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Ohne Gerechtigkeit kein Frieden?

30. Tagung des Forums Friedenspsychologie vom 16. bis 18.6. 2017 – Verleihung Gert-Sommer-Preis

Die 30. Fachtagung des Forums Friedenspsychologie (FFP) e.V. mit dem Thema „No Justice, no Peace? Friedenspsychologische Perspektiven auf soziale Ungleichheit“ findet bereits zum zweiten Mal an der Technischen Universität Chemnitz statt. Verantwortlich für die Organisation vor Ort ist Jun.-Prof. Dr. Frank Asbrock, Junioprofessur Sozialpsychologie der TU Chemnitz. Vom 16. bis zum 18. Juni diskutieren über 70 Expertinnen und Experten in der Friedens- und Konfliktforschung aus dem In- und Ausland im Alten Heizhaus der TU (Straße der Nationen 62) über Fragen der sozialen Ungleichheit.

Im Rahmen der Tagung wird außerdem der „Gerd-Sommer-Preis“ für exzellente Qualifikationsarbeiten verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist Frau Anne-Louise Göhring (Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe). Ziel der Tagung ist zudem die Förderung des Austauschs zwischen Praxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Neben zahlreichen deutschen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden sowohl die Migrationsbeauftragte der Stadt Chemnitz, Frau Etelka Kobuß, sowie Akteure aus der Zivilgesellschaft wie der Sächsische Flüchtlingsrat e. V. und Vertreter des mit den Chemnitzer Friedenspreis 2017 ausgezeichnet Theatertreffens „Unentdeckte Nachbarn“ an der Tagung teilnehmen.

Thema „Soziale Ungleichheit“ besonders relevant

„Wir beobachten aktuell in Deutschland, Europa, ja weltweit eine wachsende soziale Ungleichheit innerhalb von Staaten. Das bedeutet, dass Armut und Reichtum auch in Deutschland oder EU-Staaten oftmals Tür an Tür nebeneinander existieren können und daraus Spannungen in der Gesellschaft entstehen, die wir direkt oder indirekt zu spüren bekommen“, erklärt Junior-Prof. Dr. Frank Asbrock von der TU Chemnitz. So zeige die aktuelle Forschung zum Beispiel, dass Menschen, die sich von diffusen Zukunftsängsten bedroht fühlen, versuchen, sich in anderen Lebensbereichen Sicherheit und Stabilität zu verschaffen, erklärt Asbrock. „Der Bezug auf die eigene nationale Gruppe, der Schutz der eigenen Kultur oder der eigenen Identität können dann Reaktionen auf die gefühlte Bedrohung von sozialer Unsicherheit sein.“ Welche psychologischen Prozesse soziale Ungleichheit auslöst und wie diese sich in Konflikte innerhalb von und zwischen Nationen transformieren, ist die übergeordnete Frage, die auf der Tagung aus friedenspsychologischer Sicht diskutiert werden soll.

Zweisprachig auf dem aktuellen Forschungsstand

In parallelen Vortragsreihen werden in englischer und deutscher Sprache aktuelle Forschungsergebnisse der Friedenspsychologie und Ungleichheitsforschung präsentiert und diskutiert. Die renommierte Sozialpsychologin Prof. Felicia Pratto (University of Connecticut, USA) wird im Rahmen der Tagung einen Vortrag zum Thema „The felt injustice of international inequality: Where is the threat to peace?” halten.

Der Gert-Sommer-Preis

Seit 2007 vergibt das FFP den in diesem Jahr mit 1000 Euro dotierten Gert-Sommer-Preis für Friedenspsychologie, mit dem friedenspsychologische akademische Abschlussarbeiten geehrt werden. Der Preis ist nach dem Gründungsmitglied, langjährigen Vorsitzenden und nun Ehrenvorsitzenden des FFP, Gert Sommer (Marburg), benannt.

Der Träger: Forum Friedenspsychologie e.V.

Das Forum Friedenspsychologie e.V. (vormals Friedensinitiative Psychologie – Psychosoziale Berufe) wurde 1982 aus der Friedensbewegung heraus gegründet und ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Neben der Durchführung der jährlichen Tagungen umfassen die Aktivitäten Mitarbeit bei der Herausgabe der Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“, Veröffentlichungen von Büchern und wissenschaftlichen Artikeln und Information durch öffentliche Vorträge und Stellungnahmen zu friedenspolitischen Themen. Weitere Informationen: www.friedenspsychologie.de.

Die Unterstützer:

Die Tagung wird unterstützt von der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. (DGVT), der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF), dem Nomos Verlag, dem Pabst Verlag sowie der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V.

Weitere Informationen erteilt Junior-Prof. Dr. Frank Asbrock, Inhaber der Professur für Sozialpsychologie an der TU Chemnitz und Ausrichter der diesjährigen Tagung, Tel. 0371 531-31678, E-Mail frank.asbrock@psychologie.tu-chemnitz.de

Ausführliche Informationen zur Tagung (Programm, Anmeldung): mytuc.org/zjfq  

Matthias Fejes
15.06.2017

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