Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Studium

Studierende profitieren von praxisnaher Ausbildung

Am Institut für Füge- und Montagetechnik der TU Chemnitz wurde ein neues Labor für die mechanische Fügetechnik eingeweiht - "Klassische" Fügeverfahren erleben aktuell eine Renaissance

Ressourcenschonung, Energieeinsparung und Leichtbau sind Megatrends unserer Zeit. Gerade der Stoffleichtbau spielt dabei in der Fügetechnik eine große Rolle. So werden beispielsweise schwere Metalle durch leichtere Metalle oder dünnere hochfeste Metalle  direkt durch Kunststoffe substituiert. In diesem Fall kommt es zu einer Mischkonstruktion, bei der klassische thermische Fügeverfahren, wie das Schweißen, nicht mehr möglich sind. Hier setzt die mechanische Fügetechnik an. Verfahren wie Vollnieten, Falzen oder Schrauben haben eine lange historische Geschichte und erleben aus den oben genannten Gründen in der heutigen Zeit eine Renaissance. Weitere Verfahren sind beispielsweise das Clinchen und die gesamten modernen Nietverfahren, wie beispielsweise Blindnieten, Halbhohlnieten, Blindnietmuttern- und Blindnietschraubensetzen, Halbhohl- und Vollstanznieten oder Schließringbolzensetzen.

Die Professur Schweißtechnik am Institut für Füge- und Montagetechnik der Technischen Universität hat im Wintersemester 2017/18 in der Halle E ein neues Labor eingerichtet, welches einen Großteil dieser Verfahren mit in die studentische Ausbildung integriert. Dafür wurde zunächst ein neues Präsentationskonzept entwickelt. Dieses beinhaltet hexagonal angeordnete Praktikumsplätze in einer ergonomischen Arbeitshöhe von 1,2 Metern. In der Mitte ist ein Versorgungsschacht integriert. An jedem der Praktikumsplätze stehen somit verschiedene Medien zur Verfügung. Weiterhin ist in Kopfhöhe eine Tafel angebracht, auf welcher die Beschreibungen der jeweiligen Verfahren in einem einheitlichen Posterformat magnetisch befestigt werden können. Die Praktikumsplätze sind somit flexibel und schnell auf die verschiedensten Verfahren umrüstbar. Dieses Konzept bietet weiterhin den Vorteil, dass der Vortragende bzw. Praktikumsleiter, offen den Studierenden gegenüber stehen kann, um die Verfahren zu erklären.

Die mechanische Fügetechnik ist Bestandteil der Vorlesungen Fügetechnik, Leichtmetall- und Mischverbindungen, Lehramt an Grundschulen sowie in der Schweißfachingenieurausbildung. Die vorzustellenden Verfahren sind modular aufgebaut und unmittelbar an die jeweiligen Vorlesungsinhalte gekoppelt. Dies beinhaltet ebenfalls die zugehörigen Skripte.

Die technische Ausstattung für die Praktikumsplätze wurde von der Firma GESIPA unterstützt. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein langjähriger Partner der Professur. Die Ausstattung beinhaltete Handgeräte bis hin zu pneumatischen Geräten sowie sämtliche dazugehörigen Verbinder. Somit stellt das neue Labor ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Hochschullandschaft dar. Bisher ist kein anderes Praktikumslabor bekannt, wo all diese mechanischen Fügeverfahren von den Studierenden auch live erprobt werden können.

Weitere Informationen:  Institut für Füge- und Montagetechnik, Professur Schweißtechnik, Telefon 0371 531-23720, E-Mail schweisstech@mb.tu-chemnitz.de, https://www.tu-chemnitz.de/mb/SchweiTech/

(Autor: Dr. Wolf Georgi)

 

Mario Steinebach
27.02.2018

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.