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Öffentlichkeitsarbeit IAA
Kinder-Uni

Kinder-Uni

Bei der Kinder-Uni sitzen die Juniorstudierenden im Alter von 7 bis 12 Jahren im Hörsaal der TU Chemnitz und lauschen interessanten Themen. Die Vorlesungen der Kinder-Uni Chemnitz beginnen sonntags um 10.30 Uhr und dauern etwa eine Stunde. Regelmäßig lehren dort auch Vertreterinnen und Vertreter der Anglistik/Amerikanistik dort spannende Themen für Kinder, darunter zum Beispiel „Winnetou und Yakari – Wer waren eigentlich die Indianer?“, „Mogli, Harry Potter & Co. – Warum mögen wir Helden?“, oder „Wie lernen die Kinder in Indonesien?“. Darüber hinaus finden externe Kinder-Uni-Veranstaltungen an ausgewählten Schulen statt, u.a. mit der DPFA-Regenbogen-Schule in Chemnitz.

Bang, Pow, Boom – oder Wie „erzählen“ eigentlich Comics Geschichten?

Kinder-Uni Chemnitz: Prof. Dr. Cecile Sandten vom Institut für Anglistik/Amerikanistik begeisterte 100 Kinder und deren Eltern und Großeltern mit Donald Duck, Spiderman und Co., zur Abschlussvorlesung des Sommersemesters

Rund 100 Kinder tauchten zur Kinder-Uni am Sonntag, den 17.06.2018, in die grafische Welt der bilderfrohen Comics und ihre spannenden Geschichten ein. In der Abschlussvorlesung „Große Geschichten in Bildern. Wie ‚erzählen‘ eigentlich Comics, Cartoons und Graphic Novels?“ referierte Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Cecile Sandten vom Institut für Anglistik/Amerikanistik der Technischen Universität Chemnitz zum geschichtlichen Hintergrund der Comics und erklärte wie die Juniorstudenten selber zu Autoren werden. Für eine aufgelockerte Stimmung und gespannte Zuhörer sorgte Prof. Sandten mit vielen Interaktionen und Fragen an das Publikum. Bevor ihr zentrales Thema „Können Bilder, die grundlegend statisch sind, überhaupt Geschichten erzählen?“ erörtert wurde, waren erst die Kinder dran, in dem sie sich über Comics und ihre Favoriten äußern durften.

Zu Beginn der Vorlesung im größten Hörsaal der Uni- im Auditorium maximum - führte die Vortragende in die Thematik ein, indem sie weit in die Geschichte der Bildergeschichte zurückging. Über die Höhlenmalerei, Kirchenfenster bis hin zu The Yellow Kid (den ersten Comic in einer New Yorker Tageszeitung) wurde dem Publikum interaktiv nicht nur die Entstehung und Verbreitung, sondern auch den Nutzen erklärt.

Nachfolgend separierte Prof. Sandten die zwei Bestandteile eines Comics, die grafische Zeichnung und die textuelle Darstellung einer Geschichte und erklärte diese umfangreich und beispielbezogen.

Neben dem klassischen Comic zeigte Prof. Sandten auch eher unbekanntere Untergenres des Comics. Anknüpfend ging sie der Frage nach, welche Wirkung nun ein Bild im Zusammenspiel mit dem Text auf den Leser haben kann und dass erst das Zusammenspiel der beiden Elemente einen Comic ausmacht. Später wurden die Juniorstudenten in die spezifische Erzähl- und Darstellungsweise von Comics eingeführt. Begriffe wie „panel“, „gutter“, „icon“, Sprech- und Denkblase aber auch die Leserichtung und die Bedeutung der verschiedenen Rahmen der Kästchen wurde fachkundlich erklärt. Mit Hilfe vieler Folien zeigte die Dozentin ausführlich die zu befolgenden Regeln und zu beachtenden Eigenheiten, wie die besondere Leserichtung, damit auch die Kleinsten in der Lage sind einen eigenen Comic zu kreieren.

Nach diesen informativen Ausführungen waren die Kinder selber dran. Sie hatten die Möglichkeit drei Mini-Comics, entwickelt und gezeichnet von der Anglistik/Amerikanistik-Studentin Clara Bachmann, in Teamarbeit so zusammen zu puzzeln, dass je ein kleiner Comic entstand. Dies wurde dann auch stolz dem restlichen Publikum vorgetragen und sie ernteten viel Beifall. Zum Schluss gab Prof. Sandten den Kindern die Möglichkeit, ihr erlerntes Wissen zu Hause in die Tat umzusetzen und verteilte dazu blanko Comicstrips zur Verwirklichung eigener Ideen. Auf die Ergebnisse sind wir gespannt.

Autorin: Laura-Jane Melzer

Auf den Spuren der Indianer

Die Anglistische Literaturwissenschaft zu Gast in der Gebrüder-Grimm Grundschule

Im Rahmen einer Projektwoche begaben sich die Schüler der drei 1. Klassen der Gebrüder-Grimm-Grundschule auf die Spuren vergangener Völker/Zivilisationen – darunter die Römer, Ägypter und Indianer.

Und wir alle kennen sie: Pocahontas, Winnetou, Yakari und Co. Doch wer waren die Indianer? Wo und wie lebten sie? Sprachen die Indianer „indianisch“? Gab es den Manitu wirklich? Diese und noch viele weitere Fragen beantwortete Prof. Dr. Cecile Sandten am Dienstag, den 6. Juni den Schülern. In einer spannenden und informativen Vorlesung erhielten die Schüler und Lehrer einen Einblick in die geschichtlichen Eckdaten, die Kultur, die Namensgebung und Lebensweise der Indianer. Dabei legte Prof. Sandten viel Wert darauf, dass es sich bei den Indianern nicht um eine homogene Gruppe handelte, sondern um bis zu 500 verschiedene Stämme mit unterschiedlichen Lebensweisen, Sprachen und Sitten.

Doch mit der Ankunft der Bleichgesichter auf dem amerikanischen Kontinent dezimierte sich die Zahl der Indianerstämme durch Kriege und Krankheiten.

Mehr und mehr drangen die Weißen in den Kontinent vor und forderten mehr Land. Und die Indianer? Die mussten weichen. Nach vielen Schlachten und großen Verlusten wurden sie in Reservate umgesiedelt und im Laufe der Zeit mussten sie teilweise auch zum Christentum konvertieren. Heute erhalten sie eine Schulausbildung und gehen arbeiten, wie alle anderen Menschen auch. Aber auch heute noch gibt es Indianer in Amerika. Viele von ihnen leben noch immer in den Reservaten und bemühen sich ihre Kultur am Leben zu erhalten und auf die noch immer gegenwärtige Ungerechtigkeiten, die ihnen wiederfahren waren, aufmerksam zu machen.

Der Spaßfaktor kam nicht zu kurz!

Im Anschluss an die Vorlesung gab es einen Kreativ-Workshop. Mit Hilfe einer Origami-Falttechnik, viel Geschick und Farbenvielfalt bastelten alle Schüler der 1. Klassen ihren eigenen fliegenden Adler, denn der Adler besitzt eine besondere Stellung bei den Indianern. Dieser musste jedoch seine Flugkünste abschließend in einem Flugwettbewerb unter Beweis stellen.

Text und Fotos: Anne Klante