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Bewegenden „Lichtpunkt“ gegen das Vergessen gesetzt

TU Chemnitz informierte am 9. November 2022 Interessierte aus der Universität und der Stadt über das Schicksal jüdischer Bürgerinnen und Bürger im Zuge der Reichspogromnacht

Am 9. November 2022 gedachte die Technische Universität Chemnitz im Innenhof des Böttcher-Baus am Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden der Stadt Chemnitz den Opfern der Reichspogromnacht und des NS-Regimes. Die Veranstaltung gegen das Vergessen fand im Rahmen der Aktion „Lichtpunkte“ statt, die die Initiative „Lichterwege“ des Chemnitzer Vereins BuntmacherInnen e. V. unterstützte und vom Bündnis Chemnitz für Menschlichkeit koordiniert wurde. Damit machte die TU Chemnitz die Gräueltaten des NS-Regimes an der jüdischen Bevölkerung im Zuge der sogenannten „Reichspogromnacht“ vor 84 Jahren sichtbar, leistete einen Beitrag zur Erinnerung und bot eine Möglichkeit an, im Stillen zu gedenken, sich zu informieren und miteinander zu diskutieren.

An je einem Stand sprachen Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, Inhaber der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der TU Chemnitz, und Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs der TU, mit Besucherinnen und Besuchern. Dabei adressierte Stephan Luther vor allem die schrecklichen Ereignisse im Jahr 1938 und klärte die interessierten Besucherinnen und Besucher auch über die Hintergründe des Mahnmals im Innenhof des Hauptgebäudes der TU Chemnitz am Universitätsteil Straße der Nationen 62 auf. So stehe der Gedenkstein an dem Platz, von dem aus viele Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens deportiert wurden, was Luther durch Quellenmaterial aus dem Bestand der Universitätsbibliothek belegte. Darüber hinaus informierte Luther über die Einzelschicksale Chemnitzer Jüdinnen und Juden und setzte damit einen eindrücklichen und bewegenden „Lichtpunkt“ gegen das Vergessen. Zudem beantwortete er zahlreiche Fragen zur Geschichte der Staatlichen Akademie für Technik in Chemnitz, eine Vorläufereinrichtung der heutigen Technischen Universität Chemnitz, in der Zeit von 1933 bis 1945.

Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, der aktuell im Bereich der Konfliktforschung die sogenannten „Klimaproteste“ erforscht, kam mit Besucherinnen und Besuchern vor allem über Methoden, Gegenstände und Ergebnisse der Konfliktforschung ins Gespräch. So diskutierte Laux unter anderem mit TU-Studentin Petra Fügner über die Herausforderungen in diesem Forschungsfeld und zeigte auf, wie die Konfliktforschung dabei hilft, frühere und aktuelle Krisen und Konflikte besser zu verstehen und ihnen zu begegnen. Damit setzte auch er einen „Lichtpunkt“ gegen das Vergessen, indem er Krisen und Konflikte aus Sicht der aktuellen Forschung adressierte.

Marcus Zeibe von der Professur Produktionssysteme und -prozesse, der ebenfalls in den Innenhof kam, sagte, dass es sehr wichtig sei, dass die Universität einen solchen „Lichtpunkt“ gegen das Vergessen gesetzt hat.

(Autoren: Matthias Fejes und Mario Steinebach)

Mario Steinebach
10.11.2022

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