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Mikrosysteme für den US-Automobilmarkt

Die Entwicklungsabteilung des größten amerikanischen Sensorherstellers Freescale Semiconductor Inc. strebt eine strategische Zusammenarbeit mit der Professur für Mikrosystem- und Gerätetechnik an der TU Chemnitz an

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Interessante Einblicke am Mikroskop: Dr. David Monk, Entwicklungsleiter Freescale Semiconductor Inc., informiert sich an der TU Chemnitz über die Forschungsergebnisse der Professur für Mikrosystem- und Gerätetechnik. Foto: Hendrik Specht

Freescale, die 2004 ausgegründete Halbleitersparte der Firma Motorola, zählt zu den erfolgreichsten Herstellern von Mikrosystemen für die Automobilindustrie. Der Jahresumsatz allein für Mikrosysteme betrug im letzten Jahr mehr als 200 Millionen US-Dollar, mit Steigerungsraten von jährlich mehr als 20 Prozent. Seit einigen Monaten gibt es intensive Gespräche über eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sensorentwicklung zwischen Prof. Dr. Jan Mehner, Inhaber der Professur für Mikrosystem- und Gerätetechnik an der TU Chemnitz, der deutschen Tochtergesellschaft von Freescale in München und Freescale Semiconductor Inc., Phoenix (Arizona). Freescale ist insbesondere an neuen Methoden und Werkzeugen interessiert, mit denen das Verhalten dieser komplizierten elektromechanischen Systeme im Miniformat am Computer vorausberechnet und optimiert werden kann.

"Die Ideen für diese neuen Ansätze zur Modellierung und Simulation heterogener Systeme wurden schon vor zehn Jahren, während meines Aufenthaltes am Massachusetts Institutes of Technology, entwickelt", berichtet Prof. Mehner und ergänzt: "Damals ergab sich für mich die einmalige Gelegenheit, in einem weltbekannten Team unter Leitung von Steven D. Senturia an der Entwicklung von CAD-Software mitzuwirken. Dieser einjährige Forschungsaufenthalt, noch während meiner Zeit als wissenschaftlicher Assistent an der TU, war eine erste Anerkennung der erfolgreichen Arbeit auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik hier in Chemnitz."

Die Methoden und Algorithmen dieser Entwurfstechniken wurden in den letzten Jahren von den Chemnitzer Wissenschaftlern so vervollkommnet, dass sie nicht mehr nur ein interessantes Forschungsthema sind, sondern tatsächlich für die Entwicklung von Mikrosystemen genutzt werden. "Zahlreiche Kooperationspartner sind von der Genauigkeit und Effizienz überzeugt. Besonders stolz sind wir, dass kommerzielle Softwareprogramme wie ANSYS und INTELLISUITE unsere Forschungsergebnisse nutzen", so Prof. Mehner.

Aufmerksam wurde Freescale durch den Verweis der Software-Manuals auf wissenschaftliche Veröffentlichungen aus Chemnitz. "Es war dann nur noch eine Frage der Zeit, dass wir uns auf konkrete Entwicklungsaufgaben verständigten." Vorbereitet wurden diese Gespräche durch die deutsche Tochtergesellschaft von Freescale in München. Kürzlich überzeugte sich der Entwicklungsleiter von Freescale Semiconductor Inc., Dr. David Monk, bei einem Besuch in Chemnitz persönlich von dem erreichten Stand und bestätigte die strategische Zusammenarbeit. Finanziert werden die Weiterentwicklung der Chemnitzer Entwurfsmethoden und die Anpassung an die speziellen Anforderungen des Fertigungsprozesses von Freescale durch die amerikanische Mutterfirma.

"Der Forschungsauftrag eignet sich hervorragend als Thema für die Promotion eines Absolventen unserer Studienrichtung", erklärt Prof. Mehner. "Die vereinbarten Drittmittel bilden dabei die finanzielle Basis. Vom Promovenden werden nicht nur ausgezeichnete fachliche Kompetenzen, sondern auch exzellente Englischkenntnisse erwartet. Erwünscht wird außerdem ein regelmäßiger Aufenthalt am Standort von Freescale in Arizona." Der Promovend kann sich auf eine anspruchsvolle Aufgabe hier in Chemnitz und die enge Zusammenarbeit mit einem der weltgrößten Hersteller von Mikrosystemen für die Automobilindustrie freuen.

Weitere Informationen: Professur für Mikrosystem- und Gerätetechnik, Prof. Dr. Jan Mehner, Telefon 0371-531-24430, E-Mail jan.mehner@etit.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
20.11.2007

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