Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen über Ländergrenzen hinweg
Von der TU Chemnitz koordiniertes CATALOOP-Netzwerk startet mit Einführungswoche in mehrjährige Kooperation von Forschungsgruppen aus ganz Europa
Vom 3. bis 7. November 2025 trafen sich an der Technischen Universität Chemnitz alle 13 Mitglieder des EU-geförderten Marie-Skłodowska-Curie-Doktorandennetzwerks „CATALOOP - Closing the loop in stereoselective catalysis with data-driven approaches“ gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern zu einer Kick-Off-Veranstaltung. „Im Mittelpunkt stand dabei die Kompetenzvermittlung zu modernen datengetriebenen Methoden für die Entwicklung neuer katalytischer Reaktionen“, berichtet Prof. Dr. Johannes Teichert, Inhaber der Professur Organische Chemie an der TU Chemnitz und Koordinator des CATALOOP-Netzwerks. Das Besondere an diesem Netzwerk sei, dass synthetische Chemikerinnen und Chemiker mit Computerchemikerinnen und -chemikern sowie Theoretikerinnen und Theoretikern aus renommierten Universitäten in Europa zusammenkommen, um gemeinsam an schwierigen und chemisch herausfordernden katalytischen Reaktionen zu arbeiten. „Dabei schlagen wir den Weg der Daten-getriebenen Optimierung der Katalyse ein, wobei die unterschiedlichen Hintergründe extrem wichtig sind“, so Teichert.
„Im Verlauf der Einführungswoche wurden vormittags in den Räumen der Universitätsbibliothek Vorlesungen angeboten. Am Nachmittag haben die Doktorandinnen und Doktoranden darauf aufbauend Aufgaben in wechselnden Kleingruppen gelöst. Abends sind wir dann an unterschiedlichen Orten der Stadt wieder zusammengekommen, um die jeweiligen Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Darüber hinaus konnten wir auch ein wenig Werbung für Chemnitz machen, was neben der Wissenschaft auch gut für das Netzwerk und den Wissenschaftsstandort ist“, so Teichert.
Das übergeordnete Ziel des CATALOOP-Netzwerks, welches nun anläuft, ist die effiziente und ressourcenschonende Entwicklung neuer chemischer Reaktionen durch gezielte Erforschung der eingesetzten Katalysatoren. Somit hoffen die Mitglieder des Netzwerks, Beiträge zur Nachhaltigkeit, Ressorceneffizienz sowie einem niedrigeren CO2-Fußabdruck von chemischen Reaktionen zu leisten, die zum Beispiel für die Herstellung von Wirkstoffen oder Funktionsmaterialien wichtig sind.
Hintergrund: Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
Mit den sogenannten Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen fördert die Europäische Union Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ermutigt sie so länder- und sektorübergreifend zu arbeiten und eine internationale Karriere zu machen. Diese Maßnahmen sind Teil des europäischen Programms „Horizont 2020“. Benannt wurden sie nach Marie Skłodowska-Curie, der Physikerin und Chemikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich lebte, über Radioaktivität forschte und zwei Nobelpreise erhielt. Für das CATALOOP-Netzwerk werden insgesamt rund 2,8 Millionen Euro für die Dauer von vier Jahren von der Europäischen Union bereitgestellt. Davon fallen etwa 20 Prozent auf die TU Chemnitz.
Homepage des Netzwerks: https://www.tu-chemnitz.de/cataloop
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Johannes Teichert, Tel. +49 (0)371 531-33715, E-Mail johannes.teichert@chemie.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
11.11.2025