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Ein gutes Gleichgewichtsgefühl sowie viel Kondition und Kraft braucht Karoline Brückner auf dem Kunstrad - hier zeigt sie einen Frontlenkerstand. Foto: privat

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"Mein Kunstrad habe ich immer dabei"

Diplom-Ingenieurin Karoline Brückner ist nicht nur Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur Sportgerätetechnik, sondern gleichzeitig internationale Spitze im Kunstradfahren

Auf ihrem Schreibtisch steht ein Bild mit einem Autogramm von Christoph Maria Herbst. "Ich mag seine Komik und die Serie Stromberg, in der er mitspielt. Bei einer Lesung hat er mir das Autogramm gegeben", erzählt die 27-jährige Karoline Brückner. Seit August 2006 arbeitet die Amateurkunstradfahrerin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur Sportgerätetechnik unter Jun.-Prof. Dr. Stephan Odenwald. In der Arbeitsgruppe "Footwear" ist sie für neue Werkstoffkonzepte mitverantwortlich. Neben dieser Tätigkeit absolviert sie parallel ein Aufbaustudium im Maschinenbau. "Mein Fachhochschulabschluss als Diplom-Ingenieurin in der Kunststofftechnik ist für eine Promotion an der TU nicht vollständig ausreichend. Deshalb schreibe ich gerade meine Diplomarbeit. Wenn alles nach Plan geht, schließe ich 2008 meine Promotion an", so die Würzburgerin. Für das FH-Studium hatte sie ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung und ihre Diplomarbeit wurde mit dem Preis des VDI Unterfranken ausgezeichnet.

Ihre sportliche Karriere als Kunstradfahrerin hat bereits mit sieben Jahren begonnen: "Eine Freundin im Ort hatte mich mit zum Training genommen. Ich wollte eigentlich gerne turnen. Da bin ich eher zufällig zum Kunstradfahren kommen. Es hat mir aber Spaß gemacht und so bin ich einfach dabei geblieben", blickt Karoline Brückner mit einem Lächeln zurück. Dabei kann sie eine stolze Erfolgsbilanz vorlegen. 1994 bis 1997 war sie bei drei Weltmeisterschaften als Schülerin für die Philippinen am Start, das Herkunftsland ihrer Mutter. Als Juniorin startete sie dann für Deutschland, wo sie 1998 bei der Europameisterschaft die Silbermedaille gewann. Seither gehört sie der Nationalmannschaft an und wurde 2005 sogar Weltjahresbeste. Nach ihrem Wechsel zum RV Gesau-Oberschindmaas in Glauchau holte sie 2007 den Titel der Sachsenmeisterin, wurde Ostdeutsche Meisterin und konnte sich erneut für die Nationalmannschaft qualifizieren.

Trotz Arbeit und Aufbaustudium nimmt sich die Kunststofftechnikerin fast täglich Zeit fürs notwendige Training: "Es ist nur eine Frage der Organisation. Meistens ist es so, dass ich bis 16 oder 16.30 Uhr arbeite und anschließend nach Glauchau fahre, wo wir in der Sachsenlandhalle anderthalb bis zwei Stunden trainieren." Durch die Kooperation der Uni als Partnerhochschule des Spitzensports kann Brückner zudem in Chemnitz ihre Übungseinheiten durchführen. "Mein Kunstrad habe ich im Auto immer dabei", fügt sie lachend hinzu. Dass das Kunstradfahren manchmal aber auch schmerzlich sein kann, hat sie in den vergangenen 20 Jahren öfter mal zu spüren bekommen: "Ja, man fällt oft vom Kunstrad. Blaue Flecken, verstauchte Knöchel, Bänderdehnungen und eine Gehirnerschütterung habe ich mir da schon mal zugezogen, aber zum Glück noch nichts gebrochen."

Dabei könnte man bei einer Kürdauer von fünf Minuten des Öfteren mal den Kopf verlieren. Für das Kunstradfahren braucht man nicht nur einen langen Atem, wenn man den Schilderungen zu den Wettkampfprogrammen der TU-Mitarbeiterin lauscht: "Beim Kunstradfahren selber ist das Gleichgewichtsgefühl sehr wichtig. Kondition steht an zweiter Stelle, um die fünf Minuten Kür durchfahren zu können. Kraft ist die dritte wichtige Komponente, um Stützen oder Waagen fahren zu können und natürlich müssen wir uns auf unser Konzentrationsvermögen verlassen. Man muss in den fünf Minuten 30 Übungen zeigen. Um einen Kreis mit einem Durchmesser von vier Metern wird eine Übung eine Runde lang gefahren."

Auf die Frage, wie das Kunstradfahren Karoline Brückner persönlich bis heute beeinflusst hat, zögert die sportliche Diplom-Ingenieurin keinen Moment: "Ich habe mir ein gutes Zeitmanagement angeeignet. Zudem bin ich sehr zielstrebig und ehrgeizig, sonst würde das alles nicht klappen." In Chemnitz hat sie sich in ihrem ersten Jahr bereits sehr gut eingelebt. "Die Menschen sind sehr freundlich. Die Stadt hat mich positiv überrascht. Zudem sind meine Kollegen sehr nett und ich habe mich schnell in das Team eingefügt. Ich lerne sogar gerade sächsisch."

Karoline Brückner im Internet: http://www.karoline-brueckner.de

Juniorprofessur Sportgerätetechnik im Internet: http://www.sportgeraete-technik.de

(Autorin: Carina Linne)

Katharina Thehos
09.01.2008

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