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Leibniz-Preis für Prof. Dr. Oliver G. Schmidt

Chemnitzer Nanowissenschaftler erhält im März 2018 den mit 2,5 Millionen Euro dotierten wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland

Prof. Dr. Oliver G. Schmidt,  Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der Technischen Universität Chemnitz und Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, erhält im kommenden Jahr den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Das gab am 14. Dezember 2017 der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn bekannt. Bei der Auszeichnung handelt es sich um den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Er ist mit einem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro verbunden, das für künftige Forschungsaktivitäten vorgesehen ist und ein großes Maß an Forschungsfreiheit ermöglicht. Schmidt ist einer von elf Ausgezeichneten, die den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis im März 2018 erhalten. Sie waren vom zuständigen Nominierungsausschuss der DFG aus 136 Vorschlägen ausgewählt worden. Der Preis geht damit erstmals an einen Wissenschaftler der TU Chemnitz. Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, freute sich außerordentlich über den frischgebackenen Leibniz-Preisträger. Ich gratuliere unserem Chemnitzer Kollegen Oliver Schmidt ganz herzlich zu diesem herausragenden Erfolg", so Strohmeier.

Der Leibniz-Preis würdigt laut Aussage der DFG insbesondere Schmidts herausragenden Arbeiten zur Erforschung, Herstellung und innovativen Anwendung funktioneller Nanostrukturen. Der studierte Physiker ist ein Pionier auf dem Gebiet der aufgerollten Nanoröhrchen und bewegt sich mit seiner Arbeit zwischen den Fachgebieten Physik, Chemie, Werkstoffwissenschaften, Elektronik und Mikrosystemtechnik. Er arbeitet daran, selbstorganisierte, dreidimensionale Nanostrukturen auf einem Chip zu integrieren. Hierfür hat Schmidt eine Technik entwickelt, um nanometerdünne Schichten so zu spannen, dass eine vielseitige Strukturierung der Materialien nun auch im dreidimensionalen Raum möglich ist. Die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Forschungsarbeiten hat Schmidt selbst in zahlreiche neue Anwendungen in der Photonik, Sensorik, Medizin und in der Umweltverfahrenstechnik überführt oder aber den Weg dafür aufgezeigt. Dazu zählt die Herstellung von Mikromotoren, Ringresonatoren, optofluidischen Sensoren und von Kondensatoren.  

Unter dem Begriff „Spermbots" hat kürzlich eine Entwicklung von Schmidt und seiner Gruppe weltweites Aufsehen erregt. Sie statteten einzelne Rinderspermien mit magnetischen Mikrostrukturen und Mikromotoren aus und schufen eine völlig neue Möglichkeit für eine künstliche Befruchtung. Seine Arbeiten haben ein regelrechtes Wettrennen um die leistungsfähigsten biologischen, hybriden und künstlichen Maschinen auf der Mikro-/Nanometerskala angestoßen.

Zur Person: Oliver G. Schmidt

Oliver G. Schmidt wurde 1999 an der TU Berlin promoviert und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Southern California kehrte er als Forschungsgruppenleiter nach Stuttgart zurück, um sich dann an der Universität Hamburg zu habilitieren. 2007 wurde er als Professor für Materialsysteme der Nanoelektronik an die TU Chemnitz berufen und gleichzeitig Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden.

Stichwort: Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro vergeben werden. Mit den zehn Preisen für 2018 sind bislang insgesamt 358 Leibniz-Preise verliehen worden. Davon gingen 118 in die Naturwissenschaften, 103 in die Lebenswissenschaften, 82 in die Geistes- und Sozialwissenschaften und 55 in die Ingenieurwissenschaften. Da Preis und Preisgeld in Ausnahmefällen geteilt werden können, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise. Insgesamt haben bislang 385 Nominierte den Preis erhalten, darunter 333 Wissenschaftler und 52 Wissenschaftlerinnen. Verliehen werden die Leibniz-Preise 2018 am 19. März in Berlin. www.dfg.de/leibniz-preis

Kontakt: Prof. Dr. Oliver G. Schmidt, Telefon 0371 531-33432, E-Mail oschmidt@etit.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
14.12.2017

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