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Mit den Händen sprechen

Zwischen dem 25. November 2015 und dem 3. Februar 2016 beleuchten neun öffentliche Vorträge interdisziplinär das Thema Gestik und Multimodale Kommunikation

„Redebegleitende Gesten sind ein integraler Bestandteil des Sprechens und der Sprache. Gesten können das lautlich Geäußerte spezifizieren, ergänzen oder vollständig ersetzen. Aufgrund ihrer Medialität sind sie besonders gut geeignet,, räumliche Beziehungen abzubilden, Gegenstände zu visualisieren oder Handlungen nachzuahmen“, sagt Prof. Dr. Ellen Fricke, die an der Technischen Universität Chemnitz das Forschungsprojekt „Hands and Objects in Language, Culture, and Technology: Manual Actions at Workplaces between Robotics, Gesture, and Product Design” (MANUACT) leitet. Am 25. November 2015 startet begleitend zu diesem Projekt eine öffentliche Vorlesungsreihe „Mit den Händen sprechen“. Die neun Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz statt; der Eintritt ist frei. Die Referenten kommen aus der Sprachwissenschaft, Primatologie, Anthropologie und der künstlichen Intelligenz von Hochschulen in Chemnitz, Bielefeld, Aachen, Frankfurt (Oder) und Berlin sowie aus der Schweiz, Russland und den Niederlanden.

Zum Auftakt am 25. November 2015 spricht Prof. Fricke zum Thema „Grammatik multimodal oder warum wir nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit unseren Händen sprechen“. Der Vortrag ist gleichzeitig die Antrittsvorlesung von Prof. Fricke, deren Professur seit dem 1. Oktober 2015 eine Denomination in „Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation“ erhalten hat. „Das menschliche Sprechen besteht nicht nur aus Artikulationen des Mundes, die primär mit dem Ohr wahrgenommen werden, sondern auch aus sichtbaren Artikulationen anderer Körperteile, die auf das Auge wirken. Eine besondere Stellung nehmen dabei die Bewegungen der Hände ein“, sagt Prof. Fricke und führt aus: „Die Gebärdensprachen der Gehörlosen zeigen, dass auch Handbewegungen allein als Artikulationen voll ausgebildeter Sprachen gelten können. Wenn es sich so verhält, dass Handbewegungen grundsätzlich das Potential zur Ausbildung einer Grammatik haben, wie steht es dann mit der Grammatikfähigkeit derjenigen Handbewegungen, die das Sprechen der Hörenden begleiten?“ Dieser Frage geht die Referentin ebenso nach wie den Fragestellungen, ob eine Einzelsprache wie das Deutsche partiell multimodal ist, und – wenn ja – wie solche Formen der Komplexität beschrieben werden können.

Den Abschluss der Ringvorlesung bildet am 3. Februar 2016 ein Vortrag von Prof. Dr. Alan Cienki, der die Universitäten in Amsterdam und Moskau vertritt und international als ausgewiesener Experte der Gestenforschung und der kognitiven Linguistik gilt. Sein englischsprachiger Vortrag dreht sich um das Thema „Metaphor in Gesture – How Speakers Turn Abstract Ideas into Visual Forms“.

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen gibt es unter http://www.manuact.org/rv/ringvorlesung.html.

Kontakt: Dr. Jana Bressem, Professur Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation, Telefon 0371 531-32992, E-Mail jana.bressem@phil.tu-chemnitz.de

Katharina Thehos
19.11.2015

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