil des Bachelor- und Mastersystems", meint René Weber.

Da er seinen Master auf jeden Fall machen möchte, hat er sich für das PreMaster-Programm bei dem Automobilzulieferer Bosch in Bamberg beworben. Von dieser Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, hat er von einem Mitarbeiter von Bosch erfahren, der auf einer Fachtagung in Ingolstadt einen Vortrag gehalten hat und mit dem er anschließend ins Gespräch gekommen ist. "Ich habe mich danach im Internet über das Programm informiert, mich beworben und bin froh, trotz Krise eine der vier PreMaster-Stellen bekommen zu haben", erzählt der Bachelorabsolvent. In dem von Bosch angebotenem Programm ist zunächst eine einjährige Unternehmensphase vorgesehen, bei der er verschiedene Bereiche wie Konstruktion, Qualitätssicherung und Vertrieb durchläuft. "Ich lerne dabei alle Prozesse, vom Entwurf bis zum Projektmanagement, kennen", sagt Weber. Anschließend kann er sein Masterstudium beginnen, das von Bosch mit einem Studienkredit finanziert wird. An welcher Universität er seinen Master macht, ist ihm hierbei freigestellt.

Die Unternehmensphase begann für René Weber am 1. Oktober 2009. Er wurde zuerst in das Unternehmen sowie seine Ankerabteilung, die Fertigungsplanung, eingeführt. Dabei lernte er auch seinen Mentor kennen, der ihn für die nächsten drei Jahre begleitet, und erhielt Informationen über den Betrieb sowie die Fertigung. "Ich habe mich sofort wohl gefühlt, da auch alles Organisatorische sehr professionell vorbereitet war und ich sehr freundlich empfangen wurde", schildert Weber seine ersten Eindrücke. Zudem bekam er seinen Qualifizierungsplan, der seine Aufgaben für die kommende Zeit enthält und auch Schulungen bei Bosch sowie regelmäßige Beurteilungen und Mentoring-Gespräche vorsieht. "Diese detaillierte Planung meiner Zukunft gibt mir auch die Sicherheit, bestmöglich auf meine Karriere nach dem PreMaster-Programm vorbereitet zu sein", sagt er.

Sein Masterstudium möchte er gern an der TU Chemnitz oder an der RWTH Aachen absolvieren. In Chemnitz würde ihn der deutsch-tschechische Masterstudiengang Produktionssysteme reizen. "Da ich an der Universität Tschechisch gelernt habe, erfülle ich die Voraussetzung für den Studiengang", sagt René Weber, "außerdem habe ich keinen Grund, aus Chemnitz wegzugehen. Ich habe meine Freunde hier und die Universität ist anerkannt. Es ist keine kleine, aber auch keine zu große Uni und der Dozent kennt einen noch beim Namen." In Bezug auf Praktika und Hausarbeiten ist er zwar an Bosch gebunden, da das Unternehmen sein Studium finanziert, als Nachteil sieht er das aber nicht. Seine Masterarbeit möchte er an einem Boschunternehmen in Osteuropa schreiben und auch ein längerer Auslandsaufenthalt ist für die Zukunft geplant. "Ich könnte mir gut vorstellen, später für zwei oder drei Jahre im Ausland zu arbeiten, vielleicht in Brasilien oder China", meint Weber über seine Zukunftspläne. Auf jeden Fall möchte er nach dem PreMaster-Programm in der Automobilindustrie bleiben. "Da hängt mein Herz dran", erklärt er. Zwar ist die Automobilindustrie aufgrund der Wirtschaftskrise zurzeit in einer schwierigen Situation, aber in drei Jahren ist die Ausgangslage hoffentlich eine andere.

(Autorin: Stefanie Michel)

Katharina Thehos
06.10.2009

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