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„Ich habe als Eventmanager alle Länder der EU bereist“

Sebastian Deeg machte nach dem Abi eine Weltreise, um seine Ziele auszuloten - nach dem Bachelorstudium zog es ihn in die Arbeitswelt, später studierte er berufsbegleitend Eventmarketing an der TUCed

Neulich saß Sebastian Deeg auf dem Flughafen und schaute auf die Uhr: noch vier Stunden bis sein Flug in die Heimat zurückgeht. Eventmanager Deeg war für eine zehnstündige Geschäftsverhandlung angereist. Die Kundin kam aus dem tiefsten Norwegen, dorthin zu reisen, hätte für Sebastian Deeg weitere zwei Reisetage bedeutet. So traf man sich am Osloer Flughafen. „Nicht ungewöhnlich“, sagt Sebastian Deeg, doch das Treffen lief schneller als geplant und die Stunden bis zum Flug wollten nicht verstreichen. „Das hört sich immer schöner an als es ist, wenn man von Geschäftsreisen in aller Welt erzählt. Es macht natürlich viel Spaß und der Beruf bringt einen in viele neue Städte und Länder. Unser Azubi fliegt beispielsweise in ein paar Wochen nach Birmingham und wird auch diese wunderschöne Stadt besichtigen“, erzählt Sebastian Deeg. Aber: „Ich habe zum Beispiel bereits alle Länder der EU gesehen, wobei ‚gesehen‘ relativ ist. Während der Arbeit bleibt selten viel Zeit für Sightseeing. Von Oslo kenne ich nun auch nur den Flughafen, das ist nicht besonders spannend.“

Wer den Beruf des Eventmanagers ergreifen will, sollte sich eines bewusst sein: Dich erwarten keine geregelten Arbeitszeiten, kein familienfreundliches „nine to five“. Stattdessen stehen Nachtschichten an, teilweise mittelmäßige Bezahlung. „Arbeiten, wenn die anderen Spaß haben“, nennt es Sebastian Deeg. Ihm bereitet der Beruf trotzdem Freude, schließlich wusste er schon früh, was ihn erwartet. Seine Mutter ist die Geschäftsführerin des Familienunternehmens DEEG exhibition & more GmbH aus Köln, welches seit 1946 in Messebau und Eventmanagement aktiv ist. Schon früh hat er mitbekommen, welche Herausforderungen und welchen Stress eine durchschnittliche Arbeitszeit von 70 bis 75 Stunden pro Woche mit sich bringen, in messereichen Wochen noch mehr. „Familie ist zwar mit dem Job vereinbar, aber nicht im traditionellen Familienbild. Die Partnerin muss damit klarkommen, dass ich mehrere Tage nicht zuhause bin“, sagt Sebastian Deeg. 

„Ich musste mit dem Stammeshäuptling verhandeln“

Dabei war er sich nach dem Abitur gar nicht sicher, welche berufliche Ziele er verfolgen soll. Aus Köln zog es ihn erst mal zu einer Weltreise: Amerika, Fidschi-Inseln, Neuseeland, Australien, Singapur, Malaysia. In dieser Zeit lernte er neue Kulturen, Menschen und Denkarten kennen, die ihn prägten; Erfahrungen, die ihm auch heute bei seinen Geschäftskontakten ins Ausland helfen. „Auf den Fidschis musste ich mit dem Stammeshäuptling verhandeln, ob ich im Dorf bleiben darf oder nicht.“ Aber in der Zeit hat der Abiturient auch viel darüber nachgedacht, wohin seine berufliche Reise gehen soll, ob er wirklich in den Familienbetrieb einsteigen möchte. Er fasste den Entschluss, ein Studium aufzunehmen. Zurück in Köln immatrikulierte er sich in Betriebswirtschaftslehre. „Ich kann es jedem nur empfehlen, ein Bachelorstudium zu wählen, welches breit aufgestellt ist. Dort lernt man seine Stärken und Interessen kennen und spezialisiert sich im Master“, sagt er heute. 

Auf zwei weitere Jahre Vollzeit-Studium hatte Sebastian Deeg jedoch keine Lust mehr, als er 2008 das Bachelorzeugnis in den Händen hält. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit war er auf die Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Cornelia Zanger aufmerksam geworden und somit auch auf die TU Chemnitz, an welcher sie die Professur für Marketing und Handelsbetriebslehre inne hat. Zudem ist sie Studiengangsleiterin des MBA (Master of Business Administration) Eventmarketing an der TUCed. Die TUCed ist das An-Institut für Transfer und Weiterbildung der Chemnitzer Universität und bietet verschiedene berufsbegleitende Studiengänge an, wie eben jenen Msterstudiengang. Eine Möglichkeit, die in Deutschland einmalig ist und in Sebastian Deegs Vorstellungen passte. Er wollte nicht mehr das gewohnte Studiensystem durchlaufen, in welchem er von Klausur zur Klausur lernte, sondern endlich in die Arbeitswelt und den Familienbetrieb einsteigen, aber trotzdem sein Wissen und seine Fähigkeiten erweitern. Einmal im Monat fuhr er nach Chemnitz, am Wochenende und in seiner Freizeit. Freitags und samstags lernt er in Blockveranstaltungen in kleinen Gruppen von 15 bis 25 Personen die Studieninhalte, welche in traditionellen Vollzeitstudiengängen über die Wochentage verteilt gelehrt werden. Eine Mehrbelastung zum Job, natürlich, aber Sebastian Deeg nahm es gerne hin, schließlich schätzte er auch die Lernatmosphäre. „Wir waren eine Supertruppe, sowohl die Kommilitonen als auch die Dozenten.“

Im Studium Selbstorganisation gelernt

Oft sah man sich nicht, die Arbeit in Projekten ließ sich über das Internet organisieren, und die monatlichen Treffen waren dafür umso gruppenbildender. „Zu Chemnitz habe ich keine wirkliche Beziehung, schließlich waren wir nur in der Uni und abends oft im Brauclub. Dafür ist aber ein großartiges Netzwerk geblieben. Und das ist sehr wichtig, denn Netzwerke sind in unserer Branche das A und O. Wer deutschlandweit und europaweit auf Messen und Events unterwegs ist, braucht Kontakte vor Ort, an die er sich wenden kann“, so Deeg.  

Einen weiteren, großen Vorteil sieht Sebastian Deeg beim berufsbegleitenden Studium an der TUCed gegenüber anderen Fernstudiengängen darin, dass durch die monatlichen Präsenzveranstaltungen und Klausuren eine größere Motivation zum Lernen entsteht. „Wir hatten sehr gute Lehrbedingungen, in denen wir in kurzer Zeit geballtes Wissen vermittelt bekommen haben, welches wir sogleich in der Praxis umsetzen konnten. Es war also kein sogenanntes Bulimie-Lernen, bei dem man nach der Klausur alles vergessen hat. Im Studium lernt man vor allem auch das Handwerkszeug: Wie organisiere ich mich am besten. Das hat dann direkt neben dem neugewonnenen Fachwissen in den Arbeitsalltag hineingewirkt“, lobt Sebastian Deeg sein Studium. 

Weitere Informationen zum Studiengang MBA Eventmarketing: https://www.tuced.de/mba-em/

(Autor: Timon Ostermeier)

Mario Steinebach
07.03.2017

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