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Elektrotechnik hat an der TU Chemnitz eine lange Tradition

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik feiert am 30. Mai 2015 ihr 50-jähriges Bestehen – An den Feierlichkeiten mit 500 Gästen nimmt auch der Gründungsdekan teil

  • Beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik nimmt auch der Gründungsdekan Prof. Dr. Eugen-Georg Woschni teil – hier zu sehen im Labor im Jahr 1978. Foto: Universitätsarchiv der TU Chemnitz
  • Am 1. April 1965 erhielt Prof. Dr. Eugen-Georg Woschni (r.) die Gründungsurkunde der Fakultät unter anderem aus den Händen von Rektor Prof. Dr. Hans Jäckel (l.). Foto: Universitätsarchiv der TU Chemnitz
  • Rückblick in die Ausstattung: ein elektrotechnisches Labor im heutigen Böttcher-Bau um das Jahr 1910. Foto: Universitätsarchiv der TU Chemnitz
  • Im Weinhold-Bau stehen der Fakultät heute 90 Labore zur Verfügung. Foto: Heiko Kießling
  • Rückblick in die Forschung: Der Elektro-Barkas, den das Team um Prof. Dr. Peter-Klaus Budig 1975 in Betrieb nehmen konnte, bei seiner Überführung ins Chemnitzer Industriemuseum im Jahr 2001. Mit einer Batterieladung schaffte er etwa 80 Kilometer; Höchstgeschwindigkeit: 63 Kilometer pro Stunde. Foto: Universitätsarchiv der TU Chemnitz
  • Inzwischen forschen die Wissenschaftler unter anderem an Robotern für den Weltraum. Foto: Hendrik Schmidt
  • Rückblick in die Lehre: Prof. Dr. Gunter Ebest in der Vorlesung Mikroelektronik im Jahr 2003. Foto: Universitätsarchiv der TU Chemnitz
  • Heute sind vor allem die forschungsnahen Masterstudiengänge auch international stark nachgefragt. Foto: Uwe Meinhold

Am 30. Mai 2015 feiert die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Chemnitz ihren 50. Geburtstag. Angesagt haben sich fast 500 Gäste aus Industrie und Wirtschaft, ehemalige und heutige Studierende, Professoren und Mitarbeiter. „Besonders stolz sind wir auf die Teilnahme des Gründungdekans der Fakultät: Prof. Dr. Eugen-Georg Woschni nimmt an der Festveranstaltung teil und wird ein Grußwort sprechen“, berichtet der heutige Dekan, Prof. Dr. Jan Mehner. Die ehemaligen Studierenden und Mitarbeiter haben auch die Gelegenheit, die Angebote des ebenfalls am 30. Mai stattfindenden „7. Internationalen Alumni-Treffens“ der TU Chemnitz zu nutzen. Einblicke in die aktuelle Lehre und Forschung der Fakultät sind zudem durch den „Tag der offenen Tür“ möglich, der an diesem Tag ebenfalls auf den Campus lockt.

Die Feierlichkeiten der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik beginnen um 15 Uhr im Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90. Nach der Begrüßung durch TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl spricht der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Jan Mehner, über wichtige Ereignisse aus der Geschichte und dem aktuellen Wirken der Fakultät. Prof. Dr. Nam-Trung Nguyen von der Griffith University in Australien, der in Chemnitz an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik studiert und promoviert hat, wird den Festvortrag halten. Klassische Musik und ein Show-Act umrahmen die Veranstaltung.

Um 19 Uhr geht es weiter mit einer Abendveranstaltung in der Mensa auf dem Campus der TU. Buffet, Musik und Tanz bieten den Rahmen, um miteinander ins Gespräch zu kommen, alte Freundschaften aufzufrischen und neue Bekanntschaften zu knüpfen.

Die Fakultät nimmt noch Anmeldungen für Festakt und Abendveranstaltung entgegen – Kontakt: Katrin Münster, Dekanat der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Telefon 0371 531-38025, E-Mail katrin.muenster@etit.tu-chemnitz.de.

Wurzeln der elektrotechnischen Ausbildung reichen bis 1884

Die ersten Lehrveranstaltungen zur Elektrotechnik standen bereits 1884 auf dem Curriculum der damaligen „Technischen Staatslehranstalten“ in Chemnitz – initiiert wurden sie von Prof. Adolf Ferdinand Weinhold, nach dem heute das Gebäude benannt ist, in dem die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ihren Sitz auf dem Campus hat. Zehn Jahre später war die Elektrotechnik neben der Mechanik, Chemie und Architektur eine von vier Abteilungen der Schule. Von 1905 bis 1910 entstanden im heutigen Böttcher-Bau am Schillerpark modernen Labore für die Elektrotechnik. 1955 wurde ein Institut für Elektrotechnik an der damaligen Fakultät für Maschinenbau gegründet. Institutsdirektor war Prof. Dr. Eugen-Georg Woschni – mit 28 Jahren der jüngste Institutsdirektor der Einrichtung.

Am 1. April 1965 folgte dann die Gründung der eigenen Fakultät mit Prof. Woschni als erstem Dekan. Wichtige Forschungsschwerpunkte in den Jahren bis 1990 waren elektronische Bauelemente (Prof. Dr. Kurt Drescher mit dem „Technikum Mikroelektronik“), moderne Antriebssysteme (Prof. Peter-Klaus Budig unter anderem mit dem Elektro-Barkas), Grundlagen der Informationstheorie (Prof. Dr. Eugen-Georg Woschni) und Automatisierungstechnik.

1991 erfolgte die Neugründung der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik und wenig später als eigene Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Erster Dekan dieser neugegründeten Fakultät war Prof. Dr. Wolfgang Fritsch von 1994 bis 1996. „Die Anfangszeiten nach der politischen Wende waren schwierig. Die Studentenzahlen waren gering und durch das Hochschulstrukturgesetz gab es viele Stellenkürzungen“, sagt der heutige Dekan, Prof. Dr. Jan Mehner, der inzwischen auf eine erfolgreiche Entwicklung seiner Fakultät zurückblicken kann: „In den vergangenen Jahren ist die Studentenzahl deutlich gestiegen. Pro Jahr haben wir knapp 500 Studienanfänger in unseren Bachelor- und Masterstudiengängen.“ Insgesamt zählt die Fakultät circa 1.300 Studierende. Durch englischsprachige Masterstudiengänge verzeichnet sie eine besonders große Nachfrage bei ausländischen Studierenden.

„Die Drittmitteleinnahmen konnten wir in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppeln. Lagen sie 2009 noch bei 4,8 Millionen Euro, so waren es 2014 schon 12,8 Millionen“, so Mehner. Wichtige Forschungsschwerpunkte sind heute Mikrosysteme und Mikroelektronik (Mikrosensoren und -aktuatoren), Energietechnik (Elektromobilität und regenerative Energien), Automatisierungstechnik und Robotik, Informations- und Kommunikationstechnik (Fahrerassistenzsysteme, Altersgerechtes Leben im häuslichen Umfeld). Zu den großen an der Fakultät angesiedelten Forschungsprojekten zählte von 1995 bis 2006 der Sonderforschungsbereich „Mikromechanische Sensor- und Aktorarrays“, dessen Fördervolumen bei 13,5 Millionen Euro lag. Aktuell sind Wissenschaftler auch am Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) beteiligt, der an der TU von 2012 bis 2017 mit 31 Millionen Euro gefördert wird. Weitere wichtige Projekte sind aktuell die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschergruppe „Sensorische Mikro- und Nanosysteme“ und das Projekt „Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse“ (OPDEMIVA), das durch das Sächsische Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.

Zukünftige Herausforderungen sehen die Wissenschaftler rund um das Thema „Industrie 4.0“. „Ziel der Forschung ist die digitale Vernetzung von 50 bis 200 Milliarden Objekten bis 2020. Technische Systeme kommunizieren und interagieren miteinander. Das erfordert intelligente Sensoren, Elektronik, Software und Netzwerktechnik – alles Domänen der Elektrotechnik“, so Mehner.

Weitere Informationen über die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik: https://www.tu-chemnitz.de/etit/

(Autoren: Prof. Dr. Jan Mehner und Katharina Thehos)

Katharina Thehos
22.05.2015

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